{Werbung} Beim Sortieren der Babyboy-Babykisten in Sachen: „Was möchte ich für die kleine Schwester behalten?“ ist mir letztens eines wieder bewusst geworden. All die Schritte, all die Phasen, all die Errungenschaften, die wir gemeinsam als Familie bislang gemacht haben, werden vor allem in meinem Alltag hier und da noch einmal komplett auf Null gesetzt.
Wo ich mit dem Babyboy schon ganze Geschichten lese, werde ich in ein paar Monaten anfangen, mit dem Babygirl Bilderbücher zu durchblättern. Ich werde Muh wie eine Kuh machen und Mäh wie ein Schaf. Ich werde wieder Kuscheltier-Kasperl-Theater am Wickeltisch machen, den Spielteppich auspacken, Kleinteile verstecken müssen. Ich werde Schnuller auskochen und vielleicht auch Flaschen, ich werde wieder stillen.
All das scheint so aus meinem Leben verschwunden, dass ich mich noch gar nicht in der Rolle sehe, dies wieder zu tun. Auch, wenn die Zeit so kurz bevor steht. Ich werde wieder Pampers kaufen und nach Weihnachten auch wieder Brei kochen. Dem Babygirl lernen, wie man isst. Ich werde wieder ein Kind tragen und einen Kinderwagen mit Babywanne schieben. Es ist so verrückt, dass ich das alles noch gar nicht fühlen kann. Dabei müsste ich ja eigentlich wissen, wie es sich anfühlt.
Und in manches werde ich von 0 auf 100 katapultiert werden! OMG! Aber dann fühlt es sich hoffentlich richtig und gut an.
Ich bin gespannt, wie der Babyboy bei all dem mitmachen wird. Vielleicht macht er bei all dem ganz toll mit und sieht es als „neues Hobby“ an, seine kleine Schwester mit mir „großzuziehen“. Auch Muh wie die Kuh zu machen, Seiten im Kinderbuch zu blättern, Albernes mit Kuscheltieren zu machen. Vielleicht mag er es aber auch nicht. All die Dinge mitzugestalten, die unser neuer Alltag zu Viert mit sich bringt.
Aber vielleicht ja doch. Vielleicht findet er es auch spannend, als großer Bruder all die Dinge mitzugestalten, die wir ihm in den letzten Jahren schon gezeigt haben. Dinge, die Teil seiner Kindheitserinnerungen geworden sind. Dinge, die ich inzwischen als Ritual bezeichnen würde. Dass der Nikolaus Kekse und Milch bekommt und dann natürlich den Stiefel füllt, dass wir einen Wunschzettel für das Christkind auf den Balkon legen, dass wir mit einem Nest nach Ostereiern suchen. Und dass wir Geburtstag feiern. Mit einem T-Shirt, auf dem das neue Lebensjahr steht, mit Ballons und Kerzen und Kuchen, mit einem bunten Geschenketisch am Morgen. Mit einer Party. Mit dem Singen von Liedern!
Von unserem Kindergeburtstagsritual
Schon meine Geburtstage in der Kindheit wurden so besonders zelebriert. Es gab einen Geschenketisch, es gab Kerzen, Lieder, ein extra schickes Outfit, das Geburtstagskind war der Bestimmer. Und es ist noch heute so. Wenn ich Geburtstag habe, werden mir von meinen Eltern die Geschenke nicht per Post geschickt, sondern ist bei meinem nächsten Heimatbesuch ein Tisch gedeckt, mit Kerze, es gibt Kuchen, es wird gesungen (oder gesummt ;)), die Geschenke werden ausgepackt, alle schauen zu und am Ende puste ich die Kerze aus und wünsche mir was. Wie ich das liebe! Nur das mit dem „das Geburtstagskind ist der Bestimmer“, das ist irgendwie verloren gegangen 😉 Vielleicht sollte ich mal um Neueinführung bitten?
Und was so schön ist, muss weitergegeben werden. So ein Ritual. Schon für den Liebsten habe ich ein Geburtstags-Ritual eingeführt. Er wird seit Jahren von mir so gefeiert! Mit Tisch, mit Liedern, mit Kerze, mit Kuchen… auch, wenn die Zeit morgens knapp ist. Denn schließlich ist ein Geburtstag nun einmal ein Geburtstag! Natürlich lege ich beim Babyboy stets noch einmal eine Schüppe drauf. Mehr Deko als beim Liebsten, mehr Geheimnistuerei davor, mehr Magie. Vor allen Dingen an seinem ersten Geburtstag bin ich etwas eskaliert! Und nun darf ich sogar zweimal im Jahr diese Kindergeburtstagsritual-Magie verbreiten. Die Geburtstagsmagie. Im Juli und im Oktober. Das Babygirl wird über die Jahre schon mitbekommen, wie magisch und aufregend ein Geburtstag ist, der Babyboy steckt schon mittendrin und plant seit Monaten seine Party und betet seine Wunschlisterauf und runter.
Aber in einem lustigen Gespräch habe ich festgestellt, dass er noch gar nicht so genau weiß, was denn so ein Geburtstag überhaupt ist. Es ist einfach der Tag, der Wünsche erfüllt. Und als seine Freundin Geburtstag hatte, wollte er nicht, dass sie Geburtstag hat (das wollte er glaube ich für sich beanspruchen).
Wir feiern Geburtstag – eine neues „Wieso Weshalb Warum Buch“ von Ravensburger
Und so ist ein Buch bei uns eingezogen, welches erzählt, was so ein Geburtstag überhaupt ist und warum man ihn feiert. Denn unser Räuber ist einfach ein Bücherwurm. Lasst mich nicht lügen, aber inzwischen haben wir sicherlich 70 Bücher. Vom Bilderbuch bis zum richtigen Vorlesebuch. Und sieben davon sind die „Wieso Weshalb Warum“ Bücher. Zum Thema Baby, Polizei, Wald, Ritterburg, Lexikon, Baustelle und nun Geburtstag. Immer und immer wieder werden die rausgeholt und durchgeblättert, von mir vorgelesen. Und wisst ihr was, die „Wieso Weshalb Warum“ Reihe feiert dieses Jahr auch einen ganz besonderen Geburtstag. 20 Jahre gibt’s die Bücher nun schon.
Auch das neue Buch ist ganz toll. Am Anfang erzählt es, warum wir überhaupt Geburtstag feiern. Für den Babyboy gerade brandheiß, da er ja quasi den wahren Geburtstag seiner Schwester (fast) miterlebt. Und es erzählt, dass viele Kinder immer wieder ihre Eltern fragen, wie oft sie noch schlafen müssen. Und das viele Kinder noch ganz oft bis zum nächsten Mal schlafen müssen, wenn ihr Geburtstag gerade erst war. Und dann erzählt es die Geschichte vom kleinen Anton, der nun endlich Geburtstag hat. Und davon, was er in seiner Familie alles erlebt, an seinem ganz besonderen Tag. Das auch im Kindergarten gefeiert wird, mit Krone und mit Kuchen. Und natürlich auch, dass am Nachmittag die Familie kommt und sich ganz doll mit Anton über seinen Geburtstag freut. Und das es auch eine Kinderparty gibt. Es ist so süß, aber der Babyboy war bei allen Seiten Feuer und Flamme. So sehr sind die Erinnerungen an seine Geburtstage, von denen es ja erst drei gab, in seinem Kopf. Zum Schluss geht’s im Buch darum, wie man anderen eine Freude macht, wenn sie Geburtstag haben. Und auch das ist hier schon angekommen. „Mama, wenn ich groß bin, dann habe ich auch ein Geschenk für Papa und für Dich. Eine Überraschung“. Zuuuuuuckersüß 🙂
Der nächste Geburtstag, der nun ansteht ist der „echte“ der MiniMiss, dann feiert der Liebste und dann gibt’s hier im Oktober vielleicht eine Paw Patrol Party zum vierten Geburtstag. Ich bin gespannt und freue mich auf Parties und vielleicht noch auf ein neues Kindergeburtstagsritual, denn nun zieht ja noch ein Mädchen ein.
Photos mit Buch by Rheinproduktiv