Eigentlich wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt… aber die Kinder haben auf nichts Lust. Manchmal. Gefühlt dann, wenn ich Lust habe. Natürlich stimmt “nichts” nicht – aber in manch einem Moment fühlt es sich eben so an. Wie “auf nichts”.
6 und 10 Jahre alt – was für ein Alter! Die Kids sind (manchmal noch) kuschelig, neugierig, voller Energie, wollen was erleben. Eigentlich wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt für all die kleinen Abenteuer nach der Schule, fürs Spontan-Eis, für eine Fahrt zum Abenteuer Spielplatz (den einzigen, den ich mag) oder einfach mal zusammen ins Kino.
Eigentlich.
Aber wisst ihr, was mich oft davon abhält?
Nicht der fehlende Wille. Nicht die Ideen. Sondern… der Alltag, der müde macht. Die Diskussionen, die ich einfach nicht führen möchte. Und deshalb erst gar keinen “Samen dafür säe”. Ihr könnt mir noch nicht ganz folgen? Wait.
Mit Diskussionen meine ich das, was dann losgeht, wenn ich eine Idee äußere, was wir machen könnten. Es ist fast schon eine Tatsache, dass selbst bei einer einfachen, netten Idee wie „Kommt, wir gehen ein Eis essen!“ – die ich direkt an der Haustür oder noch im Auto nach der Schule äußere – plötzlich zwei komplett unterschiedliche Reaktionen kommen.
Einer ruft: „Oh jaaaaa!“
Der andere: „Nee, kein Bock. Das kannste vergessen.”
Und zack. Bin ich drin, in der bekannten Situation: Die Kinder haben auf nichts Lust.
Entweder ich ziehe es trotzdem durch – und kämpfe gegen riesigen Widerstand. (Und frage mich hinterher, ob sich das jetzt gelohnt hat – für alle?)
Oder ich lass es bleiben – und ernte ein langes Gesicht, weil „wir immer nur das machen, was der andere will.“
Ich spiele Richterin. Mediatorin. Bestecherin. Animateurin. Und manchmal auch einfach eine überforderte, leicht gereizte Mama, die versucht, nicht komplett auszurasten. 😅 Und eigentlich nur Lust auf ein Eis hatte.
Kennt ihr das?
Noch anstrengender wird das bei Pflichtthemen: Arzttermine, Sport, Schulveranstaltungen, ein Kind irgendwo hinfahren oder abholen.
Der eine weiß: Okay, muss sein. Ist halt mein Termin.
Der andere? Möchte absolut nicht mit – versteht nicht, warum er da jetzt auch durch muss.
Unfair.
Schon wieder.
Und ich mittendrin.
Ich wünsche mir manchmal, jemand würde mich mal abholen. Sagen: „Du, lass uns heute einfach mal was Cooles machen. Ich regele den Rest.“ Wie easy es die Kids doch eigentlich haben… danken werden sie es mir später. Vielleicht 😉

Vielleicht geh ich morgen doch einfach spontan ein Eis essen.
Mit oder ohne Widerstand. Dann soll der Eis-Verweigerer einfach was Trinken… oder schmollen. Und ich mache die Musik im Auto ganz laut an… wobei es da auch schon wieder schief gehen kann: “Immer hören wir nur die Lieblingslieder des einen. Das ist so unfair”. Auch diese Diskussionen kenne ich nur zu gut. Was alles unfair sein kann!
Unfair, dass ich jetzt den Rest des Abends für Me-Time nutzen? Da müsst ihr jetzt durch 🙂
Danke, dass du es mal auf den Punkt bringst, liebe Jana. Ich fühle es so sehr! Hier ist es 1:1 auch so.
Oh, wie gut ich das kenne! Mein letztes “Abenteuer” war tatsächlich, dass meine Kinder mir beim Gestalten unseres Wandkalenders geholfen haben. Sie durften aus den vielen Fotos, die ich das Jahr über gemacht habe, ihre Lieblingsbilder aussuchen und sogar kleine Notizen dazu schreiben. Es war eine gute Ablenkung von diesem ständigen “Auf nichts Lust haben”. Sie haben zwar auch ein paar Mal mit den Augen gerollt, aber ich konnte wenigstens ein bisschen ihre Kreativität wecken. 😊
Das mit den Diskussionen vor allem bei den kleinen, spontanen Ideen wie ein Eis essen oder zum Spielplatz gehen, ist wirklich nervenaufreibend. Einer ist immer sofort dabei, der andere lässt sich nur schwer überzeugen. Aber ich versuche dann auch einfach, mich nicht unterkriegen zu lassen. Vielleicht ist das ja auch ein guter Trick: Spontan was machen und einfach den “Nö-Sager” dann in Ruhe lassen, bis er/sie von selbst kommt. So ganz ohne Diskussionen funktioniert es leider nicht, aber man kann es wenigstens genießen, wenn man es schafft, durchzuziehen!