Du kleiner Babyboy. Wie mag es sich für Dich anfühlen. So wirklich. So mehr, als Du es ausdrücken kannst. Dass wir Deine Welt auf den Kopf stellen? Dass irgendwann der letzte Tag sein wird, in dem wir den Schlüssel in unserer Wohnung umdrehen, die 4 1/2 Jahre lang Dein Zuhause war. Dein einziges Zuhause. Das, in dem Du Geburtstage gefeiert hast, in dem Du Deine Freunde begrüsst hast, von Geburt an. In dem Du laufen gelernt hast. Viel getobt hast, gesungen, gelacht, getanzt, gebockt. In dem Du großer Bruder wurdest. In dem Du Oma-Opa-Tage verbracht hast.
In dem Du jede Ecke und jeden Winkel kennst. In dem Du weißt, wo Du was findest. Wie der Blick aus dem Fenster aussieht. Wie man den Fahrstuhl bedient und was es alles im Keller gibt.
In dem Du gerne einschläfst und aufwachst. Deine vier Wände. Deine Hood. Mit Deinen Freunden und Bekannten um uns herum.
Immer mal wieder, da sagst Du, dass Du nicht umziehen möchtest. Dass Dir Deine Freunde dann fehlen. Du hast Sorge, dass wir Deine Sachen nicht mitnehmen würdest. Denn Du denkst, dass wir vieles hier lassen. Dass wir nur einen Koffer packen, wie im Urlaub. Die Sorge können wir Dir nehmen.
Aber nicht alles werden wir mitnehmen, das verunsichert Dich. Als unser Sofa verkauft worden ist, da warst Du fast sauer. Dass es nun nicht mehr unser Sofa ist. Dass der Tisch verkauft wird, war gar nicht schön. Wo sollen wir denn essen, fragtest Du.
Wir stellen Deine Welt gerade ganz schön auf den Kopf kleiner Babyboy. Immer wieder, da sind wir auf der Baustelle und zeigen Dir, was das neue Haus alles so Tolles hat. Und zeigen Dir Dein großes neues Zimmer. Das größer ist, als das Deiner Schwester. Zeigen Dir den Garten. Und den Tobekeller. Aber es ist noch zu abstrakt. So leer, noch so kalt und nicht gemütlich. Hier mal wohnen? Das können wir Großen uns selbst ja noch nicht einmal vorstellen. Wie soll das in Deinen kleinen Kopf gehen. Du bist in Küchenstudios mit dabei, in Lampengeschäften, im Sanitärfachhandel und die Baumärkte der Nation, die kennst Du fast schon auswendig. Manchmal ist das alles ganz schön langweilig, das wissen wir. Im besten Fall ist die Zeit da, Dich mit einzubeziehen, dann bist Du Feuer und Flamme und stolz darauf, was Du alles schon kannst!
Wir wissen, dass wir gut auf Dich aufpassen müssen. Damit der Abschied nicht zu traurig wird. Hach, Du kleiner Babyboy…