#Baby // Nein… ich

babyEigentlich ist hier gerade Zuhause der Luxus ausgebrochen. Was auch immer ich tun will, einer kommt mir zuvor! Quasi wie ein Privat-Diener, der jede auch noch so langweilige und profane Aufgabe übernehmen möchte.

Wir verlassen die Wohnung und schon bevor ich meine Hand ausstrecke, um auf den Fahrstuhlknopf zu drücken, kommt ein „Nein… ich drücke“. Sind wir im Fahrstuhl angekommen, kommt ein „Nein… ich“, bevor ich überhaupt nur an den Erdgeschoss-Knopf gedacht habe. Gleiches gilt für den Lichtschalter im Keller, für das Öffnen der Waschmaschine und das Befüllen des Trockners. Auch anstellen darf ich ihn nicht.

Habe ich erwähnt, dass selbige Person auch „Kaffee-Sensoren“ hat? Wann immer ich mich der Kaffeemaschine nähere, ertönt ein lautes „Nein… ich mache Dir Kaffee“. Und mein Kaffee wird gemacht. Inklusive Löffel.

Luxuszustände wahrlich.

Nur, was tut jene Person, wenn es Zeit, Fähigkeiten oder was auch immer nicht zulassen, dass sie all die ihr so lieb gewordenen Aufgaben ausführt?

GESCHREI! Gebrüll. Mit Tränen. Mit Dickkopf.

Ja, nicht selten kam es dann vor, dass wir dann eben noch einmal das Licht ausgemacht haben, so dass er es anschalten darf. Ihn aus dem Kindersitz gehoben haben, damit er selbst reinklettern darf. Die Milch wieder zurück auf ihren Platz gestellt haben, damit er sie selbst holen darf. Noch einmal Dinge zurück in den Einkaufswagen gelegt haben, so dass er diese aufs Band legen darf. Lasst uns diese Liste unendlich lang gestalten, der kleine fleissige Helfer will überall mitmachen!

Wir lassen ihn machen, helfen, sind geduldig bis auf wenige Situationen, in denen es einfach tatsächlich nicht passt. Da setzen wir uns dann durch, auch wenn es beim Gegenüber nicht gut ankommt. Wobei es wahrscheinlich manchmal abzuwägen wäre, was zeitaufwendiger ist. Ihn machen zu lassen oder den kleinen Wutanfall zu ertragen?

Da hat man schon ein kleines Energie- und Willensbündel Zuhause. Mit einem 2 1/2 Jährigen. Der sämtliche Möbel beklettert, am liebsten auch von sämtlichen hinunterspringen würde, der in der Wohnung Seifenblasen pustet und am liebsten überall seine Knete kneten würde. Der sämtliches Kleingeld in der Wohnung einsammelt, um es in seine Spardose zu stecken und sogar mal wie selbstverständlich Papis Portemonnaie geholt hat, um sich daran zu bedienen. Schließlich will die Spardose ja gefüllt werden. Der auch mal eine ganze halbe Stunde lang im Kinderwagen singt… aber noch viel lieber läuft und noch viel lieber gefangen wird. Was es ihm nun leider wieder heisst abzugewöhnen, weil sämtliche natürlichen Barrieren (Straßen, Bahnschienen, Fußgänger, Fahrradfahrer, Entfernungen) dabei nicht beachtet werden.

Und der mir heute morgen, nachdem ich ihm den Pulli, den Papa ihm angezogen hat (und der leider zu klein war) tauschen wollte, unter Tränen (als ich einen Arm schon ausgezogen hatte), sagte: „Aber den hat mir Papi doch extra angezogen.“ Da könnt ihr Euch vorstellen, dass mir da auch der zu kleine Pulli egal war. *HACH!

BabyBB, du bist super!

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13 Comments

  1. says: Christiane

    Oh ja, an die „Nein, ich will das machen“ Zeit erinnere ich mich auch noch zu gut. Inzwischen sind die Fähigkeiten da, die Lust hat aber nachgelassen 🙁 LG, Christiane

  2. says: Daniela

    Meine Mädels sind 5 und 8 und das Einkaufen mit den 2 Chaotinnen ist momentan immer reine Glücksache. Entweder sie sind brav und helfen – oder sie kloppen sich und streiten unentwegt. Es wird irgendwie nie besser glaub ich – egal wie alt sie sind…

  3. says: Alina

    Oh wie ich dieses NEIN kenne.
    Ab und zu ganz süß.
    Ab und an treibt es mich in den Wahnsinn.
    Aber ja, es geht alles einmal vorbei. Und ich denke mir, irgendwann schaue ich zurück und bin froh, dass er zu jener Zeit überhaupt mit mir gesprochen hat 🙂

    Ich drück dich aus der Ferne, liebe Jana.

  4. says: Mihaela

    Hihi, als ob du meinen Sohn beschreibst…. 😀 Diese Phase kommt mir so bekannt vor. Das Wort „Nein“ ist sein Lieblingswort, Egal, was ich sage… Seine Antwort lautet immer, aber wirklich immer NEIN!

  5. Hihihi, ich kann Dir drei Dinge sagen: 1. es wird anders. 2. die Fähigkeiten werden wachsen und 3. Es ist alles nur eine Phase 😉

    Lass Dich nicht ärgern von mir, ich mach nur Spaß – aber es sind alles nur Phasen und sie verändern sich.

    Drück Dich und ganz viel Geduld für Dich!
    JesS

  6. says: Lena

    Haha das kennen wir auch schon recht gut, obwohl meine Tochter noch recht klein ist, will sie jetzt alles selber testen und gibt schon ganz schön den Ton an.

    Ich bin auf die nächsten Phasen gespannt das wird noch richtig lustig mit der kleinen Chefin..

    Lieben Gruß Lena

    1. Ich glaube, großwerden ist Phase für Phase durchlaufen 🙂

      Hier stecken wir noch immer in der „Nein… Ich“ Phase 🙂 Gestern mit Tränen, weil ich ihn nicht beim Spielen stören wollte und mir selbst Kaffee gemacht habe

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