Auch, wenn diese Woche eine gute Woche in Sachen „Läuft wie geplant…“ war, so veröffentliche ich heute dennoch diesen Post. Den habe ich letzte Woche aus der Emotion heraus geschrieben und ich weiß, dass es vielen in meinem Umfeld auch so geht.
Fühlt ihr es auch? 🙁 Ihr seid nicht alleine.
Ich bin letztens im Auto gefahren, hatte die Kids auf dem Rücksitz. Wir waren etwas mehr als eine 1 1/2 Stunden unterwegs. Und dass wir da im Auto saßen überhaupt, das war schon ein Aufwand.
Aber von vorne: Ich hatte einen Business Termin und alle verfügbaren wenigen Aufpasser, die es in Bonn gegeben hätte: krank oder verhindert. Für mich stand fast fest: Musst Du halt wieder absagen. Schon wieder. Etwas absagen. In diesem Winter. Herbst… Verzichten. Wie in den letzten Wochen so oft. Ich glaube daran, dass man sich mit seinen Gedanken seine Realität kreiert. Aber so *sch… kann man doch gar nicht denken. Dass gefühlt JEDES Mal etwas dazwischen kommt. Und Termine nicht stattfinden können, Besuche nicht kommen, Dates absagen, Kids krank werden, der Liebste krank wird, das so lange geplante, einzige und perfekt organisierte (in Sachen Kids/Terminfindung) Wochenende mit den Mädels ins Wasser fällt (doppelt sogar)… Es geht um Muss-Termine und Herzens-Termine. Lichtblicke in dieser Zeit. Kraftquelle und Ruhe zum Auftanken.
Dazu die ständigen düsteren Corona-Nachrichten. Jetzt kommt auch noch so eine besch*** neue Variante aus Südafrika und nimmt gefühlt wieder jeden Lichtblick. Es ist ja sowieso ein Hangeln von PCR Test zu PCR Test in der Schule. Von Schnelltest zu Schnelltest. Dankbar über jeden Morgen, an dem die Zeichen auf Grün stehen. Ein Tanz auf Eiern. Dünnen Eiern. Dicke Eier, die wären mir aktuell lieber. Vielleicht würde ich mir dann alles nicht so zu Herzen nehmen.
Aber ich lese zuviel. Ich sorge mich zuviel. Ich informiere mich zuviel.
Kommen wir zurück zur Situation im Auto. Nachdem die Woche von 2 x Magen-Darm (1x bei uns, einmal extern aber relevant) gekennzeichnet war, die PCR Tests negativ waren, wir auskuriert und bester Dinge waren, da saß ich wie besagt im Auto und konnte nur an eine Sache denken: wenn sich jetzt ein Kind übergeben muss, dann würde das auch einfach wunderbar ins Bild passen und der ganze Aufwand mit der langen Fahrt, dem Organisieren & Co wäre einfach umsonst gewesen. Meinen wichtigen Termin müsste ich absagen. Schon wieder die MAMA, die nicht kann… und sowieso und überhaupt.
Glücklicherweise kamen mir Worte aus einem Buch in den Sinn. So etwas wie: Du kannst die Zukunft sowieso nicht beeinflussen – also sorge Dich nicht in der Gegenwart darum, was passieren könnte. Diesen Satz sollte ich mir tätowieren lassen. Natürlich passe ich auf, dass das, was ich beeinflussen kann – in diesem Fall: Kids angeschnallt, Auto getankt… – optimal beeinflusst wurde. Aber ob ein Kind bei einer Fahrt bricht, weil es vielleicht irgendwo einen Virus stecken hat oder einfach schlecht gegessen hat oder weil ihm warum auch immer schlecht ist… das kann ich wohl kaum beeinflussen.
Dennoch fällt mir vieles gerade schwer. Und meine sonst vorhandene Resilienz Fähigkeit wackelt.
Ich musste diesen Text schreiben. Um zu zeigen. Auch mir geht’s so. Und irgendwie, da geht’s uns ja gut. Aber aufs Gemüt, auch auf den Antrieb und das Nervenkostüm, da schlagen diese Zeiten eben stärker, als normale Zeiten.