Mein Trotzköpfchen.
Ich will ein Gummibärchen. Mama, ich will ein Gummnibärchen Mama, ein Gummibärchen. Ich will ein Gummibärchen. Die Stimme wird nach und nach klagender, lauter und weinlicher! Ein Gummibärchen. Mama.
Es ist kurz vor dem Abendessen und wenn es jetzt eines nicht geben wird, dann ein Gummibärchen. Klar, wird er davon nicht „satt“, aber aus Prinzip gibt’s vor dem Abendessen kein Gummibärchen. So haben wir UNS das überlegt.
Du bekommst eins zum Nachtisch, wenn wir Abendessen gegessen haben.
ALARM!
Nein, so hat ER sich das nicht vorgestellt. Seine Legosteine, die er eben auf dem Tisch sortiert hat, werden wütend runtergeworfen.
Mama, ich will ein Gummibärchen, wird nun mit wütendem Gesicht geweint.
Und jetzt? Auf jeden Fall wird ein wütender Babyboy nun nicht mit einem Gummibärchen beruhigt. Ignorieren? Einreden? Beruhigen? Versuchen abzulenken! Manchmal klappt das, das Ablenken.
Versuchen wir es mal.
Oh, schau mal… draußen kann man den Mond schon sehen. Schau mal wie schön!
Ein kurzes Stocken…
Mamaaa, ein Gummibärchen. Ich will ein Gummibärchen.
Hat nicht geklappt!
ALARM!
Ihm einfach eines geben? Nein, denn auch mit diesem so sehr herbeigesehnten Gummibärchen wäre die Situation nicht gerettet.
Der Babyboy & die Trotzphase
Am Beispiel des besagten Gummibärchens sähe das so aus: Ein Gummibärchen. Große Freude. Danach aber bitte ein zweites. Die sind doch so lecker. Und wir haben doch noch welche. Warum also nicht ein zweites. Und dann ein drittes. Sonst schreie ich wieder. Ich bekomme keins mehr?
ALARM!
Am Beispiel eines gemeinsamen Spiels: Wir spielen mit Lego. „Jetzt muss Mama mal kurz ans Telefon gehen“. Nein, Mama, komm wieder. Nicht gehen. Lego spielen. Mama…. Und wieder wird geschrieen! Alternativ etwas runtergepfeffert.
ALARM!
Telefonieren unmöglich.
Gerade ist hier Alarmzeit! Die schönste Situation kippt von 0 auf 100, wenn sie nicht so abläuft, wie sich das der kleine Mister überlegt hat.
„Komm, wir machen ein Foto für Oma!“ „Nö!“
Deshalb herrscht hier ein ständiges Abwägen: Wenn wir das jetzt geben / erlauben…, dann aber damit aufhören, weil nun etwas anderes an der Reihe ist oder nach ein paar Gummibärchen einfach Schluss ist, ist Alarm. Haben wir darauf Lust oder eher: gerade die Zeit? Wenn er quengelt und er damit zu seinem Willen kommt, weil wir einfach keine Lust auf Quengeln haben, verziehen wir ihn dann nicht? Wann können wir Regeln mal brechen. Oder wie konsequent müssen wir bleiben, um glaubhaft zu bleiben.
Was macht man mit einem 2-Jährigen, der sich mitten auf der Straße fallen lässt, weil er in die andere Richtung wollte? Weil er noch zum Bäcker wollte, um dort ein Mini-Brötchen abzustauben. In die Apotheke, weil es dort Traubenzucker gibt. Was macht man mit einem 2-jährigen, der beim Fotos drucken für die Oma im DM 10 Minuten ununterbrochen schreit, wie doof gerade alles ist, dass er aus dem Kinderwagen will, dass er „Weglaufen, ich will weglaufen“ will, was aber just in diesem Moment organisatorisch nicht machbar ist? Oder noch schlimmer, mit einem brüllenden Kind, das nun partout nicht in den Kindersitz im Auto will und sich steif wie ein Brett macht? Dabei wie am Spieß schreit…. Ich muss ehrlich sagen, manchmal bin ich auch überfordert. Manchmal hilft nur ignorieren und sich selbst zusammenreißen, weil ich nun über die Wochen gelernt habe, dass manchmal die einzige Lösung aussitzen ist. Und manchmal hilft eben nur Bestechung, um die Situation zu beenden. Furchtbar und nur ein absoluter Ausweg, wenn der Trotzanfall so fehl am Platz ist, dass man ihn nicht aussitzen kann.
#lebenmitkindern
Achja.. und wenn ihr mal eine Mutter mit einem sich windenden schreienden Kind auf dem Arm entdeckt.. fast kopfüber, das könnte ich sein. Weil ich nach 10 Minuten „Komm wir gehen jetzt“ Ankündigen und Bitten auf dem Spielplatz nicht zum gewünschten „Kind geht freiwillig mit“ Ergebnis kam und ich jenen Spielplatz ohne diesen körperlichen „Dann trag ich dich eben, auch wenn’s gegen Deinen Willen ist“ Einsatz wohl nie mehr hätte verlassen. Und schließlich gibt’s da keinen Kaffee. Und keinen Kuchen.
So ist das, mit unserem Trotzköpfchen, der nun Nein, Ich und seinen Willen entdeckt.
Und ihr so? Ihr und die Trotzphase?
Die liebe Trotzphase.. sie bleibt auch noch ein bisschen. Mein kleiner ist nun 3 und noch mitten drin 😀 und ja, nicht selten kann man gar nichts machen, nur ignorieren bzw. nicht auf die Forderungen eingehen und bis 10 zählen und trösten. Manchmal ist es ganz schön anstrengend, oft sogar. Vor allem, wenn so ein Wutausbruch unter Zeitdruck passiert zum Beispiel. Aber auch das alles geht vorbei und insgesamt ist es doch sooo ein süßes Alter 🙂
Liebe Marianna,
jaaa – oft passiert’s dann, wenn man Zeitdruck hat oder man eben mitten auf einem Parkplatz steht und gefühlt alle Welt zuschaut. Zuhause kann man einfach mal den Raum verlassen, draußen kann ich ihn nicht einfach mal stehen lassen, um durchzuatmen.
Aber ja, alles kommt und geht und ansonsten bin ich super-verliebt in dieses süße Alter.
Liebe Grüße
Jana
Ich glaube, diese Phase ist bei Jungs ausgeprägter als bei Mädchen. Zumindest kam es mir oft so vor und manchmal ist es auch heute noch.
Gelassenheit. Manchmal braucht es einfach nur Gelassenheit und dann gibt es wiederum Tage, an denen möchte man sich einfach daneben auf den Boden schmeißen und nach einem Gummibärchen (in meinem Fall wäre es Schokolade) schreien.
Es wird besser je mehr sie sagen können, was sie wollen und dann kommt… ach lassen wir das erstmal 🙂
Du machst das schon wirklich richtig gut!
Liebe Grüße
Katharina
Meine Jungs sind gerade 2 geworden und ich mache das im Doppelpack mit! Die beruhigenden Worte „es wird besser“ helfen leider nur bedingt weiter! 😄
Ich frage mich täglich wer Ihnen das Wort „NEIN“ beigebracht hat! 😉
Aber ich bin mir sicher… Wir schaffen das! … Haha na klar!!! Ich sag nur… Wonderwoman!!! 💪🏼
Alles Liebe und Herzliche Grüße, Cordula
P.S: Wunderschöne Mütze!
Ahhh meine liebe Jana, diese Trotzphase… Da wir das Problem so gut kennen, habe ich auch oft darüber gebloggt. Was soll ich sagen? Auch mit 3 ist es nicht besser! 😀
Mein Sohn ist zwar ein Jährchen älter, aber genau so wild und trotzig wie deiner. Wie ich damit umgehe? Ich versuche, soweit es geht, ruhig und gelassen zu bleiben. Mal sehen… Irgendwann soll/wird es besser! 🙂
Liebe Grüße,
Mihaela
Hallo Jana. Oh ja, ich kann das sehr gut nachempfinden. Im letzten Jahr als es anfing. Ich sehe keinen Unterschied zwischen Mädchen und Jungs, es ist ganz individuell je Kind und doch häufig sehr ähnlich. Meine Tochter ist 3 und ich erlebe die Momente der Trotzphase als die anstrengendste Zeit bisher. Aber ich hab gelernt damit umzugehen und gelassen zu bleiben während eines Wutausbruchs. Die Blicke anderer sind mir egal geworden. Es hilft die Sicht des Kindes einzunehmen, Verständnis zu zeigen und das Gefühl zu beschreiben.
Es ist nur eine Phase… Ohm… 🙂
Meistens löst sich die Gewitterwolke aber genauso schnell auf wie sie aufgekommen ist. Wie schnell bei Ihnen die Welt wieder in Ordnung ist?! Davon musste ich mir was abgucken.
Ich wünsche dir die Gelassenheit und gute Nerven 😉
Liebe Grüße
Isa
Total wieder erkannt … und oft versuche ich trotzige Phasen auch mit Optionen-für-das-Mini-Menschlein zu meistern. Wenn sie die Hose nicht anziehen möchte, hole ich gern noch eine andere dazu und lasse sie entscheiden, welche von beiden sie anziehen möchte.
Oft ist auch das abwarten hilfreich und sie kommt dann von ganz allein auf mich zu – das funktioniert aber leider nicht, wenn man noch eine Begleitung wie z. B. die Oma dabei hat. Sie spricht dann nämlich ständig mit dem Töchterchen und das eigentliche Abwarten wurde damit dann zunichte gemacht 🙂
Mit 2 Mädels die dreieinhalb sind und einer viereinhalbjährigen kann ich dir nur aufmunternd zurufen: Das ist alles nur eine Phase, das ist alles nur eine Phase, das ist alles nur…..
Halte durch!
Oh ja. Das kenne ich alles! Auch das wegtragen. Nur, dass meine Tochter sich noch nicht so mitteilen kann. Sie ist erst 18 Monate alt. Aber dafür gibt es ganzen Körpereinsatz. Die Blicke der Anderen muss man ignorieren auch wenn’s schwerfällt. Aber ich hab auch schon eine Mutter getroffen, die Verständnis gezeigt hat. Das hat gut getan. Da müssen wohl alle Eltern durch… Liebe Grüße!
Ooooooh jaaa.. diese olle Trotzphase(n) ..
Kaum ist das eine Kind raus aus der Phase, ist das zweite mitten drin udn dann immer im Wechsel.
Diese Phasen dauern an.. ich würde jetzt gern total positive Dinge berichten, aber hey, ich bin ehrlich 😉 sie dauern und dauern…
Liebe Grüße von meinem kaputten Nervenkostüm 😉
Liebe Sandy,
zwei Kids in der Trotzphase – Respekt 😉 Ja… ich bin mir auch bewusst, das dauert wahrscheinlich noch bis zur Teenie Zeit an 😉
Weiterhin Durchhalten!! 😉
Jana
Hihi, das schöne, liebe Jana, ist ja, dass diese Phase die Kinder ja eigentlich total berechenbar macht. So kann man sich als Eltern schon 5 Minuten vor der Eskalation die Situation durchdenken, mit allen Notfallplänen und Ablenkungsmanövern 😉 Und dann, zack, kooperieren sie doch und dabei hattest du dir schon die Ärmel hochgekrempelt^^
Mir tut es gut zu lesen, dass man nicht allein überfordert und genervt ist – weil sich das manchmal eben genau so anfühlt.
Irgendwann ist das vorbei und dann kommen die Hausaufgaben-Dramen.
Ich wünsche dir Nerven aus Drahtseilen. Ganz liebe Grüße,
Sarah
Hach dieses Alter – spannend. Und ich verrate Dir etwas, es bleibt spannend. 🙂
Liebe Jana,
hach ja die Trotzphase. Ich habe mir schon überlegt ein Buch drüber zu schreiben oder einen sogn, oder irgendwas, was es mir erträglicher macht. Wenn ich dann noch höre – sie beginnt jetzt und endet mit 18 möchte ich mir die Decke über den Kopf ziehen und verschwinden ^^
Nun gut. Kommt Zeit. Kommt Rat, daran werde ich mich weiter klammern.
Alles Liebe, deine ALina
Oh ja – die Trotzphasen! Davon kann ich dir ein Lied singen, zum Glück haben wir das überwiegend hinter uns. Halte durch – meine Mädels sind jetzt 5 und 8 und wir haben nur noch selten solche Phasen 🙂
Und dann kommt irgendwann die Pubertät und man denkt sich: ach, das bisschen Trotzphase damals 😉
Liebe Grüße
Jana
Von 0 auf 100 geht auch bei unserem 4jährigen noch ganz gut. Und die 6jährige meint damit jetzt anfangen zu müssen. Waaaaas hab ich falsch gemacht?!? Liebe Grüße, Christiane
Hach ja, die Alarm-Phase. Es geht vorbei ;). Aber stimmt, das macht einen fertig. Wobei bei uns weniger geschrien wurde, sondern eher gejammer. OH, kann das nerven, dieser hohe Piepston. 😀