Hätten Sie Lust, in den Herbstferien mit Jugendlichen einen Workshop zum Thema „Bloggen“ zu veranstalten? So in etwa landete eine Anfrage vom Bonner Kulturamt in meinem Postfach. Oh, verrückt, das Kulturamt in meinem Postfach? Ja, tatsächlich fühlte ich mich ein bisschen geehrt und das Überlegen ging los. Hätte ich inhaltlich genug zu erzählen? Würde ich mir das überhaupt zutrauen? Auch zeitlich? Ich hatte schon das ein oder andere Mal vor Schulklassen gesprochen, ein oder zwei Schulstunden, immer in Anwesenheit der Lehrer, aber nun 3 x 3 Stunden interessante Inhalte liefern und die Teilnehmer nicht zu langweilen? Und das alleine?
Dennoch war ich gespannt und traf mich mit Magdalena vom Kulturamt auf einen Kaffee in der Black Coffee Pharmacy. Irgendwie habe ich da am liebsten Business Dates. Und im Gespräch traute ich mir dann mehr und mehr zu, einfach mal ja zu sagen. Mein lieber Fotograf Mathias hatte mir das desöfteren schon einmal nahegelegt, vom Bloggen zu erzählen. Genug zu erzählen hätte ich mit über 5 Jahren in der Bloggerwelt wohl auch… und somit sagte ich zu.
Noch ganz ohne Konzept, aber mit grobem Rahmen.
Der immer konkreter wurde, aber dennoch nicht ganz festgezurrt war. Schließlich wusste ich noch nicht, wer mir da gegenüber sitzen würde. Da mein Blog in der Anmeldebroschüre vorgestellt wurde, ging ich jetzt mal nicht davon aus, dass die Interessen der Teilnehmer soweit von meinen entfernt sein würden, aber man weiß ja nie.
Dazu wurde im Freundeskreis schon gescherzt: „Wahrscheinlich haben die alle 200k auf Instagram und schmunzeln über dich.“ Aber es hieß ja: Workshop rund ums Bloggen und nicht ums Instagrammen.
Und dann war der Tag der Tage gekommen. Bepackt wie eine Lehrerin stapfte ich zum One World Café in Godesberg, Treffpunkt und gemeinsamer Marsch zum PKZ, in dem mein Workshop Raum liegen sollte. Ein einfacher weißer Raum, Flipchart, acht Schulstühle, eine Bierbank und ein Schreibtisch, der zum „Buffet“ umgebaut worden war.
Da ich schon vorher wusste, wie nackt der Raum sein würde, hatte ich einiges an Deko dabei. „Discokugel“, Papier, Candy-Bar Accessoires, Kekse und Popcorn, bunte Mappen, Stifte und Musik! Und irgendwie hatte der Raum etwas.
Dann kamen die Mädels – alle zwischen 12 und 17 Jahren. Und erst einmal ging’s verhalten los 🙂 Ich bot das Du an… aber irgendwie setzte sich das nicht durch! OMG, bin ich schon so alt *haha! Wir starteten mit einer Vorstellungsrunde – social-media-like in Hashtags verpackt und darauf folgte sogleich eine Team-Aufgabe: Interviewt Euch und schreibt einen Text über den anderen, der ein „About Me“ auf einem Blog werden könnte.
Und langsam tauten alle auf und wir konnten toll über all die Themen sprechen, die ich mir überlegt hatte. Es ging um Themen wie: Warum folgtst Du Influencern, was macht sie aus? Was bedeutet es, das professionell zu machen, und und und. Auch die nächsten beiden Tage waren kunterbunt. Moodboards wurden geklebt, es wurde über Blognamen diskutiert, wir schauten uns große Influencer an, es gab eine TV Sequenz zum Thema und immer wieder erzählte ich Stories aus dem Blog-Alltag. Und ich fand, dass die Mädels das einfach super machten und auch Spaß am Thema hatten.
Am letzten Tag ging’s um das Thema Kooperationen. Wie arbeiten Unternehmen mit Bloggern, wie schreibe ich diese an, was gilt es zu beachten. Der Workshop endete mit einer fiktiven eMail an mich – „möglicher Koop-Partner“ – und der Wunsch, eine Koop zu einem bestimmten Produkt durchzuführen. Dazu durften sich die Mädels aus einem Mix aus Produkten, die ich mitgebracht hatte, eines herauspicken. Die eMails waren grandios, die Produkte wechselten den Besitzer 🙂 und wurden hinterher bei einer Runde „Flatlays“ und Bildbearbeitung noch in Szene gesetzt.
So anstrengend der erste Tag für mich war, da es alles neue Erfahrungen waren – so lange hätte ich noch am letzten Tag – als wir im Flow waren -weitermachen können.
Danke für die tolle Erfahrung & an die Mädels fürs Mitmachen! Und wer weiß, wer davon auch ein Blog-Star werden wird!
wow das hört sich super an, da wäre ich auch gerne dabei gewesen 🙂
Liebe Grüße
Anna