In Zusammenarbeit mit Ricola… aber mit meiner Geschichte
Ich erinnere mich noch genau daran. An das grüne Sofa mit den absoluten Super-Duper-Sprungfedern, das bei meiner Großtante in der Küche unter der Schräge stand. Wären wir damals schon groß gewesen, so wären wir beim wilden Auf- und Abwippen bestimmt an die Schräge gestoßen. So klein wie wir da noch waren, passierte das jedoch nicht und wir hatten einfach einen riesigen Spaß auf dem Sofa. Nachdem wir dieses malträtiert hatten, wartete das nächste Abenteuer im kleinen Abstellkämmerchen auf uns. Der Staubsauger ohne Strom. Also eher so ein Teppichroller. Irgendwie zog es uns immer wieder dorthin, obwohl wir putzen an sich generell eher langweilig fanden. Genauso, wie aus dem Fenster zu schauen, wenn nichts passierte. Aber auf dem massiven Sessel mit Holzumrandung sitzend, der auf einem Podest am Fenster stand, machte auch das Nach-draußen-Schauen Spaß. Sogar, wenn wenn niemand auf der Straße unterwegs war.
Ich bin in einem Mehr-Generationen-Haus aufgewachsen und ganz oben unter dem Dach wohnte meine Großtante in zwei Zimmern. Das dritte Zimmer, ihr Schlafzimmer, lag lange Zeit eine Etage tiefer, mitten in unseren Wohnbereich. Aber da das schon immer so gewesen war, blieb das eine Zeit lang auch einfach so. Für meine Eltern war das vielleicht nicht ganz so schön, für uns Kinder gab es einfach eine Person mehr im Haus, die wir gelegentlich in ihrem Zimmer besuchten. Eben für das Sofa, den Blick aus dem Fenster, den Teppichroller oder aber in der Hoffnung, dass sie ihren riesigen massiven Schrank für uns öffnen würde und wir ein ‚Bonbchen‘ aus der Schale nehmen durften. In der Weihnachtszeit gab es in dieser Schale sogar von ihr gebackene Plätzchen. An die kann ich mich heute noch erinnern! Tannenform, knusprig und glänzend.
Ich musste an all diese Szenen zurückdenken, weil hier ja plötzlich wieder ein Kind im Haus ist. Ein BabyBB. Doch statt in einem Mehr-Generationen-Haus mit Großeltern, Eltern, Großtanten und viel Besuch, lebt er in einem Mini Vater-Mutter-Kind Haushalt. Keine Oma, die Vanillepudding mit Erdbeeren aus dem Garten kocht, Erdbeertorte macht oder frische Waffeln back. Einfach so. Weil ihr gerade danach ist. Keine Cousine, die fast jeden Tag mittendrin und dabei ist. Keine Großtante mit einem Süßigkeiten-Schrank, nur eine Tür entfernt.
Wobei die Schale noch heute genauso aussehen könnte, wie damals. Denn meine Großtante setzte schon damals auf Kontinuität und das, was im Schälchen lag, ist auch heute noch erhältlich. Das ist schon verrückt, oder? Dass manche Sachen heute kommen und morgen gehen, manche Dinge aber über Jahrzehnte bleiben – und das oft noch unverändert.
Auf jeden Fall lagen zwei Sorten Bonbons in der Schale. Die, die man in so einer Schale vermuten würde – in so einer ‚Tanten-Schale – und die eckigen, gelb eingepackten. Kommt ihr drauf? Die Bonbons, die im Nachbarland erfunden worden sind? Die wir als kleine Stöpsel noch nicht essen sollten – die wir aber größer, bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Co. immer abholen durften. Oder auch einfach so.
Da ich selbst im Bereich PR tätig bin, finde ich es hin und wieder spannend, Geschichten hinter den Marken kennenzulernen, die schon richtig lange erfolgreich am Markt sind. Meist fingen die nämlich ganz schön klein an. Nicht immer sind die Geschichten so interessant, wie zum Beispiel die von meiner Großtante :), aber manchmal liest man sich fest. Meistens dann, wenn Familienunternehmen hinter einer Marke stehen. Ja, so ist’s auch bei der Marke mit der gelben Tüte – Ricola. Vor 75 Jahren – meine Großtante wäre übrigens heute älter – wurde der Original Ricola Kräuterzucker in der Schweiz entwickelt.
Und das vom Inhaber einer Konfiserie, der zugleich Kräuter-Sammel-Fan war. Die Schweizer waren begeisterte Abnehmer, der deutsche Importeur verhalten – doch er wurde eines Besseren belehrt, wie dem ja so oft ist. Ziemlich schnell reichten die gesammelten Kräuter nicht mehr. Noch heute hat das Unternehmen Verträge mit über 100 Bergbauern rund um die Produktion in Laufen, bis zu einem Umkreis von 450 km. All die bauen die Kräuter fair an, so dass die geheime 13-Kräuter-Mischung daraus gemacht werden kann. Dafür zuständig sind 400 Mitarbeiter, fast 50:50 Männer und Frauen. 25 % davon sind länger als 20 Jahre im Team! Zahlen, Daten, Fakten! Ich muss sagen, auch meine Enkelkinder werden bei mir im Bonbchen-Schälchen Schweizer Kräuterzucker finden, wenn sie den dann lutschen können. Ich mag den Geschmack und das ‚Ehrliche‘ anstelle des Chichis vieler anderer Bonbons, von denen man auch bei Halsweh vor lauter künstlicher Süße nicht viele essen kann.
Schöne Geschichte – war bestimmt eine schöne Zeit. Und, bei meinen heutigen Halsbeschwerden wären die Bonbons sicher genau richtig.
Dankeschön! 🙂 Die habe ich jetzt leider auch bekommen, und schon ganz schön viele Bonbons gelutscht!
Viele Grüße
Jana