Ich liebe es, Essen zu gehen. Frühstücken zu gehen zum Beispiel, in einem schönen Café, das ist toll. Ach, irgendwo ein leckeres Mittagessen zu genießen auch. Und ohne Milchkaffee und Kuchen geht schon mal gar nichts. Und am Abend gemütlich in einem Restaurant zu sitzen und noch einen zweiten Drink zu bestellen, richtig groß!
Wie war das früher noch einmal? Mit dem Essengehen? Man hatte Hunger oder einen kleinen Appetit, stieg ins Auto, die Bahn oder marschierte einfach drauf los. Gen Restaurant, Café, Imbiss, vielleicht sogar zu einer Pommesbude. Ganz egal ob klein oder groß. Egal ob eng gestellt oder mit viel Freiraum. Egal ob die Stimmung eher leise oder laut sein würde. Hauptsache, lecker und zum Anlass passend. So war das, früher. Vor BabyBB.
Und heute? Mit unserem kleinen Mitnascher an Bord? Da wird Essengehen meist zu einem richtig gut überlegten Ausflug. Der zur richtigen Zeit angetreten werden muss, der zum richtigen Ort führen sollte und so manch einer Vorbereitung bedarf. Und bei dem man nie weiß, ob man den Li-La-Launebär oder Grumpy Cat mit an Bord hat.
Ja, beim Essengehen mit Kindern spielt die richtige Zeit oft eine große Rolle. Nehmen wir mal den Fall: Wir haben Lust auf ein leckeres Frühstück. Die beste Zeit um das Haus zu verlassen wäre 9.00 Uhr. Da BabyBB meist um ca 7.00 Uhr wach wird, hat er bis 9.00 Uhr zwar schon einen kleinen Snack bekommen, wartet aber noch auf das richtige Frühstück. Perfekt also, denn dann wird er im Café mit uns gemeinsam frühstücken und ist so auch mit Essen beschäftigt, während wir essen.
Aber nicht immer klappt es um 9.00 Uhr. Schließlich ist Wochenende, da kann man den Morgen Zuhause auch genießen, anstatt sich streng dem „Morning-Routine-Diktat“ zu unterwerfen. Vielleicht noch einen Milchkaffee trinken, eine Runde Musik aufdrehen, noch dieses und jenes tun… Oh, schon 10.00 Uhr? Natürlich hält es BabyBB nicht mehr aus und muss nun doch schon einmal Zuhause frühstücken. Na, und auch wir haben inzwischen großen Hunger…. und schon ist der Wunsch nach einem schönen Milchkaffee-Etageren-Obstsalat-Draußen-Frühstück, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen, passé.
Aber nicht nur die Zeit ist entscheidend. Auch der Ort. Meist will man sich ja schon eher hinsetzen. Außer, es wird eine Pommes to go. Und mit dem Kinderwagen sollte man im besten Fall auch reinkommen. Hochstühle sollte es haben. Also, eines von beiden. Mit dem Kinderwagen rein oder einen Hochstuhl. Und es sollte bloß nicht zu still sein, denn egal ob Grumpy Cat oder Li-La-Laune Bär, ganz ruhig geht einfach nicht. Und nicht zu eng, falls der Babyboy mal rumlaufen möchte. Und es darf auf keinen Fall zu lange dauern mit dem Essen. Sollte der kleine Herr Gesangsverein doch unleidlich werden.
Crazyyyyy! Wir haben da keine Checkliste – aber haben irgendwann alles nur schon einmal positiv oder negativ mitgemacht und haken deshalb wahrscheinlich dieses und jenes gedanklich automatisch ab. Achja, ein Wickelraum könnte auch von Vorteil sein. Auf jeden Fall, wenn wir nicht mitten in der City sind, wo sonst Kaufhof oder DM immer gute Anlaufstellen dafür sind (ja, es tut auch mal der Kinderwagen oder Kofferraum… aber besser geht’s doch „offiziell“ auf einem Wickeltisch).
Vorgestern waren wir zweimal essen. Und ich muss sagen: wir hatten Glück. Beide Male hat es super geklappt! Mittags im Vapiano in der City, wo es für den Babyboy eine Kids Pasta mit Butter und Käse gab. Schon das beim Kochen zuschauen fand er super-interessant. Viel besser, als mit ihm hungrig am Platz zu warten. Die Pasta hat er selig gegessen und hinterher konnte er noch einmal durch das großzügige Restaurant sausen. Einen Wickelraum gibt’s auch, ebenso Hochstühle, wenn auch einen mit „Aussteiggefahr“ also ohne Anschnallgurt und nicht die von Ikea, in denen das Kind versinkt & kein Trittbrett für die Füße hat).
Abends waren wir in der Burgermanufaktur. Und dort gibt’s die „ausbruchsicheren“ Ikea-Hochstühle *yeah! Und Süßkartoffelpommes für den Babyboy (Anmerkung der Redaktion aus gegebenem Anlass: nein, die gibt’s hier nicht täglich & ja, BabyBB isst auch gesund). Weil wir das aber nicht wussten, hatten wir auch Lebewurstbrot mit dabei. So konnte er sich die längere Zeit beim aufs Essen Warten damit verkürzen. Ein paar Pommes waren somit ein kleiner Nachtisch. Dann halfen jedoch nur noch die drei Bücher, die ich mit dabei hatte und der Spielzeugbagger, den unsere Freunde als Geschenk mitgebracht hatten, um ihn bei Laune zu halten. Rumlaufen geht dort nicht so gut, aber wir konnte uns etwas geschickt hinsetzen, so dass er nur in unserer Ecke blieb. Und da es dort laut zugeht, konnten auch Freuden- und Trotzrufe die anderen Gäste nicht beeindrucken.
Es geht auch anders. In der City gibt’s zwei große Cafés – beide sind so eng und alle Wege sind Laufwege. BabyBB kann dort nicht mal kurz rumlaufen und immer steht der Kinderwagen im Weg… es gibt nur furchtbare Wickelräume und auch nicht wirklich was für Kids zu essen (aber eigentlich haben wir immer was dabei, weil wir nie wissen, ob wir was für ihn finden). In dem einen ist es auch immer noch so akademisch ruhig! 😉 Da wird der Aufenthalt ganz schön anstrengend und Essengehen macht dort einfach nicht wirklich Spaß. Kuchenesssen mit Stress und unter genervten Blicken der anderen? Och nö. Dabei gehe ich in das eine so gerne. Dann eher zu Starbucks, da ist’s laut, sowieso immer ein bisschen chaotisch und in dem neben Depot kann man sich mit Sesseln auch noch eine Baby-Ecke bauen. Auch schlecht, sind übrigens Restaurants mit Terrassen direkt an der Straße…
Ach, da wir trotz der „neuen Anforderungen“ dennoch viel und gerne draußen genießen gehen und BabyBB auch meist ein toller Begleiter ist, könnte ich hier Geschichten über Geschichten erzählen 🙂 Vielleicht mache ich das nochmal! Heute geht’s jedoch nicht raus. Es gibt vegane Vanillewaffeln mit frischem Obst für die Family. Auch lecker, würde ich sagen. Und BabyBB kann dabei (fast alles) tun und lassen, was er will.