Unser Roadtrip gen Zillertal. Von unseren ersten Stationen Ulm und Würzburg habe ich ja schon in Teil 1 erzählt. Dieser erste Teil endete mit einer Runde Trucker-Romantik, Bockwürstchen und einem satten BabyBB. Genau das charakterisierte unseren letzten Stopp vor dem finalen Ziel. Unser finales Ziel, der kleine Ort Juns im Zillertal. Ein kleiner Ort auf dem Weg zum Hintertuxer Gletscher, auf dem man das ganze Jahr über Ski fahren kann. Die nächstgrößere Stadt ist Innsbruck, per Luftlinie eigentlich gar nicht so weit entfernt, aber weil man durch die engen Täler muss anstatt quer über oder durch den Berg, sind es 90 Kilometer bis dahin.
In Juns hatte M. samt Freunden eine Hütte gemietet, um in dieser und natürlich auch auf den Pisten der Region, vier Tage Jungs-Winterspaß zu veranstalten. Da die Hütte aber nur für eine Woche gemietet werden konnte, nutzten wir sie die ersten Tage als Family-Domizil samt einem anderen sehr gut befreundeten Pärchen (und somit auch potentiellen Wintersport-Babysittern für den Babyboy ;)) Praktisch, oder? 🙂
Zurück zur Reise. Wir passierten die Grenze und ich wartete schon ein bisschen sehnsüchtig auf die ersten Berge. Jedes Mal aufs Neue so faszinierend. Wenn sie da einfach auftauchen. Diese steinernen Riesen, schneebedeckt. Und man plötzlich selbst so klein ist, da unten im Tal. Und dann erschienen sie endlich am Horizont und mich überkam eine spontane Portion Alpenromantik. Ab sofort wollte ich nur noch Kaiserschmarren essen, Almdudler trinken, Germknödel oder eine Brotzeit genießen, ich vermutete in jeder Hütte am Hang Heidi-gleiche Geschichten….Kurzum: Urlaubsstimmung.
Gegen 17 Uhr waren wir dann endlich angekommen. An unserer Hütte. Wobei Hütte ist ein bisschen untertrieben. Es war ein solides neues Blockhaus jedoch mit Hüttencharakter. Auf uns wartete schon die Vermieterin, leider kein Juwel österreichischer Gastfreundschaft. Das hätten wir anders erwartet – umso schöner war die Hütte. Zehn Betten und ein Babybett. Sogar ein Kinderstuhl. Fußbodenheizung, ein Mix aus Holz & Stein, eine Terrasse, sehr hell und jedes Schlafzimmer mit eigenem Bad. Sogar eine sympathische Sauna gab es. Eine große Küche, ein toller Ess-Wohnbereich. Sehr schön! Und mit Blick auf den Gletscher und Richtung Dorf. Eine gute Wahl, Herr M. Denn es kann auch anders gehen. Manchmal zieht man in eine Ferienwohnung ein und man denkt nur: Uuuh, hier haben schon soviele gewohnt, alles ist schon so abgewohnt und man traut sich kaum noch, ohne Schuhe zu laufen…
Die Jungs gingen einkaufen, wir Mädels und BabyBB räumten schon einmal unser Gepäck aus. Und dann kochten die Herren der Nation. Käsespätzle und Pasta Bolognese. Das ist das Tolle, wenn man mit M. samt Freunden on tour ist. Dann sind die Männer wahre Caterer und machen das beste Essen. Nach dem Genuss kam BabyBB ins Bett, die Musik wurde aufgedreht und wir feierten unseren ersten Abend im Winterwunderland.
Am nächsten Morgen hatten die Jungs schon Brötchen geholt und es gab ein leckeres Frühstück, bevor wir uns alle winterfest machten. Unsere Freunde gingen auf die Piste, wir Drei fuhren nach Hainzenberg (Bichl 260 / 6278 Hainzenberg) um Rodeln zu gehen. YEAH! Mein erstes Mal mit dem Rodel ins Tal. Also nicht so Schlittenfahren in Nachbarsgarten, sondern richtig rauf mit dem Lift. Für 12 Euro liehen wir uns zwei Rodel aus, mit der Gerlossteinbahn ging’s dann für 7 € je Person ab auf den Berg. Und dann warteten 7 km Rodelspaß auf uns. M. und BabyBB auf einem Rodel, ich auf dem anderen. Tollstes Wetter, immer wieder Sonnenschein und blauer Himmel!
Ich war begeistert. BabyBB stand der Sache anfangs noch etwas skeptisch gegenüber und irgendwann wollte er lieber zur Mama. Mit meinem kleinen Beifahrer kam ich mir plötzlich wie ein Kirmes-Ansager vor ;), so sehr kommentierte ich unsere Fahrt und schon war er Feuer und Flamme. Das war ich auch – und zwar für den Kaiserschmarren im Schlittenstadl.
Der Must-Eat-Place! Lecker! Tolle Aussicht, super-nettes Personal. Wirklich toll! Als ich später noch einmal eine schnelle Abfahrt ohne den Babyboy machte, kehrten wir dort noch einmal auf ein Getränk ein. BabyBB trank Almdudler aus einem Schnapsglas (je kleiner das Glas, desto trockener die Klamotten), wir genossen die Sonne und dann ging’s weiter. Insgesamt brauchten wir drei Stunden, weil wir uns viel Zeit ließen. Hinterher bei Abfahrt zwei dauerte alles samt Drink eine Stunde. Auch nachts mit Flutlicht kann dort gerodelt werden. Nach dem Rodelspaß ging’s dann zurück nach Juns und abends gab’s von den Jungs gekochtes Essen (was sonst :)), Gesellschaftsspiele und eine Runde Schlaf.
Am nächsten Morgen war dann MissBB & M Tag 🙂 Den hatten uns unsere Freunde geschenkt und den Tag für sich zum BabyBB Tag gemacht. Dazu gehörten sogar ein Shuttle-Service zum Lift und geliehene Skisachen. Gleiche Größe, was ein Glück 🙂 Ich schrieb den beiden noch schnell eine Baby-Mittagessen-Mittagschlaf-Snack-Anleitung und kann jetzt hinterher nur sagen: Perfekt gemeistert! Sogar mit Mittagsschlaf 🙂
M. und ich genossen den Tag auf den roten und blauen Pisten. Ich am Anfang noch nicht ganz so – seit sechs Jahren war ich nicht mehr in den Bergen gewesen und zwischendurch nur einmal in der Skihalle in Neuss 😉 aber nach und nach kam ich wieder rein.
Was ich am Skifahren in den Alpen ja so toll finde, ist dieses hin und her fahren. Von Lift zu Lift. Immer andere Panoramen, Pisten… Mittags gab’s dann ein nicht ganz so tolles Kantinen-Style-Essen auf einer Hütte (jetzt ins Schlittenstadl beamen), dafür aber Sonne satt. Ein kleiner Tipp – da es auf die Hütte mit einer Gondel ging, konnte man dort auch einen Buggy mit hochnehmen. So muss nicht der mit Kind im Tal bleiben und kann auch das Panorama genießen – eventuell kann man sich so ja sogar beim Skifahren abwechseln.
Zum Schluss waren wir fast ganz alleine auf der Piste, von der ich einmal geplant, ungeplant abkam (ich dachte es ginge da weiter und weil die Piste sowieso schon fast leer war, merkte ich nicht, dass dort noch niemand gefahren war, bis ich mittendrin steckte… Ski aus, wieder zurückwandern) und dann nahmen wir die Abfahrt ins Tal.
Zum Schnee – da es im Tal einfach schon ganz schön warm war (im Radio hieß es, das Wetter wäre wie Ende März), wurde der Schnee nach unten hin schon matschig. Für mich als semigute Fahrerin eine kleine Herausforderung. Gut, dass ich nicht gefilmt wurde 😉
Die Jungs waren in den nächsten Tagen noch auf dem Gletscher und da waren wohl perfekte Verhältnisse. Unten wartete die Babysitter-Truppe und es ging nachhause. Auf eine Runde Kartoffelsuppe made by den Jungs natürlich. Nach einem schönen Abend hieß es dann am nächsten Morgen leider schon wieder: Packen. Für BabyBB, meine Freundin & mich war die Winterfreude beendet und wir fuhren neun Stunden gen Rheinland. Eine Vollsperrung auf der A3 „zwang“ uns zu einem Umweg, sonst wären wir auch schneller gewesen. BabyBB wurde abwechselnd von uns bespaßt, wir machten ein paar kleine Pausen und generell war er sehr lieb.
Abschließend muss ich sagen. Das waren tolle 6 Tage und BabyBB war ein super Reisebegleiter. Winterurlaub mit Baby geht auf jeden Fall, auch wenn das Skifahren eher in den Hintergrund gerät. Aber ob Rodeln, Hüttengaudi am Tag, ob vielleicht auch die Erlebnissennerei in Mayrhofen (da waren wir nicht, aber wären wir einen Tag länger geblieben, hätte ich mir gewünscht, dorthin zu fahren), Schneespaziergänge und und und… es gibt auch ohne Ski viel zu erleben. Und in zwei Jahren fährt BabyBB als Stöpsel auf seinen Mini-Ski mit in der Kinderskischule. Das sah so süß aus 🙂
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Liebe Jana,
oh Mann, jetzt will ich auch sofort in die Berge! Das hört sich toll an, im Zillertal war ich bislang tatsächlich noch nie. Danke für den schönen EInblick in eure Reise!
Habt einen schönen Abend, Maike
Das hast du super geschrieben, sehr lebenslustig. 🙂
Find ich cool, dass ihr euch das mit Kind getraut habt. 😉
Ich war letztes WE das erste mal in den Bergen und da war ich in Innsbruck am Patscherkofel Snowboarden und am Stubaier Gletscher. Kann ich nur weiter empfehlen. 🙂
Dankeschön 🙂 Das freut mich sehr!
Jaaaa – wir versuchen immer viel „trotz Kind“ zu machen & meist geht’s wirklich gut!
& Dankeschön für Deinen Tipp!
Viele Grüße
Jana