Was machst Du so? Och, ich bin Director of Operations.

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Und sonst so? Ich habe einen tollen Artikel gelesen, in dem es um die Frage an Mamis in der Elternzeit geht: „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag“? Ja, das frage ich mich auch manchmal. Denn ich habe ja eigentlich 10 Stunden „gewonnen“, die ich sonst für den Arbeitsweg, die Arbeit und die Mittagspause gebraucht habe. Aber irgendwie machen die sich auf der Zeitskala nicht bemerkbar. Und auch nicht auf der „Ich hab was getan“ Skala. Eigentlich läuft der Tag wie folgt ab: Aufgestanden… und *schwups ist es schon wieder dunkel. Und besonders Tolles habe ich zwischen Aufstehen und Dunkel meist nicht wirklich gemacht, wenn ich den Tag über Zuhause bleibe… denn das, was ich so mache, ist erstmal nur Alltägliches, was sich nicht als besondere Leistung kategorisieren lässt. Deshalb ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme:

Zwischen 7.30 Uhr und 9.00 wird aufgestanden. Dann wird erst einmal der Kleine gewickelt, gewaschen, eingecremt, angezogen, gestillt. Und natürlich wird gespielt und Spaß gemacht. Dann ist meist eine Stunde vergangen. Dann zieht er in seinen Activity Dschungel ein und ich frühstücke. Im MaxiCosi kommt er danach mit ins Bad, während ich mich fertigmache. Schon ist wieder eine Stunde vergangen. Manchmal auch länger, wenn er zwischendrin auf den Arm will… Dann wird aufgeräumt, vielleicht Wäsche sortiert oder in die Waschküche gebracht, die Spülmaschine wird ein- oder ausgeräumt,… Und dann wird ein bisschen gekuschelt, gestillt, wieder gewickelt. Dann wird schon überlegt, was es zum Mittagessen gibt, ggfs. wird einkaufen gegangen… und immer steht ja auch was auf der ToDo Liste, wie Mails schreiben, Anrufe tätigen, etwas zur Post bringen.. dann wird Mittagessen gekocht, gegessen, aufgeräumt… und dann ist es oft schon 14 oder 15 Uhr. Es wird wieder gestillt, gewickelt, gespielt… und die tägliche „Nuckel- und Schnullersuppe“ wird gekocht.

schnullersuppe

16 Uhr. Dann geht’s für den Kleinen wieder in den Dschungel, einfach auf die Krabbeldecke oder neben mich aufs Sofa und ich schnappe mir den PC zum Bloggen. Vielleicht telefoniere ich dann auch noch mit Freundinnen oder meiner Mama… und schon ist Abendessen-Zeit, danach wird der Kleine wieder gewickelt, gestillt, bettfertig gemacht und schon ist’s 19 Uhr. Bis es um 20.15 mit dem TV losgeht wird dann noch vom Abendessen aufgeräumt, der Kleine wird langsam aufs ins Bettgehen vorbereitet, vielleicht nochmal gestillt… und meist haben wir dann 20.15 verpasst & es ist später, der Kleine noch nicht im Bett und erst um 21.30 ist oft Sofa-Zeit. Gefühlt habe ich den ganzen Tag nur rumgewirbelt, aufgeräumt, gestillt, gewickelt, Baby bespaßt und das ein oder andere To Do geschafft und sitze dann auf dem Sofa und denke nur: Was ein unproduktiver Tag.

Ja, wenn man arbeitet, dann sieht man abends, wieviele eMails man geschrieben hat, man hat an verschiedenen Meetings teilgenommen, Konzepte weiterentwickelt, Briefe gelesen, Telefonate geführt… an den meisten Tagen ist man nach Hause gegangen und hat gedacht: Heute habe ich aber wieder einiges geschafft. Komisch, dass man das nicht denkt, wenn man zwei Waschmaschinen gewaschen und die Wäsche auch wieder in den Schrank geräumt hat, wenn man die Wohnung geputzt hat, wenn man drei Mahlzeiten zubereitet und die Küche nach jeder wieder aufgeräumt hat, wenn man einkaufen war, wenn man sich neben all diesen Dingen noch um sein Baby kümmert, es umsorgt und beschäftigt, wenn man Betten macht, den Müll runterbringt, wenn man Telefonate führt, man irgendwelchen Papierkram macht… Warum eigentlich nicht? Ich glaube, weil es keinen interessiert. Weder feiert man sich selbst für all die Aktivitäten, noch wird man dafür gefeiert.

Nur, wenn all diese Dinge nicht getan werden, bekommen sie plötzlich eine Bedeutung. Wenn die Spülmaschine überquillt, es kein Mittagessen gibt, keine frische Wäsche mehr im Schrank liegt. Dann spricht man über die Dinge. Ansonsten sind sie Alltag, selbstverständlich und keiner besonderen Lobeshymnen wert. Und damit meine ich nicht, dass der Liebste kein Wort dazu sagt… sondern ich meine mich. Der Switch von ich denke ganz gut produktiver Arbeitnehmerin zur Hausfrau und Mami ist gar nicht so einfach. Von kleinen und größeren Erfolgen im Job zum Alltag Zuhause. Von Motivation und Lob zum… Alltäglichen? Ich habe mal gelernt, dass Menschen Dinge nur für zwei Ziele tun. Aufmerksamkeit und Anerkennung. Beides sieht in seiner Ausprägung je nach Menschentyp immer wieder anders aus, aber überlegt selbst einmal. Wenn man beides im Leben nicht hätte, würde manch eine Motivation sicherlich flöten gehen. Und ich feiere mich ja nicht jedes Mal, weil ich die Waschmaschine ausgeräumt habe. Ebenso wenig tut es der Liebste… das wäre ja auch albern. Für den Alltag feiert man sich eher selten… Doch wo gibt’s Anerkennung und Aufmerksamkeit für die Mamis dieser Welt? Vielleicht geben wir uns alle erst einmal einen anderen Titel. Ich bin ab heute Director of Operations. Das gefällt mir sehr gut. Und in dieser Position überlege ich mal, was ich daraus machen könnte. Vielleicht sollte ich mir Visitenkarten drucken und ein Schild mit meinem Namen und Titel ans Kinderzimmer anbringen 🙂 Wie ich darauf komme… schaut mal hier! Hättet ihr Euch beworben? Bekommt ihr die Portion Anerkennung und Aufmerksamkeit im Alltag?

Hier gibt’s alle Posts rund ums “MissBonn(e)Bonn(e) & a Baby”

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10 Comments

  1. says: Eva-Maria

    Sei stolz auf dich!

    Oh man, und immer wenn ich dieses Video ansehe muss ich Feuchtigkeitspflege für die Augen auftragen 😉

    Wie witzig, erst heute Mittag hab ich es angesehen und dann schreibst du heute so schön dazu!

    1. 🙂

      Beim Schreiben des Artikels ist mir das Video auch wieder in den Sinn gekommen & ich habe nur gedacht: Das passt perfekt!!! Und zeigt erst einmal, was das Mama-sein für ein Job ist 🙂

      Liebe Grüße!!!

  2. says: Giulietta

    Ich bin begeistert von dem Titel und nenne mich auch ab sofort Director of Operations! Du hast es mit deinen Zeilen auf den Punkt gebracht – sehr toll geschrieben! 🙂 Liebe Grüße

    1. Hihi – das ist’s doch auch! Das, was man hier alles managen muss, hat so einen Titel verdient! Will das ab sofort auch bei Frauentausch in der „Bauchbinde“ sehen *lach

      Liebe Grüße von Direktor an Direktor!!!
      Jana

  3. says: Ivi

    Ich hab mich letztens an einem Wochenende mal wirklich für die Hausarbeit gefeiert. Ein ganzes Wochenende an dem ich 4 Maschinen Wäsche gemacht hab und geputzt habe und trotzdem Zeit hatte etwas in die Stadt zu gehen und Sport zu machen. Da hab ich mich wirklich gefreut drüber. Unter der Woche schaffe ich das leider kaum. Man muss es sich also ab und zu vermutlich einfach nur bewusst machen, was denn heute alles so dran war und darüber freuen.

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