Nun liegt es so gut wie hinter uns. Das Osterwochenende 2020. Das wohl „unösterlichste“ Ostern seitdem ich denken kann. Das Ostern, das nur 15 km mehr auf unseren Tacho addiert hat. Denn statt hunderte von Kilometern zu fahren, um die ganze Verwandtschaft zu besuchen, blieben wir fast ausschließlich Zuhause. Dieses Jahr ging’s lediglich zum Supermarkt raus, wie auch zur Eisdiele für ein Eis To Go. Das Ostern, an dem wir statt im Garten der Großeltern zu Ostereier suchen, Pakete von Oma und Opa ausgepackt haben. Das Ostern, an dem wir alle Mahlzeiten bei uns Zuhause zubereiteten und verspeisten. Das Ostern, das ohne Ostermärkte besuchen und Osterfeuer schauen stattfand. Das Ostern mit vielen Telefonaten und mit Videos und Fotos, die per Smartphone versendet worden waren. Das Ostern, an dem wir Pakete versendeten oder lokale Blumenhändler und Buchläden in Köln und Krefeld damit beauftragten, unseren Lieben vor Ort Bücher und Blumen samt Ostergruß zu bringen #supportyourlocal
Ob wir uns in 20 Jahren noch an diese so anderen Feiertage erinnern können? An dieses so merkwürdige Jahr 2020?
Ostern in Zeiten von Corona
In die Ostertage bin ich mit einem großen Fragezeichen gestartet. Wie wird es sich anfühlen? Ein Ostern, nur wir Vier. Nachdem es schon seit vier Wochen hieß: nur wie Vier. Ein Ostern, das sich auch schnell nach normalem Alltag mit Kindern anfühlen können würde. Denn alle Tage, egal ob unter der Woche, am Wochenende oder eben auch die Feiertage, verlaufen aktuell beinahe identisch. Wie würden wir da Oster-Flair einbauen können, um die Tage anders und besonders werden zu lassen?
Um die Kids mit Vorfreude auf Ostern auszustatten, gabs hier schon vorher die ein oder andere Pre-Oster-Action. Denn jede Abwechslung im aktuellen Alltag war und ist willkommen, wenn auch manchmal anstrengend. Eierfärben mit Kids kann Spaß machen, da das kleine Kind jedoch ständig nur Kokolores im Kopf hatte… mit den Stiften, den Eiern, dem Wasser… schafften wir eben nur sechs Eier, auch wenn der Spaß für den Babyboy und mich nicht zu kurz kam. Wie auch der Genuss, denn dazu gab’s Karottenkuchen und Quarkbällchen. Wir hörten Hoppelhase Hans rauf und runter. Ich wäre dann jetzt wieder bereit für Weihnachtslieder by the way. Wir haben Hasen, Eier, Hühner und Co in sämtlichen uns vorliegenden Osterbüchern gesucht. Wir haben Hasenkekse gebacken und auch beim Bäcker das Oster-Sortiment verspeist. Und dazu haben wir gehofft, dass uns der Osterhase auch im neuen Haus finden würde. Der Babyboy hatte jedoch tatsächlich die Sorge, dass er aus Angst vor Corona nicht kommen würde.
Ich habe Pakete für unsere Lieben gepackt. Mit Hasenkeksen, Schoki und netten Kleinigkeiten. Dazu gabs süße Post für eine Runde Freundinnen.
Ostersonntag in Zeiten von Corona
Und am Sonntag, da ging es dann morgens aufregend los. Denn er war gekommen, der Osterhase. Trotz Umzug und Corona hatte er im Garten Eier, Süßes und das ein oder andere Geschenk versteckt. So süß, wie auch die MiniMiss schon im Such-Fieber war! Jauchzend und im Eiltempo. Dann wurde ausgepackt und es ging an den Oster-Frühstückstisch. Neben Brötchen, frischem Obst, Aufschnitt und Marmeladen… gab’s für den Babyboy zur Feier des Tages eine Schoko-Milchcreme (die es sonst nicht gibt), dann natürlich unsere gefärbten Eier und einen Osterlammkuchen.
Den Tag verbrachten wir ganz bewusst mit vielen Spielen, der ein oder anderen Nascherei aus dem Osternest, einem langen Spaziergang bei tollstem Wetter samt Eis aus der Eisdiele to go. Wir versteckten noch ein paar Kleinigkeiten in der Nachbarschaft und fanden auch selbst welche der „Nachbarshasen“ bei uns.
Am Abend klingelte es an der Tür und wir bekamen Cocktails geliefert. Melon Sour zum Anstoßen beim Oster-BBQ. Der Abend endete für die Kleinen im Bett, für den „Rest“ mit einem Film.
Sicherlich auch Dank des Wetters ein schöner Tag. Und wir fanden, Ostern auch mal so zu verbringen, war gar nicht so einsam, wie gedacht und wir haben sicherlich das Beste für uns und die Kids daraus gemacht. Wenn ich auch sagen muss, Ostern und Weihnachten sind für mich einfach DIE Familienfeste, die Feste großer Kaffeetafeln und Brunch-Dates.
Ostern – und danach?
Nun sind die Osterferien bald vorbei und die Regierung wird über Lockerungen des aktuellen Status beraten und informieren. Welche Auswirkungen das haben mag, dass mag niemand so wirklich vorhersagen zu wagen. Eben hieß es in einem ZDF Kommentar: manchmal, da ist es eben Trial und Error. Ich frage mich, wie es sein wird, wenn es Lockerungen gibt. Gerade fühlt es sich so an, als wären wir ein Rohes Ei, das in Watte gepackt wurde. Geschützt, in unserem eigenen kleinen Kosmos. Wie wird es sich anfühlen, wenn es Lockerungen gäbe? Würde man als „rohes Ei“ durch die Welt gehen. Vorsichtig, bedacht, schnell wieder zurück ins Watte-Bett? Oder würde man schnell den rohen Ei Status vergessen und so leben, als sei nichts gewesen? Als sei die omnipräsente Gefahr nicht real?
Ich könnte weiter schreiben und schreiben… aber hier, hier sollte es ja um Ostern gehen!
Ich hoffe, ihr hattet trotz all DEM schöne Ostern im kleinen Kreis mit euren Liebsten! Bleibt gesund!