Diese Woche waren wir als „die typischen Latte Macchiato“ Mums unterwegs. Drei Mamas, vier Kids (eins davon noch im Bauch), drei im Kinderwagen. Zwei davon spielten wenige Zeit nach Eintreffen im Café Fangen – um den großen Community Table herum. Das eine oder das andere Kind davon abhalten zu wollen, führte zu wildem Wehren – und in der Relation wäre Gekreische und Geschreie und Gemecker für alle Anwesenden anstrengender gewesen, als die Kids einfach laufen zu lassen. Auf dem Stuhl wollte verständlicherweise keines sitzen bleiben (ist ja auch langweilig – außer in den fünf Ich-löffele-meinen-Babyccino-Minuten) und somit waren wir wahrscheinlich die Sorte Mama, die man mit Berlin Prenzlauer Berg verbindet… ich erinnere mich da an den ein oder anderen Beitrag dazu.
Dabei wollten wir einfach nur einen Kaffee trinken, Kuchen essen. Wie früher. Uns unterhalten, die Kids gut „aufbewahrt“ zu wissen. Denn das Café besaß weder Treppen, noch versteckte Ecken, noch eine offene Tür, noch Klimbim zum Runterwerfen. Aber natürlich „besaß“ das Café weitere Gäste. Gäste, wie wir es auch wären, wenn die Kids nicht dabei gewesen wären. Gäste, die auch einen Kaffee genießen wollten. Die sich unterhalten wollten. Nach der Arbeit mit Freunden oder mit jemanden, den sie schon lange nicht mehr gesehen hatten, oder für ein Business Meeting. Und ich hatte so Verständnis dafür, dass kreischende Kinder nicht unbedingt das Sahnehäubchen auf dem Milchkaffee sind.
Doch je mehr von meinen Mädels Mama werden, desto mehr Kids sind dabei, bei unseren Treffen – egal ob Zuhause oder draußen. Und ehrlich gesagt: Zuhause bin ich schon genug, so dass ich mich auf jedes Kaffee und Kuchen Date freue.
Und weil BabyBB einfach immer mit dabei sein wird, am Nachmittag – bis er seine Ma peinlich, albern, uncool oder alles auf einmal findet… – habe ich mich gefragt, gehören Kids gerade tagsüber nicht einfach zum „Interieur“´, solange es keine Bar ist, keine Uni-Bibliothek, kein Ruhebereich im Spa? So, wie man auch davon ausgeht, dass es abends beim Public Viewing laut ist, kann man doch irgendwie davon ausgehen, dass es nachmittags eben mal lauter in den Cafés der Nation zugeht. Es kann ja nicht sein, dass wir Ladies mit unserer Liebe zu Kaffee, Kuchen und Rausgehen plötzlich Zuhause bleiben müssen, weil die Kids da sind.
Ich muss sagen, uns hat im Café niemand komisch angeschaut (hoffe ich…), es gab sogar Babyccino für die zwei Racker. Aber das Gefühl schwingt immer mit, dass andere Gäste denken: Was machen die hier mit Kindern? Warum sind die nicht auf dem Spielplatz? Typisch Mama. Nix zu tun. Nur Kaffeetrinken. Und warum haben die ihre Kids nicht im Griff?
Tja, das frage ich mich manchmal auf? Warum habe ich mein „Kid“ nicht im Griff *haha! Aber mein „Kid“ ist nun mal eine eigene Persönlichkeit, die sich nicht immer „im Griff haben lassen“ möchte. Natürlich versteht es sich von selbst, dass Cafés und Co verlassen werden, wenn der Grumpy Cat Modus zulange andauert. Dann wir der Café in einen To Go Becher gepackt, das „Kid“ in den Kinderwagen & ab vor die Tür. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Café-Besuch mit meinen Mädels. Und wer mit unseren Kleinen Fangen um den Community Table spielen möchte: You are welcome! 😉
ehrliche worte und so unterhaltsam geschrieben! hat mir gleich ein schmunzeln aufs Gesicht gezaubert!