Was soll man mit dem Sommer machen? Manch eines Morgens ziehe ich in TankTop und mit offenen Schuhen los, schaue den ganzen Tag aus dem Büro raus in den schönsten Sonnenschein, freue mich auf den Feierabend mit Spaghettieis oder Frappuccino – und schon zieht es zu und fängt an zu regnen. Und dann steht man da, ohne Schirm, zwar mit Charme, aber auch ohne Melone, die die Frisur schützen könnte. Entweder unterstellen, flüchten oder im Regen tanzen. Kommt ganz auf die Pläne an, die der Tag noch mit sich bringt. „Dancing in the rain“ ist meist gar nicht so ganz die schlechteste Wahl, denn eines haben wir diesen Sommer auch gelernt – Regen kühlt beim Regnen ab, danach ist’s wieder warm und auch ein bisschen schwül und wir sehnen uns erneut nach Ventilatoren, Fächern oder Männern mit Palmenwedeln.
Mit dem wechselhaften Wetter geht’s morgens auch oft um die eine entscheidende Frage: Was ziehe ich an? Was nehme ich mit? Die Schuhe offen oder geschlossen? Oder: Aaaah, ich habe nichts zum Anziehen! Aber kaufe ich überhaupt noch sommerliche Sachen? Gar nicht so einfach, denn wenn man jetzt zuschlägt und uns das gute Wetter verlässt, kann man die „Ausbeute“ gleich zum Überwintern nach hinten in den Schrank packen.
Wie auch schon mit den Einkäufen aus der vorigen Sommersaison, denn in meinem Schrank stapeln sich schon unendlich viele Shirts, Tops und Co. die ich diesen Sommer noch ganz stiefmütterlich behandelt habe, weil
a) die Gelegenheit fehlte, sie anzuziehen
b) der Babybauch nicht mehr rein passt
Da braucht’s doch eigentlich keinen Nachschub… aber wenn das so einfach wäre, den ganzen schönen Dingen zu widerstehen. Mein Vorteil ist gerade, dass mir gar nicht soviel passt 🙂 Und somit habe ich mich durch die tolle Holiday-Looks geklickt, ohne was zu bestellen. Denn BabyBB wird nicht hereinpassen – aber mit jedem Outfit hatte ich andere Bilder vor meinen Augen. Kennt ihr das? Dass man manche Sachen nur kauft, weil man sich damit im Urlaub sexy, locker und lässig am Strand sieht… und da ist man vielleicht gerade mal zwei Wochen im Jahr? Für die Bonner City passen die Looks dann meist eher nicht.
Das ganze Thema Sommer-Outfits gehört seit längerem für mich zu der einen ganz großen Frage: Habe ich den Sommer überhaupt sommerlich gelebt? Habe ich ihn richtig ausgekostet? Alles gemacht, was man im Sommer machen sollte und jeden Sonnenstrahl auf meiner Haut gespürt?
Tatsächlich war ich in der 2014er-Saison noch kein einziges Mal im Freibad, ich habe weder am Rhein gegrillt noch eine Fahrradtour zur Siegaue gemacht, ich habe nur ein einziges Frozen Yogurt gegessen, habe es aber auf drei Spaghetti-Eis geschafft. Etwas öfter war ich auf einen eiskalten Frappuccino bei Starbucks und noch ein bisschen öfters habe ich mir Zuhause sommerliche Getränke wie alkoholfreien Hugo oder Smoothies gezaubert. Das weiß ich alles Instagram-sei-Dank, weil ich dort automatisch all die schönen Momente festhalte.
Ich bin gespannt, wie meine Sommer werden, wenn plötzlich Kinderlachen bei uns einzieht. Denn wenn ich mich an meine Kindheits-Sommer erinnere, dann erinnere ich mich an Pommes Rot-Weiß im Freibad, Eiscreme am Nachmittag aus der Langnese Eistruhe beim Bäcker, an wilde Wasserspiele, leichte Sandalen und sommerliche Kleidchen, an Nachmittage am See oder kühle Stunden mit Oma und Cousine im Wald auf Entdeckungstour, an Omas selbstgekochten Vanillepudding mit von uns gepflückten Johannis- oder Erdbeeren oder mit den weniger geliebten Stachelbeeren. Ich denke an Erbsen, die wir aus den Schoten gepult haben, an Abenteuer-Fahrradtouren oder an Abende, an denen wir gespielt haben, bis kein Tageslicht mehr da war. An Zeltlager im Garten meiner Oma, bis die erste von uns doch ängstlich ins eigene Bett schlich…
Heute findet der Sommer meist „hinter Fenstern“ statt – denn unter der Woche gehört die Zeit vom Aufstehen bis 18.00 oder 19.00 Uhr der Arbeit. Und die geht meist leichter von der Hand, wenn’s draußen nicht ganz so heiss ist oder drinnen der Ventilator surrt. Danach bleibt dann neben all den Dingen, die noch so getan werden wollen, gar nicht soviel Zeit, um den Sommer zu genießen… vor allen Dingen nicht, wenn’s wie so oft pünktlich zum Feierabend regnet. So hat’s schon manch einen Grillabend verregnet, ein Eisdielen-Date wurde zum Cocktail & drinnen sitzen Date, ein geplanter später Spaziergang zur Sofa-Zeit.
Umso intensiver ist das Gefühl dann, wenn’s ab in den Urlaub geht. Und zwar dahin, wo es immer warm ist. Plötzlich spürt man all die Leichtigkeit, die Sonnenstrahlen, die Unbeschwertheit, man nascht Eiscreme, trinkt kühle Sommerdrinks, trägt nur noch HotPants und FlipFlops, man duftet nach Sommer und Sonne.
So, und da BabyBB und ich nicht mehr fliegen dürfen, hoffe ich doch ganz fest darauf, dass der Sommer noch einmal wiederkommt. Und zwar im September, wenn die Babyzeit offiziell losgeht und der Mutterschutz startet. Dann will ich unbedingt noch eine große Portion Sommer, Sonne & Sonnenschein tanken, um BabyBB gebräunt und voller Vitamin D und Spaghetti-Eis-Energie im Oktober willkommen zu heißen. Drückt ihr mit die Daumen? Ich habe mich neben dem Daumendrücken auch noch ein bisschen durch ein Holiday Quiz geklickt, bei dem man die zu einem passende Destination herausfinden kann und dabei habe ich mich durch die Bilder inspirieren lassen. Gehostet wird das übrigens von New Look. Für mich geht’s laut Quiz am besten nach Italien… da könnte ich ja fast sogar mit dem Auto hinreisen, aber ich glaube, die letzten Wochen bleibe ich lieber in Papi’s und „Geburtsortsnähe“ 🙂
Konntet ihr den Sommer schon richtig genießen? Oder liebe Mamis, ist es so, dass man mit Kindern den Sommer endlich wieder richtig spürt?
Ich hatte dieses Jahr leider auch noch keinen richtigen Sommer, denn ich musste lernen, Vollzeit arbeiten und einen Umzug vorbereiten 🙁 Im Oktober gehts nach Kalifornien und ich hoffe, dass wir dort noch ein bisschen Sonne abbekommen :))
Oh, das sind doch tolle Aussichten! Da habt ihr sicherlich tolles Wetter und ganz viele tolle Eindrücke, die einfach nur nach Sommer duften, schmecken & aussehen!
Ganz viel Spaß!!!
Ich auch nicht, ich hab erstens 6 Tage die Woche durch gearbeitet und zweitens hat es dann garantiert am Sonntag immer geregnet… Doofer Sommer :/
Jaaaa – ich hoffe, er kommt noch einmal ein kleines bisschen zurück! Schön wäre es 🙂
Liebe Grüße
Jana
Bei deiner Beschreibung von Kindheitssommern bin ich richtig nostalgisch geworden! Irgendwie verschwimmen die Sommerferien in meinen Kindheitserinnerungen immer in ein einziges goldenes Meer aus perfekten Tagen, dabei bin ich doch im Norden großgeworden, wo sich der Sommer oft nur sehr zögerlich blicken lässt (außer dieses Jahr). Und trotzdem ist die Erinnerung wie eine dieser Sonnenbrillen, die, wenn man sie aufsetzt, alles ein bisschen sonniger erscheinen lassen. Bestimmt erlebt ihr mit eurem Baby auch noch viele solcher Tage – aber die Daumen für einen schönen September drücke ich auch, ich hätte mal wieder Lust auf anhaltenden Sonnenschein in Bonn.
Liebe Charlotte,
jaaa – mir kommen bei tollen richtigen Sommermonaten auch immer meine Kindheitssommer in den Kopf. Es scheint tatsächlich, so wie Du es auch so schön sagst, dass diese eine einzelne Aneinanderreihung von tollen Momenten sind. Wie die Herbstmonate immer golden und voller Kastanien waren, der Winter voller Schnee..
Und dankeschön für’s Daumendrücken – laut dem Wetterbericht scheint es ja tatsächlich geholfen zu haben.
Liebe Grüße
Jana