Mit der Fähre nach Mallorca

Im letzten Post habe ich Euch schon zu den Vorbereitungen für unseren Roadtrip durch Südeuropa erzählt. Ein Teil davon war auch die Fahrt mit der Fähre nach Mallorca – hin ab Barcelona, zurück ab Alcudia bis Toulon. Und weil es dazu viel zu erzählen gibt, gibt’s dazu heute einen eigenen Blogpost – mit vielen Lifehacks und Good-to-know Tipps. Denn vielleicht fahrt auch ihr wie wir zum ersten Mal mit der Fähre übers Mittelmeer.

Die Fährverbindungen buchten wir direkt, nachdem unsere Strecke feststand. Schließlich waren die Ankunfts- und Abfahrtszeiten ausschlaggebend für andere Dinge, wie: „Wann müssen wir final in Barcelona ankommen und ab wann brauchen wir ein Hotel auf Mallorca?“ Und natürlich: „Wann müssen wir zurück sein, so dass wir pünktlich zum Berufs- und Schulstart wieder in Bonn sind?“

So recherchierten wir zuerst nach Verbindungen von Barcelona nach Palma. Wir wollten auf jeden Fall eine Nacht auf der Fähre schlafen (es gibt aber auch Schnellfähren, die nur 3 1/2 Stunden brauchen) und morgens auf Mallorca ankommen. Final organsierten wir unsere Hinreise mit Hinblick auf Abfahrtszeit, Dauer und Preis-Leistung von Barcelona nach Palma mit GNV und buchten da die Fähre, die um 22:00 Uhr in Barcelona ablegte und um 6:00 Uhr morgens in Palma ankam.

Mit der Fähre nach Mallorca Palma Reisen mit Kindern GNV

Die Rückreise buchten wir von Alcudia nach Toulon (in der Nähe von Marseille) mit Sardinia Corsica Ferries. Die Rückfahrt startete um Mitternacht und sollte bis 14:00 Uhr dauern, jedoch kamen wir etwas später an. Die Auswahl der Strecke sollte uns einige Kilometer und somit Zeit auf der Rückfahrt sparen – weil Toulon näher an Bonn liegt – jedoch ein Trugschluss, wie sich herausstellte.

Unsere Kabinenauswahl

Für beide Fahrten buchten wir Kabinen. Aufgrund der nächtlichen Überfahrt, aber auch in Sachen Rückzugsort und eigenes Bad. Auf der Hinfahrt entschieden wir uns für eine 4-Bett-Kabine mit Stockbetten und eigenem Bad, auf der Rückfahrt gab es nur noch eine „VIP“ (haha…) Doppelbettkabine mit Bad, in die wir uns alle hineinquetschten. Beide Kabinen hatten Fenster – das war uns wichtig, um nicht das Gefühl zu haben, in einer Sardinenbüchse zu stecken. Wobei die Betten schon Sardinenbüchsen-Charakter hatten. Nicht nur von der Größe, auch von der Matratze her 😉

Es gibt auch die Möglichkeit, die Überfahrt ohne Kabine zu buchen, dann entweder mit festem Sitzplatz oder ganz ohne. Einige Passagiere schliefen auf Luftmatratzen mit Kissen und Proviantkorb irgendwo auf dem großen Schiff, andere verbrachten die ganze Nacht in der Cafeteria.

Ich hätte superviel zu erzählen, auch, dass wir auf der Rückfahrt eine Familie kennengelernt haben, mit der wir dann frühstücken waren und den ganzen Vormittag im kleinen Kids-Bereich verbracht haben – superlustig, dass auf der Hinfahrt eine Disco auf dem obersten Deck stattfand und ich glaube, dass viele Partypeople auf dem Weg nach Mallorca die Nacht einfach durchgefeiert haben, dass es viele Hunde an Bord gab, die dort auch Gassi gehen, dass manche Menschen ihr Auto wie für eine einwöchige Reise verlassen haben… aber ich komme mal zu den wertvollen Tipps:

Mit der Fähre nach Mallorca – meine Tipps

  1. Fähre zurück nach Toulon: Zeitfresser statt Entspannung Die Rückfahrt von Alcudia nach Toulon war ein echter Marathon. Wir mussten um 21:00 Uhr am Hafen sein und haben erst um 15:30 Uhr am nächsten Tag das Schiff verlassen können, weil das Schiff Verspätung hatte. Rückblickend wäre die Schnellfähre von Palma nach Barcelona (3 1/2 Stunden mit der top-bewerteten Reederei Balearia) die bessere Wahl gewesen. Das hätte unsere Rückreise auf der Straße nur um etwa 2 Stunden durch die Mehrkilometer ab Barcelona verlängert, aber die Zeitersparnis auf dem Meer hätte uns eine entspanntere Heimfahrt ermöglicht. Denn die späte Ankunft hatte uns dazu in viele Rückreisestaus befördert. Unsere Rückreiseroute ging quer durch Frankreich, an Lyon und Dijon vorbei, durch Luxemburg und dann gen Bonn.
  2. Priority Boarding für das Auto auf der Fähre nach Mallorca: Ein kleiner Preis für große Zeitersparnis Die Option für Priority Boarding bei Corsica Ferries hätte 20 Euro mehr gekostet, was uns aber wertvolle Zeit gespart hätte. In Zukunft werden das auf jeden Fall dazu buchen, um als erste vom Schiff zu kommen. Das hätte uns 1 1/2 Stunden Zeit geschenkt.. solange hat die Ausschiffung für unser Deck gedauert (auch, weil parallel ein anderes Schiff beladen wurde und sich beide eine Aus- und Auffahrt teilten…)
  3. Merken, wo das Auto steht Ein Fun Fact: Auf der GNV-Fähre waren wir bei der Ausschiffung plötzlich weit und breit nur noch das einzige Auto auf unserem Deck. Wir hatten rekonstruiert, dass wir auf Deck 2 standen. Da stand es aber nicht. Das führte dazu, dass am Ende extra Deck 1 geöffnet werden musste, um uns auszuladen. Notiert euch also unbedingt, auf welchem Deck euer Auto steht. Wir Newbies waren von all den neuen Eindrücken zu geflasht, als dass wir uns um Orga-Dinge wie: „Wo steht das Auto“ gekümmert hätten.
  4. Kleine Tasche für das Schiff packen Wir haben vorab zwei kleine Taschen gepackt, um diese mit an Bord zu nehmen. Das war sehr praktisch. Zum ersten braucht man kaum etwas außer Schlafsachen, Hygieneartikel, Snacks, Drinks und was für den nächsten Tag, zum zweiten ist es in der Kabine so eng, dass nicht mehr viel reingepasst hätte. Die Kids hatten als „Handgepäck“ Kuschelkissen, Kuscheltier und jeweils eine kleine Decke dabei. Dazu die iPads mit Kopfhörer.
  5. Verpflegung an Bord: Der Kaffee bei GNV um 5:00 Uhr morgens war tatsächlich hervorragend – im Gegensatz zum Rest der Fähre – watch the Google Bewertung! Bei Corsica Ferries haben wir uns noch eine Pizza zum Teilen geholt – und ja, die war wirklich ganz schön lecker. Dort hatten wir auch das Frühstückspaket gebucht (gibt’s online mit Rabatt), das im Hauptrestaurant serviert wurde. O-Saft, Croissant, Brötchen, Butter, Heißgetränk und Marmelade. Von der Qualität… naja… Alles in allem war die Corsica Ferries jedoch schöner als die GNV, wenn auch wir nächstes Mal den Branchenbesten Balearia testen wollen.
  6. Lifehack: Ticketabholung in Barcelona In Barcelona mussten wir zum GNV-Ticketschalter am Hafen, um die Bordkarten abzuholen. Hierbei mussten die ausgedruckten Tickets (vorher per Mail als pdf bekommen) und alle Pässe der Reisenden vorgelegt werden – die anderen Mitreisenden müssen sich jedoch nicht wie am Flughafen mit anstellen. Wir standen nämlich als Familie an – und das hätten wir uns sparen können. Die Schlange war riesig, stickig und die Wartezeit betrug 1 1/2 Stunden. Eine frühzeitige Ankunft kann hier viel Wartezeit sparen.
  7. QR-Code-Check-in bei Corsica Ferries In Alcudia konnte man bei Corsica Ferries bequem per QR-Code am Auto einchecken. Die Karten für die Kabine holten wir dann am Deck ab. Praktisch und zeitsparend! Deshalb hätten wir auch später kommen können und hätten nicht zu den ersten zählen müssen.
  8. Kabine oder nicht? Für Familien und Reisende, die eine erholsame Überfahrt möchten, ist eine Kabine definitiv empfehlenswert. Der wenn auch geringe Komfort und das Gefühl von Privatsphäre sind es wert. Außerdem das eigene Bad – denn die öffentlichen Waschräume und Toiletten sahen am nächsten Morgen nicht mehr besonders einladend aus. Und wenn man Pech hat, sind dazu alle Plätze in den öffentlichen Bereichen belegt und man muss auf dem Boden sitzen.
  9. Erwartungen anpassen: Vor allem bei den Kabinen sollte man wissen, dass „VIP“ nicht immer hält, was es verspricht – aber in der Not zählt jede Schlafgelegenheit. Warum die Kabine VIP hieß? Gute Frage… VIP war da nichts. Generell ist eine Fährfahrt auf jeden Fall bei den beiden Reedereien nicht mit einer Kreuzfahrt zu vergleichen.
Mit der Fähre nach Mallorca Palma Reisen mit Kindern GNV
Ticketabholung in Barcelona
Mit der Fähre nach Mallorca Palma Barcelona

Alles in allem war es ein tolles Abenteuer. Nächstes Mal würden wir jedoch Balearia testen und da die Schnellfähre und Priority Boarding buchen. Dazu Toulon nicht mehr ansteuern. Außer, die Route erfordert es, weil wir zB auf dem Rückweg über Italien fahren wollen. Die Fotos sind leider nicht so toll – ich hatte während der Fahrt nicht vor, einen Post zu schreiben 😉 Deshalb musste ich das nehmen, was ich habe…

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