#Baby // Eine neue Definition Urlaub vom Mama Alltag

Hach, es wurde mir erst vor wenigen Tagen wieder bewusst, wie anders das Leben in manchen Dingen doch ist, wenn man ungebunden ist. Nicht unbedingt ohne Partner, sondern ohne Kids.

Das Gute ist – und das muss ich zuerst sagen – dass der Übergang fließend ist, so dass man manche Dinge gar nicht so sehr bemerkt. Oder sie auch gar nicht vermisst. Sich gar nicht darüber wundert oder gar den Kopf darüber schüttelt, dass Dinge anders geworden sind. Ganz schön anders manchmal.

Meist sind es Dinge, die im „no Kids“ Status so normal, so alltäglich, so uninteressant sind, dass man gar nicht auf die Idee kommen könnte, dass sie sich mal „wie in einer anderen Welt anfühlen“. Und wenn ich gleich zu den Dingen komme, die ich meine, dann werdet ihr Euch, wenn kinderlos, wundern! Wenn gerade schwanger: Oh yes, it’s the verdammte Realität drauf „freuen“ können und wenn schon im #momlife, dann werdet ihr wahrscheinlich hier und da oder sogar bei allen Punkten wohlwissend nickend.

Es geht um die im Mamaleben neue Definition von Kurzurlaub. Urlaub vom Mama Alltag. Damit meine ich nicht ein Wochenende im Spa, 2, 3 Tage am Meer oder einen Ausflug in die Berge, no, ich meine viel simpleres und dennoch oft Unerreichbares.

Let’s go – eine Runde Urlaub vom Mama Alltag

Alleine im Supermarkt

Früher, da waren Einkäufe im Supermarkt einfach ein To Do… manchmal ein lästiges. Irgendwo dazwischen geschoben, 10 Minuten vor Ladenschluss. Parken, shoppen, weiterfahren. Schnell gemacht! Ach, und wenn es nicht klappt, dann gehen wir eben essen.

Heute ist der Gang zum Supermarkt essentiell. Windeln, Zutaten für den Brei, fürs Frühstück, Abendessen, für Ausflüge, dieses, jenes und welches. Stets mit dabei mindestens ein oder sogar zwei Kinder. Ich muss zugeben, meist (auch, wenn es bei der MiniMiss gerade kippt, der Status) beide sehr geduldige und nicht quengelnde Begleiter. ABER: der Aufwand drumherum! Alle für den „Ausflug“ anziehen, ins Auto einladen, alle anschnallen, losfahren, alle ausladen, den Kinderwagen aufbauen, durch den Supermarkt fahren, bezahlen, alle Waren in den Kinderwagen laden (oder in eine Tasche), zum Auto fahren, alles ausladen, die Kids ins Auto, alle anschnallen, den Kinderwagen zusammenbauen, wegfahren, vor der Haustür eine Reihenfolge festlegen, wer zuerst „ausgeladen“ wird, Kinder und Einkäufe ausladen, schleppen… ein ACT!

Mal alleine in den Supermarkt. Einfach Auto auf, losfahren, einkaufen, shoppen… wie früher. Manchmal wie ein Kurzurlaub.

Wäsche waschen – alleine

Wer wäscht gerne Wäsche? Ich so semi. Denn so gut wie immer muss ich dabei Kinder aus Wäschebergen retten oder davon abhalten in den Trockner oder in die Waschmaschine zu klettern, ich muss mit dem Babyboy verhandeln, was er alles in Sachen helfen machen darf und ihm dabei assistieren, was die Sache oft zu einer langen werden lässt, die MiniMiss in den Waschkeller tragen, dabei die Wäsche mit dem Fuss vor mir her durch den Keller schieben…

Wann immer sich die Gelegenheit ergibt, dass Freunde, Familie oder wer auch immer bei uns ist, gehe ich ALLEINE in den Waschkeller Wäsche waschen. Fast wie Meditation. Sortieren, waschen, trocknen… wer hätte das gedacht!

Einen warmen Kaffee trinken

Ich glaube, der Liebste hat es sich schon zum Hobby gemacht, mir kalten Kaffee hinterher zu tragen. Weil ich so oft einfach Kaffee mache, ihn irgendwo abstelle, dann kommt ein Kind dazwischen… dann vergeht viel Zeit… und dann ist der Kaffee kalt.

Mich aufs Sofa setzen 

Kurzurlaub, mich aufs Sofa setzen? Oder sonst irgendwohin, um kurz zu entspannen. Hä? Ich muss noch etwas ergänzen. Ohne mit einem Buch geschlagen, mit einem Fuß getreten, als Pferd verwendet oder als „Ich kuschele mit Mama“ Objekt verwendet zu werden. Die Kids können sonst wo sein. Sobald ich denke. Puh, mal kurz hinsetzen, aktiviere ich in mir anscheinend einen Magneten, der meine zwei magisch anzieht. Und nicht, dass sie mit chillen und kuscheln wollen. Nein, wenn Mama chillt, da ist auf der anderen Seite Action angesagt. Meist stehe ich dann wieder auf und mache irgendwas im Haushalt weiter…

Urlaub vom Mama Alltag Urlaub vom Mama Alltag

Alleine eine ToDo Liste abarbeiten.

Ich liebe es, Dinge zu schaffen. Deshalb stresst es mich manchmal ganz schön, wenn ich an Tagen so mega unproduktiv bin, weil ich ständig abgelenkt werde. Also einfach mal nicht eine Stunde für mich habe und Dinge konzentriert machen kann. Wie gut es sich anfühlt, wenn mal der Papa die Kids hat und ich einfach To-Do-Listen-Sachen am Stück und ohne Aufwand machen kann. Pakete zur Post, noch was im Baumarkt kaufen, ein Telefonat führen und noch schnell in die Stadt. Mit Kids habe ich nach Punkt 2 meist schon keine Lust mehr weiterzumachen, weil es einfach alles soviel aufwändiger ist (siehe Lebensmittel einkaufen). Nicht nur die Logistik, es soll den Kleinen ja auch an nichts fehlen und das heisst zwischen all dem: Stillen, Wickeln, nen Snack geben, der Große hat Durst,….

Duschen gehen und die Badezimmertür schließen

Oft stehe ich früher auf, um in Ruhe und alleine Duschen zu können. Ohne erst den Mülleimer, die WC Bürste… und Co in Sicherheit bringen zu müssen, ohne aus der Dusche „nein, das nicht“ sagen zu müssen, wenn die MiniMiss an der Toilette spielt und mit dem Mund drangeht, eine Schublade öffnet und Dinge wild verteilt oder, oder. Dann ist Express Dusche angesagt – immer mit dem Blick zum alles erkundenden Babygirl.

Alleine im Bad, mit Tür zu, *hach – das ist fast schon Spa-verdächtig!

Eine Mahlzeit alleine einnehmen

Es fehlt IMMER ETWAS! Ich glaube, ich könnte den ganzen Kühlschrank auf den Tisch decken. Es wird immer noch genau ein Teil fehlen, wegen dem ich aufstehen muss, während die Familie am Tisch sitzt. Das ist echt verrückt. Es ist auch gefühlt jedes Mal etwas anderes. Mal will der Babyboy noch ein Joghurt nach dem Abendbrot, mal fehlen die Feuchttücher für die MiniMiss, mal ist das Wasser leer, dann fehlen Senf, Salz, ach, was auch immer. Dann wird etwas umgeschüttet und ich muss es aufwischen… Dazu muss ich die MiniMiss natürlich noch füttern, dem Babyboy noch das Essen zubereiten. Was Essen zum großangelegten Event werden lässt. Und ich bin die Eventmanagerin – zuständig für alles.

Kennt ihr noch die Zeit: Brot schmieren, ein Glas Wein (ja vielleicht sogar dieses) einschütten und stundenlang am Tisch sitzen, genießen, quatschen, anstoßen. Hach, wenn der Liebste mal die Kids am Abend dabei hat und ich tatsächlich mal alleine zu Abend esse (alternativ Mittagessen oder Frühstück) und ich in Ruhe dabei Zeitung lese, Radio höre,… die Zeit einfach so herrlich schön vergeht, ich meinen Teller und das Glas in die Spülmaschine räume und weiter aufs Sofa wandere…. Kurzurlaub!

Und während ich das so schreibe, da muss ich schmunzeln. Wenn man mir vor 5 Jahre gesagt hätte, dass ich mal danach lechze, alleine zu essen (denn ich liebe Gesellschaft), die Wäsche zu waschen, einkaufen zu gehen oder einfach ausgiebig zu duschen, ich hätte es mir vielleicht selbst nicht geglaubt.

Das Gute ist, es ist der Alltag, deshalb bin ich nicht in Dauerschleife am Seufzen… aber wenn man mal den „Kurzurlaub“ macht, dann merkt man, wieviel arbeitsintensiver (oder auch in Sachen Nerven aufreibender) alltägliche Dinge geworden sind, seit die Kids an Bord sind.

Die Liste ist übrigens noch nicht zu Ende 😉 Und heute schreibe ich mal nicht: Aber trotz allem liebe ich meine Kids über alles… ich verstehe auch nicht, warum man das bei etwas kritischeren Beiträgen schreiben muss. Denn jede Mama weiß, Kinder haben ist wundervoll, aber nicht immer zuckersüß! 🙂

Urlaub vom Mama Alltag

Fotos by Mathias Radke
(Werbung, da Verlinkung)

 

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google