Von unserem Camping-Abenteuer auf Bornholm samt Roadtrip habe ich Euch ja schon erzählt. Campingplatz-Romantik, Fähren-Abenteuer, Einpark-Erfolge & Co inklusive… Die meiste Zeit haben wir während der Tour jedoch nicht im Camper verbracht, sondern mit beiden Beinen auf der Insel Bornholm. Auf der Suche nach tollen Ecken, Plätzen und Köstlichkeiten. Sogar die meiste Zeit die Sonne – trotz anders lautender Vorhersage – mit im Gepäck, haben wir die Insel 48 Stunden lang erkundet und unsere Zeit stets bis zur Campingplatz-Nachtruhe ausgekostet.
Hauptsächlich unterwegs waren wir in den beiden Orten im Norden der Insel Gudhjem und Svaneke, da wir den Süden nach unserer ersten Übernachtung in Dueodde nach dem Frühstück schon wieder verlassen mussten… Termine, Termine 😉 Das jedoch nicht, ohne noch einen Blick auf den breiten und tollen Sandstrand zu werfen. Ein kurzer Exkurs in Erdkunde: auf Bornholm treffen zwei Kontinentalplatten zusammen. Oh, da haben wir vorsichtshalber mal nachgefragt, ob wir uns nicht in einer brandgefährlichen Erdbebenregion befinden? Fehlanzeige! Jedoch bringen beide Platten ihren eigenen Look mit. Der untere Teil der Insel ist ziemlich flach und von tollen Sandstränden gekennzeichnet, der obere Teil ist hügeliger und hat viele Steilküsten, viele Felsformationen.
Aber jetzt mal ein Blick auf den tollen Strand samt Dünenweg. Eigentlich hatten wir uns für den Morgen noch eine Portion Sunbathing und dafür ein kürzeres Frühstück aufs Programm geschrieben, aber da es an jenem Morgen geregnet hatte, war der Sand noch nass und wir stapften nur ein bisschen den Strand entlang.
Dann fuhren wir nach Gudhjem. Ja, das sind nur ca 30 Minuten Fahrt… aber irgendwie hing sich das Navi unterwegs auf, was wir erst viel zu spät merkten und plötzlich fuhren wir auf einem ungeteerten Feldweg und wunderten uns. Das sollte die beste Strecke sein (in einem Comic hätte nun ein riesiges Fragezeichen über dem Van gehangen)? Erst folgten wir noch ein paar Meter, dann fiel uns der Navi Faux-Pas auf und wir schmissen das IPhone Navi an… und irgendwann kamen wir dann aus unserem Irrgarten wieder heraus. Das lohnte sich, denn wir machten einen schnellen Zwischenstopp an dieser schönen Fotokulisse. Innen hätten wir ein wunderschönes Landcafé vermutet, kleine Snacks gab’s auch – aber dazu war das ganze eine Werkstatt und somit fuhren wir weiter, statt noch schnell was zu essen. Schön, mit einer anderen Bloggerin unterwegs zu sein. Denn für uns beide lohnt sich Essen nicht nur aus dem Zweck des sattwerdens heraus. Wir wollen auch mit den Augen belohnt werden. Doch die Kulisse war einfach toll & ist so typisch für Bornholm, deshalb zeige ich sie euch. Malerisch, ein bisschen Bullerbü, heimisches Obst an großen Apfelbäumen….
Unser erster Stopp in Gudhjem war das „Gaarden“ und das kann man nicht mit einem Wort beschreiben. Ich muss ausholen 😉 Bornholm ist sehr stolz auf all die regionalen Produkte, die es auf der Insel gibt, denn das Klima ist super-speziell. Hartweizengries für eigene Pasta, Äpfel über Äpfel, Kräuter, Gemüse, heimischer Fisch. Hinzu gibt es viele Produzenten auf der Insel für Karamell, Schokolade, Bier, Marmelade, eine Vielzahl an tollen eigenen Säften… egal, wo man essen oder einkaufen geht, überall wird man die Produkte immer wieder entdecken. Und das Gaarden vereint die ganze Esskultur Bornholms. Von früher bis heute. Es gibt einen alten Teil, in dem die Welt quasi stehengeblieben ist. Mit alten Landmaschinen, einem Kräuter- und Gemüsegarten, Obstbäumen, mit Tieren… und es gibt einen neuen Teil, in dem die Küche Bornholms erlebbar gemacht wird. Als wir dort waren, fand gerade ein Icecream Kurs mit lokalen Produkten statt. Den hätten wir ja auch mitgemacht 😉 Man kann sich jederzeit zu all den Kursen auf der Website anmelden. Im alten Teil befindet sich auch ein schöner Laden mit all den lokalen Produkten samt kleinem Café. Für uns gab’s Sandwiches und Kirschsaft aus Bornholm. Und das im wunderschönen Innenhof.
Nach unserem Besuch fuhren wir in den kleinen Ort und freuten uns über’s gratis Parken. Ich meine, dass wir das überall auf der Insel konnten? Unser nächster Weg sollte uns jetzt erst einmal zu einem Nachtisch samt Kaffee führen. Und den fanden wir auf der Straße gen Meer in einer kleinen Bäckerei. Zwei Coffee2Go und zwei süße Teilchen später schlenderten wir dann zum Meeresufer und genossen Luft, Aussicht und unsere Leckerschmecker-Ausbeute. Ich muss jedoch erwähnen, dass wir dabei schon auf das unverschämte Eis schielten, welches in 30 Meter Luftlinie von uns verkauft wurde. Doch zu dem sollten wir später noch kommen.
Unser nächstes Date hatten wir mit Timmi, einer deutschen Designerin, die vor vielen Jahren mit ihrer Tochter auf die Insel ausgewandert. Sie verpasste uns in ihrem Shop Kokolores einen neuen Look, bevor wir uns in ihrem Atelier über ihre Arbeit unterhielten. Alle Stoffe stammen aus Restbeständen der großen Modehäuser und deshalb sind auch viele der Styles immer mal wieder Unikate. Eben je nachdem, wieviel Stoff es noch zu kaufen gab. Natürlich holten wir uns vor dem Gehen auch noch weitere Tipps von ihr für unsere Zeit auf der Insel ab.
Und einer davon hat uns wirklich beeindruckt, weil: noch nie gesehen! Das Outdoor Restaurant Svanereden. Unser Abendessen (ja, es geht hier irgendwie fast nur ums Essen ;))) gab es nämlich Open Air. Und das komplett, denn auch gekocht wurde es open air. Ein bisschen Piratenstyle finde ich. Direkt an den Klippen war eine Küche aufgebaut. Mit Kesseln und massiven Töpfen, einer Feuerstelle für die Kleinen zum Pfannkuchenbacken, einer Bar in einem Holzhaus und massive Tische mit Bänken oder Baumstümpfen. Alles sehr selfmade, ursprünglich und cool.
Wir teilten uns Wasser und Wein, für mich gab’s das vegane Gericht, für Mareike eins mit Fleisch. Und für uns Glückspilze gleich noch diese Aussicht dazu:
Dort ließen wir den Abend auch ausklingen, denn an jenem Abend hieß es: Um 20.00 Uhr Check-In auf dem Campingplatz. Dass wir den Abend dort noch bei Prosecco und Bornholm Drinks genossen hatten, hatte ich Euch schon im anderen Post erzählt. Wie auch von unserer Nacht 😉
Frühstück am nächsten Morgen gab’s um 9:00 Uhr in Gudhjem. Ähm… um 9.30 Uhr. Camping-Leben entschleunigt und auch wir hatten die Uhr nicht mehr ganz im Blick. Im Café Klint angekommen bekamen wir die dänische Speisekarte erklärt und entschieden uns fürs Veggie Frühstück, welches nicht auf der Karte stand, aber dort hätte unbedingt stehen sollen. Das war nämlich ganz schön lecker und mal was anderes. Seht selbst – Tapenade, Humus, heimische Konfitüre (STACHELBEERE – hätte ich nie bestellt, aber war echt lecker!), Mandel mit Minze und Honig, frisch gepresster O-Saft, Vollkorn-Croissants… und natürlich Kaffee.
Als wären wir nicht satt genug (ich sagte schon: es ging viel ums Essen), wurden wir danach zum Schoki-Tasting ins gegenüberliegende Bech Chokolade eingeladen. Das Café Klint und das Bech liegen beide am Hafen. Beide gehören auch zusammen. Das Schoko-Café gibt’s nämlich nur, weil ein alter Däne für’s Café Klint unter anderem auch weihnachtlich schmeckende Kuchen-Leckereien backt und backte. Und die wollte er unbedingt mit Schokolade überziehen. Naja, was soll man sagen – auch so kann mal ein Café entstehen. Und das hält heute viele tolle Schoko-Spezialitäten parat. Zum Essen und Trinken. Drinnen war’s jedoch ob der Schoki kaaaalt und somit entschieden wir uns, unsere Auswahl sommerlike auf den Liegestühle zu genießen. Soviel, wie heisse Schoki in den Sommer passt. Waren aber noch zwei Espresso mit drin. Und das unter weißer Schokolade ist übrigens ein Schokokuss mit rosa Füllung 😉
Und was soll man sagen. Vor dem Essen ist nach dem Essen. Wir chillten auf den Liegen, machten Fotos, bedienten Insta & Snapchat und bereiteten uns seelisch und moralisch aufs nächste Date vor. Leider nicht meins 🙁 Deshalb lasse ich es mal weg… aber Mareike war als non-Veggie besser dort aufgehoben. Wir waren nämlich in einer Fisch-Räucherei. Ich fand zwar auch was zum Essen, aber dennoch nicht mein Place-To-Be. Aber gar nicht schlimm, denn der Nachtisch wartete schon auf uns. Natürlich! Nachtisch! Das unverschämte Eis von gestern gab’s nämlich genau um die Ecke, direkt am Wasser neben Bech Schokolade (ich finde nur den Namen davon einfach nicht wieder :(). Eiskugeln oder aber Softeis mit den unterschiedlichsten Toppings. Ich entschied mich für die „Softeis Regina Regenbogen Variante“. Kunterbunt. Mit unseren eiskalten Trophäen setzten wir uns ans Wasser.. stets vom MEK beobachtet – dem Möwen-Einsatz-Kommando.
Gut gesättigt *haha fuhren wir nach Svaneke, circa 25 Minuten entfernt an der Küste entlang. Dort schlenderten wir durch die kleine malerische City. Das ist wirklich schön auf Bornholm. Alles ist bunt, malerisch und farbenfroh. Die Insel hat übrigens gerade mal 40.000 Einwohner.
In Svaneke entdeckten wir bei Reflax unser neues Must-Have. Screen-Protect-Brillen ohne Stärke, entschieden uns wie durch Zufall, wenn auch nur gedanklich, für das gleiche Kleid samt gleicher Tasche – und stellten fest, dass wir wohl nie zusammen shoppen gehen dürfen, weil wir immer das Gleiche unabhängig voneinander schön fanden. Danach aßen wir noch Lakritz bei Lakrids und freuten uns über so eine Leckerei (wir hatten ja auch schon länger nichts mehr gegessen ;))))
Dann fuhren wir zurück gen Campingplatz, denn wir wollten unseren Camper einfach noch einmal im Sonnenschein und aufgeräumt für die Nachwelt festhalten. Nicht aber, ohne unterwegs noch einen Stopp bei einem Insider Tipp zu machen. Bei Sebastian Frost auf halber Höhe zwischen Svanke und unserem Campingplatz. Ein hochwertiger Schmuckhändler samt Café-Bar. Toller Style, innen und außen, viele selbstgebackene Kuchen (bis zu 12 Stück am Tag wurde uns erzählt), Cocktails, guter Kaffee… Da wir ja eigentlich fast schon wieder auf dem Weg zum Abendessen waren, teilten wir uns Kuchen und dazu gab’s zwei Cappuccino. Und uns herum viele Deutsche – aber Herr Frost ist es auch 😉
I am Walking – Schuhe von Toms & die Tasche von mipac
Zum Abendessen ging es zurück nach Svaneke ins Bryghuset. Das ist ein Brauhaus, in dem immer noch das Svaneke Bier im kleinen Stil gebraut wird – im großen wird es das inzwischen in einer großen Bauerei. Aber es ist echt Wahnsinn – wie stolz alle auf die Insel und ihre Produkte sind! (da gibt’s übrigens sogar eine eigene Seite für) Für uns gab’s Bier im Proseccoglas als Aperitif und dann erstaunlich tolles Essen à la Carte. Auch vegetarisch. Eine tolle Idee, Nudeln mal getrennt von der Sauce zu servieren. Bornholm Pasta natürlich. Ich war dem Brauhaus gegenüber ja sketpisch und das Ambiente ist auch kein Maison Du Monde Küstenambiente, aber das Essen auf der Terrasse, dazu das Aperitif-Bier… das war schon schön und lecker.
Nicht so schön war, dass wir den Autoschlüssel dort kurzzeitig verlegt hatten und wie aufgeregt ALLES durchwühlten. Das wäre bei einem Camper nämlich wirklich furchtbar, den Schlüssel zu verlieren. Ist ja nicht so, dass man dann nicht nur kein Auto hat. Man hat nichts! Kein Dach über dem Kopf, kein Gepäck, nichts. Glücklicherweise fanden wir ihn nach einem kurzen Schrecken dann wieder.
Denn sonst hätten wir gar nicht unser Tageshighlight erreichen können. Eine Beachbar am Ende von Svaneke. Syd-Øst for Paradis. Ein bisschen alternativ, Live-Musik, kitschiger Blick aufs Meer und in einen rosa Himmel, hochprozentige Cocktails… samt Festquatschen. Samt Spielplatz, Steg ins Meer, Sprungturm, Strand… perfekt für Familys, Mädels-Trips, Paar-Time… Einfach chillig. Auch genau der Ort, wegen dem wir fast vor dem Campingplatz geschlafen hätten… ich sage nur 22.28 (und um 22.30 wäre aus die Maus gewesen…).
Und mit den zwei Drinks endete unsere kulinarische Bornholm-Reise. Es waren ganz tolle Tage mit uns zwei Mädels! Wir hatten viel zu erzählen, haben viel entdeckt, haben tolle Orte entdeckt, hatten Urlaubsfeeling pur, haben unseren Camper geliebt und hatten großen Spaß daran, die Insel kennenzulernen. Auch, wenn das Wetter zwar T-Shirt Wetter – jedoch kein Strandwetter – war, hatten wir Sommergefühle und Urlaubsstimmung. Wir hoffen, das war nicht unsere letzte gemeinsame Reise.
Danke an die Destination Bornholm für das Einladen auf die Reise… eine kleine Info am Rande – nicht alle Locations waren Teil der Reise, denn Mareike und ich haben auch viel auf eigene Faust entdeckt, gekostet und probiert 🙂
Wow, was für ein schöner Reisebericht! Ich war mal auf Ölland, ist zwar schon Schweden, aber da ist es auch so ähnlich, die Häuser, die Landschaft, bis zu Kronen, lol, allerdings gibts auf Ölland auch noch das Sommerschloss vom Koenig! Leider kann man nur 2 Monate im Jahr baden! Aber die Strände sind einfach sehr schön!