Ich mache es. Ich gehe immer mal wieder alleine essen. Weil ich Lust draufhabe. Weil es spontan geht. Weil ich mir etwas gönnen möchte. Würde ich in diesen Momenten nicht alleine essen gehen, würde ich zuhause alleine kochen und auch alleine essen.
Natürlich gehe ich auch supergerne und viel lieber in Gesellschaft essen. Aber der Alltag macht das nicht immer möglich. Kurze Zeitslots meinerseits, volle Terminkalender auf allen Seiten, Fahrtzeit bis zum Place-To-Eat… machen Frühstück- oder Lunchdates oft nicht immer möglich. Außer mit mir selbst eben. Weil ein tolles Restaurant auf dem Weg liegt, weil ich nicht nach Hause komme, weil ich kein Sandwich auf die Hand nehmen möchte…
Und so kommt es schon einmal vor, dass ich alleine im Restaurant sitze und genieße. Anfangs fand ich es befremdlich und habe mich mehr gefragt, was andere wohl über mich denken, statt das Essen zu genießen. Aber dann habe ich mir gesagt: es ist mutig, sich alleine in ein Restaurant zu setzen. Wobei alleine nicht ganz stimmt, mein Handy habe ich natürlich dabei. Mutig, weil man möglichen Blicken und Meinungen standhält. Aber mal ganz ehrlich: würde man alle Dächer abdecken, würde man ganz viele Menschen alleine essen sehen. Eben zu Hause. Normal. Und warum ist es dann „unnormal“, alleine draußen zu essen? Eben.
Alleine essen gehen – ganz schön unabhängig
Ich finde, alleine essen zu gehen ist auch ein Akt der Selbstfürsorge und der Unabhängigkeit. Das Alleine-Essen gibt mir die Möglichkeit, einfach das zu tun, was ich in dem Moment will.
Es ist doch so. Die Wahl, alleine in ein Restaurant zu gehen, bedeutet nicht zwangsläufig, einsam zu sein. Es bedeutet, sich selbst genug zu schätzen, um Gesellschaft mit sich selbst zu suchen. Dabei spielt die Umgebung eine entscheidende Rolle. Die Atmosphäre muss stimmen, damit man sich wohl fühlt – und genau hier liegt der Schlüssel zu einem gelungenen Alleine-Essen.
Bevor ich ein Restaurant betrete, möchte ich wissen, worauf ich mich einlasse. Ist es gut besucht, herrscht eine lebendige Stimmung, oder ist es eher ruhig und intim? Gibt es noch freie Plätze, und sitzen vielleicht auch andere Menschen alleine an ihren Tischen? Diese Überlegungen sind wichtig, um die richtige Umgebung für das eigene Wohlbefinden zu wählen. Das checke ich schon vorher ab. Habe ich Lust darauf, da gleich alleine zu sitzen? Und dann ab die Post!
Möglicherweise hast du selbst Vorbehalte gegenüber dem Alleine-Essen, sei es aus Angst vor Bewertungen von anderen oder dem Gefühl der Einsamkeit. Doch ich ermutige dich, diese Bedenken beiseitezulegen und dich auf das Abenteuer des Alleine-Essens einzulassen. Es erfordert Mut, sich selbst Gesellschaft zu leisten, und es ist ein Zeichen von innerer Stärke.
Also, das nächste Mal, wenn du dich nach einem besonderen kulinarischen Erlebnis sehnst, zögere nicht, alleine in ein Restaurant zu gehen. Nimm dir die Zeit, dich selbst zu schätzen, und entdecke die Freiheit und Unabhängigkeit, die damit einhergehen. Das ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch eine Feier der eigenen Stärke und Selbstliebe. Und auch, wenn es nicht Dein Ding ist: feiere lieber Menschen, die sich trauen, alleine essen zu gehen, statt zu urteilen.