Fangen wir mal ganz von vorne an – von Tests, Kontrollen & zwei blauen Streifen

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Am Vatertag habe ich Euch ja vom süßen Geheimnis erzählt, welches am Sonntag schon in der 22. SSW (Schwangerschaftswoche) gelandet ist. Aber ich möchte es nicht verpassen, Euch auch noch von der spannenden Zeit ein bisschen etwas zu erzählen, die schon hinter mir liegt. Auch eine ganz aufregende Zeit. Voller Vorfreude, Hoffnung, Bangen, Freude, Begeisterung,… eine verrückte Zeit (wobei das fast in keinster Weise besser wird, wenn man weiter ist… man wird nur etwas ruhiger :))

Doch ich fange mal ganz von vorne an. Denn bevor man mit Babybauch durch die Welt läuft, kommt in den meisten Fällen ja erst einmal die Zeit der Planungen und Überlegungen. Wir und ein Baby? Jetzt schon oder doch noch warten? Wie wird das werden? Müssen wir uns irgendwie vorbereiten? Gibt es überhaupt den perfekten Moment? Wollten wir nicht noch einmal nach New York…? Und dann macht man sich 1.000 Gedanken und es kommt doch alles anders, als man denkt. Heute hole ich Euch mal ein bisschen ab, in meine Pre-Pregnant-Welt, denn ich habe in den letzten 21 Wochen festgestellt, dass viele zwar wissen, wie Babies entstehen… aber man (mich vorher eingeschlossen) sich sonst noch viele Gedanken um das Thema gemacht hat – und ich jetzt „in anderen Umständen“ deshalb gerne zum Thema ausgefragt werde, denn irgendwie ist das ja doch ganz schön spannend, was da passiert.

Irgendwann kam er dann bei uns, der Zeitpunkt, der sich auf jeden Fall anfühlte, als wäre er der richtige. Für Mutter, Vater, Kind. So, wie man das schon früher immer mit den Freundinnen gespielt hat. Lustige Kinderspiele, wo eine vierte im Bunde manchmal auch den Familienhund oder ein Pony mimen musste. Jetzt halt nur „in echt“ mit richtigem Baby. Als wir uns dazu entschieden haben, war ich sooo gerührt, dass ich erst einmal Freudentränen vergossen habe. Vorgestellt habe ich es mir ja schon immer irgendwie, aber dass es nun wahr wird: In 10 Monaten sind wir zu dritt.

Und dann meint man: Wir setzen romantisch die Pille ab, packen Folsäure auf den täglichen „Speiseplan“ (am besten 3 Monate vor Absetzen der Pille), lassen testen, ob man gegen Röteln immun ist, und schon bald fahren wir glücklich und zufrieden mit dem Kinderwagen den Rhein entlang. Das mag in der Tat sogar möglich sein, wenn man alle notwendigen „Faktoren“ und ein bisschen Glück auf seiner Seite hat, aber tatsächlich ist das nicht immer die Realität. Hier mal ein paar Zahlen dazu:

  • Es werden etwa 50% während der ersten 3 Monate, in denen sie dies versuchen, schwanger;
  • Bei etwa 75% klappt es innerhalb der ersten 6 Monate
  • 90% werden innerhalb eines Jahres schwanger.
  • Durchschnittlich dauert es etwa 4 Monate schwanger zu werden.

Quelle: 9Monate.de

Und somit begibt man sich ab dem Zeitpunkt der Entscheidung in einen „Überraschungsei-Zustand“, in dem man Monat für Monat nicht wirklich weiß, was dabei herauskommen wird. Auch beim Überraschungsei kann man Schütteln und Rütteln, man weiß nie, ob sich eine Schlumpfine im Ei versteckt oder nicht.

Genauso hat man auf dem Weg zu Mami und Papi auch nicht wirklichen Einfluss auf das, was der Körper sich eigentlich so zum Thema Familienplanung denkt (wie man das vorher hatte, wo man noch nicht schwanger werden wollte). Ob er jetzt schon Platz und Kraft für ein Baby hat oder noch nicht – und ob der Mann die „richtigen Qualitäten mitbringt“ oder noch nicht. Aber genau diese Kontrolle hätte man doch so gerne 🙂 und somit gibt es viele Dinge, die einem die Kontrolle über den Körper ein bisschen vorschwindeln.

Auch MissBB wollte nicht einfach so loslassen und vertrauen und ging erst einmal einkaufen, lesen, downloaden… denn ja, gefühlt kann man eine ganze Menge kontrollieren 🙂

Zuerst einmal seinen Zyklus – wann geht’s los? Wann endet er? Und wieviele Tage liegen dazwischen. Die Daten kann man dann in eine Kinderwunsch App eingeben, die zeigt, wann die besten Baby-Tage im Zyklus sind. Die, an denen man schwanger werden kann. Denn das geht wahrlich nicht an jedem Tag, wie manch einer doch dachte. Die App meint sogar zu wissen, an welchem Tag es ein Junge wird, und an welchem ein Mädchen, samt Sternzeichen. Ich gebe zu, die App habe ich fleißig genutzt…

In Sachen Zyklus kann man noch eine ganze Menge andere Dinge kontrollieren – googelt mal, das ist mir hier zu medizinisch 😉

Zusätzlich zur App gibt es Ovulationstest (Tests die zeigen, wann die beiden fruchtbaren Tage sind), die nach dem frühmorgendlichen Einsatz meist nur einen leeren runden Kreis zeigen, für: „Nö, heute lohnt es sich nicht in Sachen Baby“ die einen jedoch an ein oder zwei Tagen im Monat mit einem grinsenden Smiley begrüßen. Dann sollte man alles stehen und liegen lassen, sofort den Mann anrufen, das Bett aufsuchen, danach Kopfstand machen und viel Glück wünschen 🙂 Das aber auch nur jeden zweiten Tag, damit die Qualität des Mannes die Beste ist. Vorher sollte der Mann nicht auf Sitzheizungen sitzen, zu enge Shorts meiden, nicht zu oft in die Sauna gehen, nicht heiß baden und beim Arbeiten am Schreibtisch immer wieder aufstehen. Ja, das sind tatsächlich Tipps, die es online gibt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das alles auch wichtig zu wissen, aber ganz ehrlich, ob da den Jungs die Lust nicht gleich wieder vergeht, wenn ein Kontrollanruf à la: „Ich hoffe, Du hast die Sitzheizung auf 0 und bist heute 10 x vom Schreibtisch aufgestanden“ eingeht? Achja, am besten hat man hellseherische Fähigkeiten und verschwindet schon einen Tag vor dem Smiley im Bett, dann scheinen die Chancen noch besser… 😉

 Clearblue Mamablog Ovulationstest Erfahrung

Dann hat man alles kontrolliert, sich mit dem Liebsten vergnügt und muss weitere 14 Tage lang (vom fruchtbaren Tag bis zum Tag, an dem es entweder Hop oder Top heisst) warten, bis man die nächsten Test, den Schwangerschaftstest, durchführen darf. Aber zwischendrin gibt’s schon eine ganz schöne Menge an anderen Dingen, die man unter Kontrolle halten sollte. Kein Alkohol, besser kein Kaffee, viele Vitamine, keine Achterbahn fahren, keine Medikamente nehmen, jeden Käse kontrollieren, ob er „erlaubt“ ist, keine Salate mehr aus Tüten essen… im Endeffekt kommt das alles erst zum Tragen, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingenistet hat und somit über den Blutkreislauf der Mami ernährt wird – und das dauert ein paar Tage – aber möchte man darauf vertrauen? Besser nicht 🙂

Und dann fiebert man darauf hin, den nächsten Test machen zu dürfen. Den Schwangerschaftstest. Man verschwindet mit ihm im Bad… ist drei Minuten hoch aufgeregt, schaut ganz scharf hin, dreht und wendet ihn, ob nicht doch ein zarter zweiter Strich zu erkennen ist und lässt ihn dann doch zu enttäuscht im Mülleimer verschwinden. Vor allen Dingen dann, wenn man ihn eigentlich zu früh gemacht hat, man aber doch nicht abwarten konnte. Dann geht man zum Liebsten und teilt ihm mit, dass es nun wieder einen Monat lang dauern wird, bis man das nächste Mal für drei aufregende Minuten im Bad verschwinden wird. Ich möchte damit nicht sagen, dass es nicht sofort klappen kann – das zeigen ja auch unglaubliche One-Night-Stand-Fälle in denen nur durch Zufall ein neuer Mensch entstanden ist… aber die Realität zeigt auch, dass es des Öfteren auch mehrere Anläufe braucht.

Doch ich kann leider selbst bestätigen, das alles, was länger als einen Monat dauert, für eine „Ich möchte Mami werden“ Frau eigentlich schon viel zu lang ist. Denn natürlich ist beim ersten Mal nach der großen Entscheidung alles besonders romantisch, aufregend und spannend. Und man kann sich gar nicht vorstellen, dass es eine andere Antwort gibt, als eine positive, denn man hat sich mit der Baby-Entscheidung ja so lange Zeit gelassen, alle Komponenten berücksichtigt, überall dran gedacht, nur nicht daran, dass es nicht klappen könnte.

Total unromantisch die ganzen Kontrollen und Sorgen, oder? Finde ich auch… und irgendwie war das auch nicht der richtige Weg. App, Ovulationstest rund um die möglichen wichtigen Tage, Schwangerschaftstests auch schon vor dem eigentlichen Stichtag (das geht ins Geld :)), viele Stunden im Internet auf der Suche nach Tipps,… ich war sogar bei meiner Ärztin, weil ich meinte, mit mir sei was nicht in Ordnung. Jetzt lacht ihr bestimmt! Ich heute auch!

Weil ich das selbst nicht für ganz normal gehalten habe aber nicht wusste, was der richtige Weg ist, bin ich hier in Bonn zu einer Heilpraktikerin – und die hat mich sanft aber bestimmt auf den Boden der Tatsachen geholt – loslassen und ja, dem Körper vertrauen. Und wenn ich meinen Körper so kontrolliere, dann zeige ich ihm ja, dass ich ihm nicht vertraue.

Und plötzlich bin ich aufgewacht. Und habe ziemlich schnell das Testen sein lassen. Und wisst ihr was, das war auch gar nicht mehr nötig, denn plötzlich hat sich jemand seinen Weg ins Leben gesucht. Und intuitiv habe ich mir einen Schwangerschaftstest gekauft, obwohl ich tatsächlich nicht damit gerechnet hatte – mit zwei dicken blauen Linien. So kann’s gehen… jetzt ist BabyBB auf seiner kleinen großen aufregenden Reise.

Allen Wunsch-Mamis wünsche ich auch viel positive Energie auf dem Weg zu den magischen 2 blauen Streifen (denn um den einen großen Test kommt man ja nicht drumherum).

Anmerkung der Bloggerin: All das hat sich in nur wenigen Wochen abgespielt, denn ich darf unendlich dankbar sein, zu den ersten 50 % zu gehören. Ich habe mich also total verrückt um nichts gemacht. Weder eine schöne Situation für Mami 2 be, noch Papi 2 be. Vielleicht war das Ändern meiner Strategie auch nicht unbedingt die richtige Entscheidung, aber der Besuch bei der Heilpraktikerin hat mir gezeigt, dass die Kontroll-Strategie davor definitiv nicht die war, die zu mir gepasst hat.

Beim nächsten Mal, wenn’s wieder heißt „MissBB & a Baby“ gibt’s nicht so „schwere Kost“ 🙂 denn dann geht’s darum, wie ich all den lieben Menschen um mich herum von der freudigen Nachricht erzählt habe.

Hier gibt’s alle Posts rund ums „MissBonn(e)Bonn(e) & a Baby“

Eine kleine Anmerkung: Das hier ist ein Potpourri aus Dingen, die mir während der Babyplanung über den Weg gelaufen sind. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und medizinische Relevanz.

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12 Comments

    1. Jaaaaa – ich weiß 🙂 Und dann noch nur ein Foto… aber da ich mich bei BabyBB auf wenige Artikel im Monat beschränken möchte, hab ich alles rund um das Thema „Vorher“ in einen Artikel gepackt 😉

      Genau – Vater, Mutter, Kind – und der Vater ist immer der Entscheider (so war’s früher immer) *lach

      Liebe Grüße
      Jana

  1. says: Ivonne

    Ich hab es auch schon bei Freunden gehört.. bei den einen hat es sofort geklappt, andere mussten zur gleichen Zeit fast 1 Jahr warten und waren dann auch irgendwann soweit alles zu testen bei Mannund Frau. Ich fürchte … man muss wirklich nur loslassen und entspannt sein.. aber ich weiß auch nicht, ob ich das später wirklich hin bekomme.. denn eine Famili zu gründen (gerade beim ersten) ist so ein Lebenswandel, der da vor einem steht, dass man aufgeregt sein muss.

    Ich freu mich sehr für euch, dass das noch einigermaßen schnell ging. Und ich freue mich auf deine weiteren Berichte …

    1. Und das Verrückt ist ja, dass es noch nicht einmal unnormal ist, wenn es auch ein bisschen länger dauert. Aber man wünscht es sich ja einfach so doll und irgendwie schwingt nach dem ersten Mal *Nö, diesen Monat nicht* auch der Gedanke mit: Und was, wenn es gar nicht klappt?

      Deshalb darf ich echt dankbar sein & freue mich schon, immer wieder auch MissBB & a Baby in meinen Blog einzubauen.

      Liebe Grüße
      Jana

  2. says: jan

    Krass, wie man sich so verrückt machen kann.
    Es gibt nicht den 100%igen richtigen Zeitpunkt. Es gibt nur das Bauchgefühl, Kontrolle ist bei so einem „Wunder“ der falsche Weg, finde ich.

    Problematisch wirds erst, wenn es nach Monaten nicht funktioniert. Aber, Du hast ja selbst die Statistik gepostet.

    Ich habe einen Tipp für Dich (Euch): Genießt die Zeit und lest nicht zu viel. Bauchgefühl und gesunder Menschenverstand sind die besten Helfer. Bei Zweifeln, die Eltern/Großeltern fragen, aber nicht das Internet.

    Aber herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft.

    1. Jaaaa – echt ein bisschen verrückt… und das es den 100% richtigen Zeitpunkt gibt, ist auch ein Trugschluss – ich habe von manchen Mamis schon gehört: Ach, das hätte auch ruhig schon 2 Jahre vorher passieren können – denn es passt einfach, egal, wann es kommt.

      Die Zeit genießen wir 🙂 Ich google nur (noch) ganz selten 🙂

      Und natürlich Dankeschön für die Glückwünsche!!!
      Jana

  3. says: Johanna

    Ich freu mich total für dich und finde den Text auch super! Eine schöne Mischung aus verständlicher Vorfreude und Unsicherheit und wirklichen „Fakten“. Genießt die Zeit, denn ich glaube das ist eine sehr magische und vermutlich erst mal die letzte in der es ruhig um euch herum ist 😉

    1. Oooh 🙂 das freut mich sehr, dass Dir der Artikel gefällt. An dem habe ich tatsächlich ziemlich lang gesessen, damit das rüberkommt, was ich sagen wollte.

      Die Zeit ist wirklich magisch und ganz schön spannend.. jeden Tag gibt es wieder etwas neues, über das man sich freut – und wenn es nur die reine Vorfreude ist.

      Liebe Grüße
      Jana

  4. says: ullatrulla

    Ein schöner Text und gespickt mit guten und hilfreichen Infos. Ich selber gehöre eher zu der planenden Sorte und nachdem im Bekanntenkreis einige Paare monatelang vergeblich versuchten „einfach so“ schwanger zu werden, haben wir uns für den Fruchtbarkeitstest und ein wenig „Liebe nach Plan“ entschieden. Für uns war es genau richtig und auch gar nicht unromantisch. Und siehe da, im zweiten Zyklus hat es geklappt und nun sind es nur noch 20 Tage bis zum Geburtsttermin. Dir wünsche ich eine tolle Schwangerschaft und viele aufregende Wochen – sie vergehen viel zu schnell 🙂
    Liebe Grüße, Daniela

    1. Dankeschön liebe Daniela! Ich freue mich für Dich, dass es bei Dir auch so schnell ging & Du schon fast am Ziel bist und Dein kleines Baby in den Armen halten kannst! Alles Gute für die letzten 20 Tage 🙂 Ich habe noch ungefähr 100 mehr und sage bestimmt am Ende auch: Mann, ging das schnell!!!

      Liebe Grüße
      Jana

  5. says: Lena

    Der Text spricht mir sooo aus der Seele! Danke dafür. Ich war auch immer überzeugt, dass man(n) mich nur einmal schief angucken müsste und schon wäre ich schwanger. Ich liebe Kinder eben und sie mögen mich glaub ich auch. 😉 Aber leider… das Glück lässt auf sich warten. Zu den 50% gehöre ich schon mal nicht. Hoffe, dass ich das Loslassen noch lerne. Kann ja auch später als Mami nicht schaden. Ich wünsche Dir jedenfalls eine tolle Schwangerschaft und ein zuckersüßes Baby…

    1. Hallo liebe Lena,

      Dankeschön für Deine ehrlichen Worte – auch, wenn es bei mir dann doch relativ schnell ging, kann ich ein bisschen nachfühlen, wie es wohl sein muss, wenn man noch länger warten muss. Ich wünsche Dir ganz viel Energie und dass ihr auch bald schon darauf wartet, wann das kleine Wunder im Bauch endlich tritt 🙂 Ja, da hast Du wohl Recht – ich bin gespannt, ob ich das loslassen auch noch einmal lernen muss, wenn wir dann zu Dritt sind.

      Dir alles Liebe & noch einmal Dankeschön für Deine herzliche Nachricht!
      Jana

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