Dass wir mal Heiraten, stand zwar immer im Raum. Aber vielleicht hätte es auch passieren können, dass wir glücklich und zufrieden bis in alle Ewigkeit ohne Trauschein zusammenleben würden. Mein Mädchen-Märchentraum von einer Hochzeit in einem Prinzessinenkleid mit allem Kitsch der Welt stand nicht mehr auf Platz 1 „Der Dinge, die ich tun will, wenn ich mal groß bin“. Das hätte ich ja nicht von mir gedacht (und andere von mir auch nicht), aber es war einfach perfekt, so wie es war. Dann kamen die Kids und wir stellten fest – man ist ja sowieso schon fast wie verheiratet und der nächste Schritt wäre es doch jetzt eher, Eigentum zu finden (was wir im Sommer ja auch fanden). Vielleicht würden wir irgendwann danach mal heiraten. Denn so sah sie aus. Unsere „Liste“. Erst Kids, dann Haus, und dann irgendwann mal Hochzeit 🙂
Doch manchmal…
Und dann ging`s nach Ibiza. Mit dem Liebsten und den Kids, unser erster Familienurlaub zu Viert in dem ich auch noch Geburtstag haben sollte.
Dies erwähnte ich beim Check-In mit einem Zwinkern, denn am Ende der Saison, wo die Insel schon ziemlich leer war, weiß man ja nie, ob so ein Hotel nicht ein kleines Geburtstagsextra übrig hat 🙂 Erwähnen kostet ja nichts.
Und dann machten wir Urlaub. Und genossen die Zeit zu viert.
Und es wurde Dienstag. Und Dienstag steckte ein Brief unter dem Türschlitz. An mich addressiert. Von der Smile Managerin des Hotels. Sie wünschte uns „Willkommen“ und bat uns, nichts am Donnerstag vorzunehmen, denn sie würde uns gerne ein Lächeln ins Gesicht zaubern und hätte eine Überraschung vorbereitet.
WHAT? Ich war positiv überrascht und präsentierte das Schreiben gleich dem Liebsten, der es verwundert betrachtete. Und natürlich – wie ich mich auch – fragte: Und warum? Ich so: Vielleicht weil ich am Freitag Geburtstag habe? Oder hast du damit etwas zu tun? Was er natürlich vehement verneinte. Im Brief stand auch, dass wir nicht zuviele Fragen stellen sollten, sondern uns einfach überraschen lassen sollten und es morgen weitere Infos geben würde.
Natürlich war ich gespannt, was es wohl sein würde, aber hatte keine Idee, was es sein könnte. Aber ich war auch Zuviel mit Urlaub und Kids & Co beschäftigt, um mir die ganze Zeit Gedanken zu machen.
Dann kam Mittwoch..
… und am Mittwoch, nachdem wir unseren Pool-Tag beendet hatten und ich doch schon überlegt hatte, ob überhaupt noch ein Brief kommen würde, steckte am späten Nachmittag wieder ein Brief unter der Tür. Und ich flippte ob des Inhalts aus. Wir würden in ein anderes Zimmer ziehen, ich würde eine Massage genießen dürfen und am Abend würden wir noch einen schönen Ort kennenlernen und zum Schluss im Hotel Abendessen. Wir sollten festes Schuhwerk anziehen. Und vor allem: Weiterhin am besten keine Fragen stellen, denn „Let the Magic happen“. WHAT? WARUM? „Da steckst Du mit drin“ sagte ich zum Liebsten, der es aber komplett verneinte und den Inhalt des Briefes auch verwunderlich fand, sich mit mir freute und für uns, denn einiges davon betraf ihn ja auch. Verrückt! Wieder mit dem Absender „Smile Managerin“. Der Liebste fragte noch, ob ich sie nicht mal suchen wollen würde, um zu fragen, warum wir das verdient hätten und ob sie etwas erwarten würde – aber ich war auf dem Trip: Also, wir sehen sie morgen sowieso und man kann doch nicht was ungefragt organisieren und dann was erwarten. Immerhin war es ja Urlaub 🙂 Außerdem wollte ich diesen „Zauber“ nicht zerstören.
Dann kam Donnerstag…
Der Tag der Tage war gekommen. Um 11 Uhr am Donnerstag ging ich zur Massage. Und kam an und sagte, dass ich einen Termin zur Massage hätte. Und ja, er war tatsächlich gebucht und ich genoss eine wundervolle einstündige Massage. Machte ein paar Fotos – für den Blog, weil ich ja gerne über schöne Dinge berichte – drehte Stories und beim Verlassen des Spas musste ich auch wirklich nichts bezahlen. Schon merkwürdig, aber warum sollte ich alles hinterfragen. Undankbar? Ach, ich war einfach im Urlaubsmodus und war in der Magie gefangen und wusste, dass ich am Abend die Smile Managerin treffen würde, die dann schon alles auflösen würde. Zurück auf dem Zimmer wurde ich vom Liebsten ausgefragt: Haben die nichts gesagt? Musstest Du nichts bezahlen? Willst Du nicht mal Danke bei der Smile Managerin sagen? Ich nur: Nein, nein und zur letzten Frage, wir sehen sie später und klar will ich Danke sagen.
Dann war wieder Pool-Time. Gegen 15 Uhr sollten wir an der Rezeption sein, um in ein neues Zimmer zu ziehen. Im Pool-Look „not on fleek“ und mit einem Kinderwagen voller Taschen, Handtücher & Co standen wir an der Rezeption und ich sagte, dass wir hier wären, um das Zimmer zu wechseln. Und sie so: Und ihr Gepäck? Ach, da war ja noch was… wie doof. Aber wir bekamen die Karten zum Wechseln ins neue Zimmer und gingen zurück auf unseres, um alles zu packen. Dann gingen wir zum neuen Zimmer, welches auf jeden Fall Richtung Meer lag. Schön! Und dann öffnete ich die Tür und ich fiel fast um. Das war eine Suite. OMG! Mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, riesigem Bad, Balkon zum Meer und OMG hoch 2, eine Dachterrasse mit Bali Bed und Jacuzzi. Ich drehte durch. WARUM????
WHY???
Ich verstand nichts mehr. Da der Liebste auch so begeistert war, fragte ich ihn nicht doch noch einmal, ob er damit was zu tun haben würde. Ich war nur noch gespannt auf die Auflösung durch die Smile Managerin.
Wir machten uns fertig, denn um 17 Uhr sollten wir an der Rezeption sein. Der Liebste schnappte schonmal den Babyboy und ging vor, wir Mädels brauchten länger.
Unten angekommen sah ich keine Smile Managerin, nur einen Van vor der Tür. Der Liebste und der Babyboy spielten Mensch ärgere Dich nicht. Ich so: Keine Ahnung, hier sieht niemand danach aus. Er: Frag doch mal nach. Ich ging nach draußen und fragte den Fahrer des Vans und OMG, der war für uns. Sogar mit Kindersitz drin. Ich holte den Liebsten und wir stiegen ein. Der Fahrer, der deutsch konnte, fragte, ob wir was besonderes vorhätten und ich so: Ich weiß es nicht, es ist eine Überraschung vom Hotel, ich habe morgen Geburtstag, deshalb vielleicht? Und er nickte: Ah, das wird es bestimmt sein. Eine halbe Stunde waren wir unterwegs und währenddessen unterhielten wir uns mit ihm. Über seinen Job als Reiseleiter, über die Insel und irgendwann erzählte er noch die Geschichte von einem magischen Ort auf der Insel. Es Vedrà. Eine Insel kurz vor der Küste, die nur aus einem riesigen Fels besteht, in Privathand ist und, und, und. Der man Magie nachsagt, die Teil des hiesigen „Bermudadreiecks“ ist, der man nachsagt, eine geheime Ufo Station zu sein, die Kompassnadeln außer Gefecht setzt, in deren Dunstkreis viele nach Kraft suchen, für manche ist es der letzte sichtbare Teil von Atlantis . Huhuuuu… Also ein Ort, um den sich viele Legenden ranken.
Und weiter ging die Fahrt. Irgendwie hatte ich ein schönes Sundownder Café als Ziel im Kopf.
Wir fuhren eine Kurve und sahen plötzlich einen riesigen Felsen.
Es Vedrà.
Wir verließen die Straße und fuhren auf eine Schotterpiste. Und hielten an. Ähm? Doch da stand jemand in Hotelkleidung. Ich stieg aus und wurde sofort herzlich begrüßt: Hi Jana, I am the smile Manager. so nice to meet you. Und zum Liebsten sagte sie: And you are her boyfriend? Und dann wollte sie uns etwas zeigen. Und führte uns an Büschen vorbei gen Meer. Und dann standen wir da. Hoch über den Klippen, bestimmt 100 Meter mit freiem Blick auf eben die felsige Insel. Es Vedrà. Magisch! Auch sie erzählte noch etwas zur Insel. Und dann sagte sie: I have prepared something for you. Und ich dachte nur: hier? Was denn? 😉 Wir gingen zurück zum Auto, bogen kurz davor hinter einem Busch ab und „fanden uns im Bachelor Dream Date wieder“. Hoch oben, auf der Klippe: eine Picknickdecke, ein Sektkühler, kleine Snacks, Teddies für die Kids, Blumen und der freie Blick aufs Meer, die untergehende Sonne und den Felsen.
Okay, das war schon ein bisschen too much. Also, warum? Ich verstand nichts mehr, aber sollte ich jetzt sagen: Ähm, das ist jetzt aber schon ein bisschen viel? Dazu war ich zu verzaubert und war mir noch immer sicher, dass sie den Grund schon noch auflösen würde. Wir setzten uns hin und genossen den Blick, tranken etwas, pickten am Käse. Ich saß mit dem Rücken zum Parkplatz und die Smile Manager fragte von hinten, ob wir Lust auf Musik hätten. Ich nickte, der Liebste ebenso. Und dann ging es los. Viiiel zu laut, unpassend und ich dachte kurz: das zerstört aber die Stimmung, ich hoffe, sie machte es leiser. Machte sie aber nicht und ein paar Sekunden später drehte mich um und just in diesem Moment kam eine Sängerin ums Eck uns sang ein wundervoll romantisches Lied… und irgendwie war mir jetzt klar: Stopp, das ist too much. Irgendwas stimmt hier nicht.
Hach…. und zehn Minuten später, nach einem Kniefall, Tränen und tollen Worten, da hatte ich einen Ring am Finger. Ich fasse das kurz, weil es mir zu privat ist.
DAS ALLES HATTE DER LIEBSTE EINGEFÄDELT! Mit der Smile Managerin, die mich beide über Tage so an der Nase rumgeführt hatten! Inklusive der Briefe und noch des „Du musst der Freund sein“ beim Eintreffen am geheimnisvollen Ort, obwohl sie sich ja schon aus dem Hotel kannten! Und wann immer der Liebste im Hotel schonmal mit dem Babyboy vorgegangen war, um schon was zu spielen, schon einen Kindercocktail zu trinken, da hatte er sich mit ihr getroffen, oder die Massage bezahlt (und denen eingebläut, bloß nichts zu sagen), hatte die Suite gebucht und auch hier gesagt, dass sie ihn bloß nicht erkennen sollten und, und, und… Großes Kino! Seine Seite der Story zu hören war auch sooo lustig, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Denn noch vor der Ankunft auf Ibiza war sein Plan des „Wie und wo fragen“ ein anderer, der doch nicht aufging.
Als Verlobte und Verlobter ging`s dann am übernächsten Tag, nachdem am Freitag dann ja auch noch wirklich mein Geburtstag war, zurück nach Hause 🙂
Und wer jetzt denkt, na, das hätte man auch eine Nummer unspektakulärer machen können. Klar, hätte man 🙂 Und ich hätte nicht weniger von Herzen JA gesagt. Aber wer den Liebsten kennt, der weiß, dass so etwas seine Leidenschaft ist 🙂 und das, was er da geplant hat, war einfach perfekt.
Ich finde das total süß! Er hat sich so viel Mühe gegeben – toll, dass am Ende alles geklappt hat!
Soooooo schön! Echt toll, dass du die Geschichte mit uns teilst. Heiratsanträge sind immer super schön und absolut romantisch. EMich hätte man auch genauso an der Nase herumführen können. Hat mein Liebster auch ein Stück weit gemacht, nur im etwas kleineren Stil. Wer rechnet schon damit aus heiterem Himmel einen Antrag zu bekommen?
Liebe Grüße, Milli
(https://www.millilovesfashion.de)
Vielen Dank für deinen Bericht! Mein Freund hat für uns einen Romantikurlaub für zwei gebucht und ich erwarte insgeheim auch einen Antrag. Daher ist es schön, von deinen Erfahrungen zu lesen. Gegen einen Antrag auf den Klippen hätte ich sicherlich auch nichts – auch wenn ich mich bei etwas Schlichterem auch wie du nicht beschweren würde.
Eine schöne Geschichte, toll, dass dein Verlobter das ganze so eingefädelt hat. Ich halte es für eine gute Idee, im Urlaub den Antrag zu machen. Habt ihr mittlerweile schon Eheringe?
Ich hoffe, dass mein Heiratsantrag genauso erfolgreich wird wie deiner. Vielleicht kopiere ich die Idee mit der romantischen Sängerin ja glatt selbst! Die goldenen Trauringe an den Fingern zu sehen, muss wirklich ein unbeschreiblicher Moment sein!
Ich war gestern beim Juwelier und habe den Verlobungsring abgeholt. Nächste Woche will ich es mit meinem eigenen Kniefall, Tränen und tollen Worten probieren. Wünscht mir Glück.