Neues Jahr – neue Pläne. Ein Umzug, ein neuer Job, neue Hobbys, vielleicht sogar Familienzuwachs. Sicherlich wird uns das neue Jahr auch neue Abenteuer bringen. Schauen wir, was 2016 für mich bereithält. Eine große Reise und Nachwuchs werden es wohl nicht werden 😉 aber es gibt da ja noch andere tolle Abenteuer. Obwohl ich ein bisschen neidisch auf all die bin, die diese Jahr rund um die Welt fliegen werden. Denn jaaa – das Fernweh hat mich seit Australien einfach in Beschlag genommen.
Und das wird nicht weniger. Denn seit unserem Trip Down Under und meinen Geschichten hier auf dem Blog dazu, bekomme ich immer wieder liebe Mails von Lesern, die auch so etwas planen. Eine weite Reise samt Baby. Und weil in Euren Mails die ein oder andere Frage immer wieder aufkam, habe ich einfach mal ein paar Dinge zusammengefasst.
Ja, das war ein ganz schön langer Ausflug ans andere Ende der Welt. 5 Flüge, über 50 Stunden in der Luft, Roadtrip, Gepäck-Beschränkungen, viele unterschiedliche Unterkünfte, neues Essen… ein logistisches und organisatorisches Meisterwerk? Wenn ich mich zurückbesinne, dann nicht wirklich. Irgendwie war alles im „Flow“ – egal ob wir wirklich in der Luft oder aber auf den Straßen des Landes unterwegs waren.
Dennoch gibt es einige Dinge, die wir gelernt haben und die wir wieder so machen würden. Und hier sind sie: Meine Top 10 Tipps für Reisen mit Kids
1) Papierkram
Wenn man noch nie mit seinem Babyboy oder Girl gereist ist, dann steht erst einmal eine Runde Papierkram an. Passfotos machen, Reisepass beantragen, Visa beantragen, ggfs. die Geburtsurkunde auf Englisch erstellen lassen, Impfpass einstecken… und alles noch einmal kopieren, so dass man immer ein Duplikat hat, sollte etwas verloren gehen. Auch ein Tipp – einscannen und Euch selbst als eMail schicken – so hat man die Daten immer parat. Hier noch einmal alle organisatorischen Tipps auch für die Großen gesammelt.
2) Flüge
Wir haben uns dafür entschieden, dass wir etwas mehr zahlen, dafür aber die kürzeste Flugzeit, die möglich ist, haben (hin 22 Stunden, zurück 24 Stunden). Gleich nach dem Buchen habe ich bei der Airline angerufen, um die Babyreihe zu reservieren. Denn dort kann ein Baby Bassinett angebracht werden, in dem Babies – je nach Airline bis zu einem unterschiedlichen Alter & Gewicht – schlafen können. Das hat bei uns super geklappt. Nur ein Tipp: Checkt beim Check-In vor Ort noch einmal, ob ihr auf dem Ticket auch wirklich die richtigen Plätze habt. Bei uns hat das System in Sydney etwas durcheinandergewürfelt und erst hiess es: leider sind die Reihen überbucht. Mit etwas unnötiger Diskussion haben wir dann doch unsere Plätze bekommen (obwohl wir vorher ja schon eine Bestätigung hatten). Aber wenn ihr keine Reihe habt, heisst dass, dass Euer Baby die ganze Zeit bei Euch auf dem Schoß sitzen muss, außer ihr bucht einen zusätzlichen Sitz und könnt dort den MaxiCosi anbringen (je nach Modell ist das aber auch nicht immer erlaubt). Nehmt Euch unbedingt Wechselklamotten mit… nicht nur dem Baby 🙂 Es kann immer mal was daneben gehen… Hier gibt’s noch mehr Flug-Tipps.
3) Essen & Trinken
Das Beste war, dass ich noch gestillt habe. Somit war BabyBB überall versorgt, egal ob auf einem einsamen Highway oder für den Druckausgleich bei Start und Landung… Ich habe jedoch nicht ausschließlich gestillt, schließlich waren wir schon voll im Beikost-Alter. Wir haben uns für die ersten 3 Tage noch genügend Essen ins Gepäck gepackt und hatten somit Zeit vor Ort nach den richtigen Mahlzeiten für den babyboy zu schauen. Worauf man sich einstellen muss ist, dass die Gläschen andere Zutaten haben und das Baby somit vor Ort neue Dinge kennenlernen wird. Auch in den Flieger darf man Essen fürs Baby und eine Wasser/Milchflasche für den kleinen Fluggast mitnehmen. Schließlich kommt man ja 24 Stunden lang nicht mehr an sein aufgegebenes Gepäck.
4) Tragetuch / Manduca einpacken
Auch, wenn unser 9kg Babyboy schon ein Großer ist, im Tragetuch hat er sich dennoch wohl gefühlt. Und an Stränden, auf Booten & Co war es einfach unersetzbar. Mit dem Buggy hätten wir nicht all die Wege zurücklegen können und somit manch einen tollen Ort nicht erreicht.
5) Kleiner faltbarer Buggy samt Regenschutz & Moskitonetz
Wir waren so dankbar, dass wir einen so kleinen aber dennoch komfortablen Buggy mit dabei hatten. Den konnten wir bei den Flügen bis zum Boarding mitnehmen und dort dann abgeben. Der passte mit in die Seilbahn, in der wir über den Regenwald schwebten, aufs Boot, zwischen Vordersitz und Rücksitz in den Fußraum, er ließ sich mit einer Hand schieben, wenn die andere voller Gepäck war, BabyBB konnte super in ihm schlafen, egal wo wir waren, da sich die Liegefläche ganz eben machen ließ, es gab ein Moskitonetz für Regenwaldbesuche, einen Regenschutz für die Tage im Süden, die etwas feuchter waren… perfekt. Ein Zweiteiler hätte uns unterwegs nur behindert.
6) Reiseapotheke
Fragt Euren Kinderarzt nach einer kleine Reiseapotheke. Außer Nasentropfen für den Flug brauchten wir nichts, aber dennoch ist es besser, vertraute Medikamente dabei zu haben – die man dazu sogar noch gratis auf Rezept bekommt – anstatt vor Ort dann herausfinden zu müssen, was helfen könnte. Wir hatten etwas gegen Fieber, Zahnungsschmerzen, Magenprobleme, Verbrennungen und Wunden dabei.
7) Genügend Schnuller und Sauger mitnehmen
Gerade, wenn ihr viel unterwegs seid, vielleicht auch einen Roadtrip plant.. schafft ihr es vielleicht nur unregelmäßig, Schnuller & Co auszukochen. Umso besser, wenn man genügend dabei hat, die „frisch“ sind. So waren wir ja in Australien 10 Tage „auf der Straße“ in Motels, Hotels und Co… ich habe zwar hier und da mit dem Wasserkocher sterilisiert… aber ob das so 100% war?
8) Jetlag?
Ja, reisen mit Kids ist anders als reisen mit dem Liebsten, wo Ausschlafen, Relaxen & „am Pool rumliegen“ einen großen Teil des Tagesprogramms in Anspruch nimmt. Aber nicht nur das – beim Reisen in andere Zeitzonen hat man plötzlich einen Mitreisenden dabei, der von Jetlag mal so absolut keine Ahnung hat. Für ihn ist nachts einfach Tag vom Rhymthmus her. Ja, da muss man sich drauf einstellen – dass man in der tiefsten Nacht eine Runde Babybespaßung mitmachen muss. Und die kann auch mal zwei Stunden gehen. Wir brauchten ca. 2 Tage, um uns dem neuen Rhythmus in etwa angenähert zu haben.
9) Im besten Fall Appartements buchen
In Townsville und Sydney hatten wir den Luxus, in einer Suite / einem Appartement zu schlafen. Hieß, wir hatten ein Wohn- und ein Schlafzimmer. Das ermöglichte uns zum einen, dass wir BabyBB abends ins Bett bringen konnten und wir jedoch noch in normaler Zimmerlautstärke sprechen, TV schauen…. „durften“ – auf der anderen Seite ermöglichte das auch mal dem einen, dann mal dem anderen, morgens länger liegen zu bleiben.
10) In Zeitungen statt in Bücher zu investieren
Sonst lese ich in einer Woche 2 Bücher – in 5 Wochen Australien habe ich gerade mal ein halbes geschafft!!! Also heisst das für mich: Erst mal aus die Maus in Sachen Bücher. Lieber viele Zeitschriften auch für den langen Flug einstecken, denn kurze Artikel lassen sich immer mal zwischendrin lesen.. und sonst wird einfach ein bisschen geblättert, während ein Auge beim Baby ist.
Und nun würde ich sagen: Gute Reise, guten Flug & gute Erholung!