Ich habe das Thema gestern mit dem Liebsten auf dem Sofa besprochen. Meine Angst etwas zu verpassen. Literally als unser Wohnzimmer von Ninja Warrior „beschallt“ wurde. Denn ich habe aktuell krassestes FOMO – „fear of missing out“. Manchmal platzt mir sogar ein bisschen der Kopf, weil ich an so viele Dinge denken muss, die ich gerne machen würde und ich dann feststelle: „Keine Zeit“ und „Oh, wir haben ja auch noch Kids, was machen wir denn mit denen“?
Immer wieder drehen sich meine Gedanken angestrengt um all das, was getan werden muss, um das, was sonst noch so ansteht, um das, was mir guttun würde zu tun und um das, was ich einfach gerne machen würde. Dazu gehört es auch einfach, einen gemütlichen Abend auf dem Sofa zu verbringen, um weiter „The Crown“ zu schauen. Da bin ich also schon angekommen. Dass ich mich sogar frage: Wann soll ich das denn noch schaffen? Dann gesellen sich noch all die Termine der Kids dazu, all ihre festen Verpflichtungen und dazu all die Anfragen nach „Playdates“ oder anderen Wünschen. Und das bisschen Haushalt macht sich auch nicht von allein. Puh.
„Zu Weihnachten wünsche ich mir eine Assistentin“, entsprang es dekadent (& nicht wirklich ernst gemeint) meinen Lippen, bis der Liebste mir klarmachte, dass das auch nicht helfen würde. Dann hätte ich gefühlt noch mehr Platz für Dinge, die ich dennoch nicht alle tun könnte und ich wäre wieder am Status Quo angekommen. Recht hat er. Und Geld für eine Assistentin habe ich auch nicht. Aber gefallen würde es mir. So, wie im Fernsehen… lach! Die auch noch fotografieren, Reels machen und babysitten kann. Ein Buchhaltungs-Ass ist und früher Weltmeisterin im Tetris-Spielen war, denn so fühle ich mich, wenn ich die Leben von drei bis vier BB-Angehörigen koordinieren muss.
Angst etwas zu verpassen – erst einmal klar Schiff machen
Immerhin hat der Liebste mich heute Nachmittag von meinen Aufgaben befreit 😉 und übernimmt spontan die Kids. Allerdings tat er das mit den Worten: Nicht, dass Du dann shoppen gehst. Recht hat er, damit wäre mir nicht geholfen an diesem heutigen Tag, an dem ich mir zum Start meiner „verordneten Auszeit“ einmal eine Liste mit ALLEN Gedanken erstellt habe. Von WhatsApp, die ich noch beantworten muss, über Termine, die ich noch machen muss, Sachen, die ich für den Blog machen muss, fürs Haus, die Weihnachtszeit… bis hin zu Dingen, die ich machen möchte.
Erledigt habe ich schon 3 Whatsapp, über die ich erst nachdenken musste, ich habe einen Termin zum Winterreifen wechseln ausgemacht, einen XMas Mani-Pedi-Termin vereinbart, ich habe ein Wishlist-Produkt in der Blackweek bestellt (pssst…. Nichts vom Shoppen erzählen), aber das war eine 3 Minuten Aktion), ich habe den Adventskalender vorbereitet, ich habe den Wochenstart-Auffüll-Einkauf per App bestellt, ich habe alle wichtigen eMails endlich beantwortet und Rechnungen bezahlt – und das ist erst die Hälfte der Liste. Zwischendurch habe ich dennoch Kinder gekuschelt und eine Waschmaschine angestellt. Beides stand nicht auf der Liste *lach Da kann man jetzt sagen: Oh Mann, all das macht man doch eben so… Nee, macht man nicht. Und wenn es nur darum geht, einen Termin zu vereinbaren. Schließlich muss der in zwei Kalendern matchen und so vereinbart sein, dass er sich ggfs noch anders kombinieren lässt und so weiter und so fort. Das ist es leider – auch kleinste Dinge sind Zeitfresser. Kennt ihr das: ihr plant 3 Anrufe (Termine, Nachfragen, whatever…) und erreicht 2 von 3 nicht und schon wieder winkt der Punkt erneut von der To Do Liste. I hate it. Deshalb liebe ich alles, was ich über Apps und Co machen kann – Arzttermine, Bestellungen beim Supermarkt, Reservierungen etc.
Und wisst ihr was, ich fühle mich generell schon besser nach diesen paar Stunden Fokus. Denn ich habe einen Überblick bekommen und das tut gut. Auch, weil ich sehe, wieviel Zeit ich in etwa brauche, um überall einen Haken dranzusetzen. Um zu sehen, wie ich mir die übrige Zeit einteile.
X-MAS FOMO
Ich schweife ab. Fomo. Damit fing der Post an. Fomo, vor allem XMas Fomo, neue Orte sehen Fomo, verreisen Fomo, bei allem dabei sein Fomo.
Und dann hat der Liebste einen klugen Satz gesagt: Schau mal in Deinen Kalender. Findest du wirklich, dass Du wenig machst? Was würden andere sagen: Boah ist Jana langweilig, hängt nur Zuhause ab und ist zu nichts zu motivieren?
Mit Worten und Fakten geschlagen. Mein Kalender ist pickepacke voll. Klar, viele Must-Dos sind dabei, aber wann immer Zeit ist, fülle ich Slots mit schönen Dingen. Weshalb meine Zeit dann auch futsch ist für noch mehr schöne Dinge. Logisch sagt der Kopf, aber der Bauch sagt: Es gibt SOVIEL zu erleben!
Aber das Thema scheint mir nicht neu – ich habe entdeckt, dass ich vor einigen Jahre schon einmal zur Angst etwas zu verpassen geschrieben habe. Hier gehts zum Post.