Ich hätte nicht gedacht, dass dies hier der erste Beitrag in 2019 werden wird – deshalb HAPPY NEW YEAR – aber ich habe gerade gefühlt, dass ich diese Worte mal niederschreiben muss! Auf ein glückliches und ganz fantastisches neues Jahr!!!
Let’s go!
Der Liebste war zwei Tage krank. Und hat einen ganzen Tag lang das Bett überhaupt nicht verlassen. Mein Alltag war der gleiche, ich hatte die Kids, es war ein Wochentag und so verlief mein Tag bis auf immer mal wieder nach dem Liebsten sehen, der die meiste Zeit aber am Schlafen oder Dösen war, so, wie immer. Auf jeden Fall blieb er im Bett und nahm so auch nicht Anteil am Alltag.
Vom Mama Alltag
Das jedoch dachte nur ich. Denn unbewusst war er schon dabei, was er mir am nächsten Morgen sagte. Und zwar mit den Worten: „Wahnsinn, was du den ganzen Tag machst. Ich bin ja sonst an normalen Tagen nicht mit dabei bzw sehen sie anders aus, wenn ich fit und ein Teil davon bin. Aber so war ich „stiller Beobachter“ und muss sagen: Wow, Du kommst ja kaum mal runter, du bist ja nur auf Trab. Was Du alles schaffst! Und dann auch noch die Kleine die dich einfach noch rund um die Uhr braucht!“
Ich war überrascht und geehrt, denn ist es nicht das, was wir uns von unseren Männern wünschen? Auch, wenn der Liebste das schon immer wieder macht – aber dieses Mal, da kam es so unerwartet, so in Reinform. Dass sie sehen, wieviel wir schaffen, auch wenn es am Abend gar nicht danach aussieht? (Auch für uns nicht) Dass viel geschafft wurde? Weil vielleicht die eine hartnäckige Ecke noch immer chaotisch und nicht aufgeräumt ist. Weil vielleicht die Abstellkammer noch immer ihr Make-Over brauchte? Weil kein Sonnntagsbraten auf dem Tisch liegt und die Haare nicht ladylike frisiert sind. Weil keine Pantoffeln samt Bier… okay, ich übertreibe. Aber ist es nicht so? Fragen wir uns das nicht manchmal auch selbst? Was schaffen wir eigentlich den lieben langen Tag lang, wenn man so recht kein Ergebnis sieht? Wie im Büro mit ausgefüllten Exceltabellen, abgearbeiteten Aufträgen und mehr und mehr Dateien im Ordner?
Wenn die Spülmaschine einmal am Tag ein- und ausgeräumt wird, dann sieht man das nicht. Man würde es nur sehen, wenn man es nicht machen würde. Wenn man 1 oder 2 x das Esszimmer saugt, dann sieht man es nicht. Man würde es nur sehen, wenn es nicht gemacht worden wäre. Wenn man das Baby 4 – 8 x wickelt, dann sieht man das nicht, man würde es nur sehen, wenn es nicht gemacht worden wäre. Gleiches gilt für das Waschen der Wäsche, das Aufräumen der Wohnung am Morgen und nachdem die Kids im Bett sind, das gilt für geschmierte Brote, geschnittene Äpfel, gekochte Mittagessen, zubereitete Abendessen – stets mit Blick auf gesunde Ernährung. Das gilt für das Baby herumtragen und den Großen bespielen und bespaßen, aber auch diskutieren und den „Bock“ aushalten. Das gilt für den Müll runterbringen. Das gilt für Papierkram, für das Denken an sämtliche Geburtstage inklusive des Kaufens von Geschenken. Das gilt für das Einhalten von Kinder-Kursen, Playdates und Arztterminen. Das gilt für das Organisieren von passenden Klamotten und Schuhen, Pflegeartikeln und Pampers…. Wenn all das gemacht ist, dann ist es nicht der Rede wert. Problematisch wird’s nur, wenn man es nicht macht. Dann fällt es auf. Wenn es nur trockenes Brot gibt, die Kids ohne Geschenke auf Kindergeburtstage gehen, die Krümel unterm Esstisch Polka tanzen, wenn die Kids am Flughafen ohne Reisepass auflaufen und man das Baby einfach mal 3 Stunden liegen lässt, statt eine halbe Stunde zu bespaßen.
Aber das alles sind auch Dinge, über die unterhält man sich ja nicht zwangsweise beim Abendessen mit dem Liebsten. Ich habe heute 2x gesaugt (15 Minuten), ich war einkaufen (30 Minuten), ich habe der MiniMiss 6 neue Windeln gemacht (30 Minuten), mit dem Babyboy 2x Mensch ärgere Dich nicht gespielt (20 Minuten) und weil er einmal nicht gewonnen hat, ein beleidigtes Kind gehabt (bockige 10 Minuten), ich habe die Miss 5 x gestillt (50 Minuten), sie einmal umgezogen, weil sie nass war und kurz in die Badewanne gesteckt (20 Minuten), ich habe Frühstück, Mittagessen und Abendessen gemacht (1 Stunde), den Tisch 3x gedeckt und abgedeckt und die Spülmaschine ein- und ausgeräumt… eine Maschine gewaschen, eine getrocknet, eine gefaltet und in die Schränke sortiert, das Kinderzimmer aufgeräumt und das Wohnzimmer, die Betten gemacht… seht ihr, was ich meine. Alles Alltag, alles nicht der Rede wert, aber verdammt viel zu tun. Im Alltag. Ohne Abstellkammer-Feature. Reisebuchung (siehe meine aktuellen Stories), Hausbau 2019, Papierkram nach der Hochzeit und alles rund um MissBonn(e)Bonn(e), ohne Gäste, Dates und Verabredungen, ohne Platz fürs Seelenwohl und noch ohne Me-Time – all das will ja schließlich auch noch untergebracht werden…. OMG!
Ich schreibe den Post gerade aus der Seele heraus! Und werde ihn gleich einfach veröffentlichen. Ohne passendes Foto, denn dazu fehlt mir gerade die Zeit und vor allem das Licht, denn es ist draußen ja schon am Dunkel werden.
Denn an alle Mamis da draußen, ihr seid wahre Allrounder! Und darüberhinaus kommt ja noch dazu, dass man so gut wie alles tun MUSS im Mama Alltag! Ob man will oder nicht… auch ich denke manchmal: nicht schon wieder wickeln – oder – Oh Mann, jetzt noch beide Kids baden… Aber es ist so, wie es ist, es muss getan werden, denn sonst tut’s keiner und das wäre in den meisten Fällen fatal.
Ich muss aber mal eine Lanze für den Liebsten brechen. Denn es mag hier beim Lesen so scheinen, als würde er sich nicht einbringen. Dem ist nicht so. Nur ist das, was er beruflich tut, zeitintensiv und kein 9 to 5 Job. Das war schon vor den Kids klar und wir haben auch besprochen, dass ich es sein werde, die eben den Family-Teil übernimmt. Ich fühle mich keineswegs „alleine gelassen“ sondern unterstützt, in dem Rahmen, wie es eben zeitlich geht. Und oft mache ich auch gerne alles, so dass wir am Abend Zeit für uns zusammen haben.
Vielleicht hat ja auch ein Papa bis zum Ende gelesen! An alle Papis: vielleicht wundert ihr Euch am Abend ein kleines bisschen weniger, warum die Angetraute abends müde ist, oder froh ist, wenn ihr sofort und ohne Umschweife einfach mal die Kids übernehmt. Vielleicht hat sie nicht Geschichten von den aufregendsten Meetings der Welt zu erzählen, aber dafür hat sie das Wichtigste der Welt betreut. Eure Kids 🙂 Und das ganz ohne die Hilfe von Kollegen, Consultants, Kaffee- und Mittagspausen ohne Verantwortung! Seid Euch dessen bewusst und vielleicht schafft ihr es ja Eure Männer – sollten sie es nicht schon längst sein – davon auch zu überzeugen!
Und genau so ist es. 👍