Endlich war es wieder soweit. Nach einem schönen Mädelswochenende in der Vorweihnachtszeit, an dem es zusammen nach Maastricht ging, stand endlich die nächste gemeinsame Reise an. Ein Mädelswochenende in Kopenhagen. Kopenhagen, da wir die Stadt alle entweder noch gar nicht oder nur vor langer Zeit einmal besucht hatten und wir eben gerne (neue) Cities erkunden. Während es jedoch an jenem Wochenende in Bonn 25°C werden sollte, zeigte die Wetterapp für Kopenhagen nachts 4°C, tagsüber auch nur 12°C an. Und dazu eine ganze Menge Wind. Immerhin sollte es trocken bleiben. Also wurden Boots eingepackt, eine dicke Jacke, Pullis und sogar ein Top zum Darunterziehen. Und all das, obwohl wir nur mit Handgepäck fliegen wollten. Immer eine mittelschwere Herausforderung für mich. Gerade, wenn ich für mehr als eine Nacht packen muss. Und dann noch alle Flüssigkeiten in so einen kleinen Beutel quetschen… Not my favourite To Do vor einer Reise. Aber da ich nicht als einzige mit Aufgabegepäck reisen wollte – schließlich bedeutet das mehr Wege und Wartezeit – disziplinierte ich mich so weit es ging.
Los gings für uns ab Düsseldorf und von dort weiter – und das nur in einer Stunde – mit dem Flieger nach Kopenhagen. Dort angekommen teilten wir uns zu fünft ein Taxi – yes, wir waren 5 Mädels, was mega ist, weil es immer so schwer ist, einen Termin zu finden – und waren vom Airport schon 15 Minuten später am Hotel. Das Taxi war übrigens ganz schön teuer – 46 €. Ein Vorgeschmack auf die kommenden nordischen Preise.
Gebucht hatten wir das IBIS Styles im relativ neuen Stadtteil Orestad. Ein Wohn- und Arbeitsareal mit viel Grün, Wasser und einem „Skytrain“, der eine Station direkt vor dem Hotel hatte. Perfekt für unser Mädelswochenende in Kopenhagen.
Aber erst zum Hotel. Auch das Hotel ist ziemlich neu und wer es mit den alten IBIS Hotels vergleicht, der macht einen Fehler 😊 Man wird von einer großen Lobby begrüßt, die wie alle neueren urbaneren Hotels alles in einem hat. Rezeption ist nur noch ein Tisch, dafür steht eine große Bar mitten im Raum. Auch der Frühstücksraum ist Teil der Lobby, dazu kommen gemütlichere Bereiche und Co-Working Spaces mit Steckdosen. An einem Kühlschrank, der die Minibar ersetzt kann man sich mit Drinks und Snacks ausstatten. Kaffee und andere Heißgetränke wie auch Infused Water sind sogar den ganzen Tag über gratis. Die Zimmer sind cool eingerichtet mit tollen Features, wie zB die Fensterbank, die als Bank konstruiert ist. Dazu gibt’s große Fenster. Wir waren im 7. Stock und hatten einen grandiosen Ausblick. Gebucht hatten wir ein 2er Zimmer und eines mit 3 Betten (2er Zimmer + Zustellbett).
Am Anreisetag gings für uns nach einem kurzen Fresh-up direkt gen City, die mit der Skytrain-Metro nur wenige Stationen und vielleicht 13 Minuten entfernt ist. Die Metro kommt alle paar Minuten super zuverlässig. Wir haben uns ein 48 h Ticket gekauft, das für uns fünf 100 Euro gekostet hat. So oft, wie wir von hier nach da gefahren sind, super. Das Ticket haben wir mobil gekauft, vorher die App heruntergeladen.
Kopenhagen ist mir direkt sauber, grün, voll neuer Architektur und alter Gründerzeitarchitektur aufgefallen. Viel Wasser, wenige Hochhäuser – irgendwie heile Welt auf viel Fläche.
Und mit leckeren Foodspots und coolen Konzepten ausgestattet. Gefühlt haben wir nur gegessen oder wir sind zum nächsten Food-Spot gelaufen. Das hat uns viele Aaahs und Ooohs und Mmmhs eingebracht, viele Kalorien aber mir in total auch über 60.000 Schritte. Obwohl wir auch Metro und Bus gefahren sind, sind wir doch ganz schön viel gelaufen.
Wo haben wir gegessen? – Mädelswochenende in Kopenhagen
Dinner im The Union Kitchen
Ich glaube, das war mein Highlight! Unser Sharing-Dinner im The Union Kitchen im Stadtteil Osterbro. Ein kleines Restaurant mit einer grandiosen Küche. Wir haben 9 Gerichte in die Mitte bestellt und konnten kaum glauben, wie lecker das alles war. Ein bunter Mix durch die Geschmäcker. So lecker, dass wir auch unbedingt noch das Dessert probieren mussten und auch das war köstlich! Wie in allen Restaurants gilt: Unbedingt reservieren! Auch schon 2, 3 Wochen vorher am besten.
Frühstück im Sidecar
Ein Instagram-Foodie-Spot. Ein kleines Café im industrial Style. Hier hatten wir zum Brunch reserviert und der war grandios. Man wählt aus einer von vier Kombis – wir entschieden uns fast alle für die vegetarische: Rührei / Chia Pudding und Waffeln mit Mascarpone Creme – und den Rest holt man sich soviel man mag am „Buffet“. Aber nicht Buffet, wie man sich ein Buffet vorstellt. Sondern so, als wäre man auf einer Boho-Hochzeit eingeladen und dazu von unfassbarer Qualität. Ein absolutes Highlight, um in den Tag zu starten.
Kein Frühstück im The Sixteen Twelve
Im The Sixteen Twelve hatten wir vorher nicht mehr reservieren können – deshalb konnten wir nur einen Blick reinwerfen, sowie Theke und Teller der anderen begutachten. Sehr schade, weil es toll aussah. Zum draußen sitzen war’s leider zu kalt.
Frühstück im Gonzo Café
Statt im Sixteen Twelve gingen wir dann im Gonzo frühstücken und auch hier bekamen wir ein tolles Frühstück. Wir bestellten von allem etwas und packten den Tisch voll. Und was soll ich sagen: sogar die Marmelade überlebte es nicht. Mein Tipp: macht es genauso: ab in die Mitte mit den Frühstückskomponenten und teilen. Und probiert das Joghurt mit dem hausgemachten Granola in Kombi mit dem köstlichen Pancake! Was man jedoch sagen muss: das Interieur kein cleaner oder boho Style sondern alternativ.
Und apropos Gonzos oder The Sixteen Twelve – beide liegen in der Straße Jægersborggade, wo sich ein Besuch sowieso lohnt. Denn dort gibt es viele kleine Shops, weitere Cafés, Bäckereien mit allerlei Köstlichem und mehr.
Tolle Food Markets in Kopenhagen
Ganz besonders toll fanden wir all die Food-Markets, die man überall in Kopenhagen finden. Keine Pop-ups sondern Areas oder Hallen, die das als festes Konzept haben. Wir haben drei davon besucht und konnten immer gar nicht glauben, was es alles cooles gibt und warum es sowas bei uns nicht gibt. Am Wetter kann es nicht liegen. Denn egal wo, und so sehr wie auch froren bei kühlen Temperaturen und Wind (und wir froren gerade Freitagabend so richtig), die Dänen sitzen draußen und genießen das Leben.
Open Air Street Food Marke Reffen
Auf der Insel Refshaleøen liegt der größte Streetfood Market Europas. Hier direkt am Wasser gibt es über 40 verschiedene Mini-Restaurants und Start-ups aus 18 Nationen auf einer über 10.000 Quadratmeter großen Fläche. Von der City aus nimmt man entweder den Weg über Land über die Inderhavnsbroen oder man fährt mit dem Boot rüber.
Reffen liegt ein bisschen versteckt hinter einer großen Kletterhalle, aber folgt einfach den Massen. So haben wir es auch gemacht. Den Eingang bilden zu einem Tor gestapelte Container.
Und schon ist man im Food-Paradise. In den rustikalen, bunten Ständen wartet so einiges an Köstlichkeiten. Ghanaischer Erdnussbutter-Eintopf, französische Steak-frites, mexikanische Wraps, Churros, argentinische Empanadas oder auch türkisches Shawarma. Überall raucht es, duftet es, wird gekocht. Wir waren begeistert! Dazwischen gibt’s auch noch kleine Läden und Werkstätten zu entdecken. Essen kann man entweder direkt am Stand, in Zelten oder aber am Schönsten, im Beach-Club Atmo am Wasser.
Open Air Food-Court Broens Gadekøkken
Broens Gadekøkken erreichten wir im richtigen Moment. Am Wasser gelegen, im Sonnenschein, viele ToGo Buden rund um einen großen Platz mit Drinks, Cocktails, Pizza, Griechisch, Mexikanisch, Pasta und mehr. Ein open-air Food Court mit cooler Musik und coolen Leuten. Wir tranken Aperol und Hugo, und teilten uns eine Pommes zum Snacken 😉 Genossen die Sonne und einfach all die Menschen um uns herum.
Coffee with a view
Ein KaDeWe ähnliches Kaufhaus gibt’s in der City, das heisst Illum. Auch, wenn ihr euch keine neue Gucci Taschen kaufen wolltet, ein Besuch lohnt sich. Fahrt nach ganz oben und trinkt einen Kaffee auf dem kleinen Balkon. Dort oben hat „Original Coffee“ eine Dependance. What a special view! Und den Kaffee gibt’s zu Coffeeshop Preisen – also normal dänisch 😉
Sehenswürdigkeiten beim Mädelswochenende in Kopenhagen
Bunte Häuser im Bereich Nyhavn
In der City gibt’s ein weiteres Wahrzeichen von Kopenhagen. Die vielen bunten Häuser am Wasser. Ein toller Ort nicht nur, um die Häuser am Wasser zu bestaunen, sondern auch, weil dort eine Bar, ein Restaurant neben dem nächsten ist. Und auch, wenn wir Girls gefriert haben, überall saßen die Menschen draußen, zum Teil an Outdoor Kaminen, unter Decken und Heizpilzen, bei Aperol Spritz und anderen Drinks. Super-schönes Flair… zu dänischen Preisen 😉 Wir tranken dort auch etwas, jedoch inside… noch waren wir nicht so hartgesotten.
Meerjungfrau
Die Meerjungfrau. Erst wollten wir sie nicht sehen. Dann haben wir gedacht: komm, die Sehenswürdigkeit nehmen wir bei unserem Mädelswochenende in Kopenhagen mit. Wo sie dazu noch am Meer liegt. Und so gingen wir viele tausende Schritte von der Frühstückslocations bis zur Meerjungfrau. Da wir den beschaulicheren Weg durch den sternförmig angelegten Park rund um das im 17. Jahrhundert angelegte Kastellet von Kopenhagen nehmen wollten, machten wir einen riesigen Umweg… aber schön war der Park. Überlegt Euch also, ob schönerer Weg oder schnellerer Weg. Mit uns an der Meerjungfrau trafen auch 6 Reisebusse vom am Hafen liegenden „Mein Schiff“ ein, so dass die Meerjungfrau so verdeckt war, dass wir tatsächlich daran vorbeiliefen… so waren wir ob der Zeit (Rückflugtag) im Stechschritt unterwegs. Und nun: Nun können wir sagen: wir haben sie gesehen 😊 Die Meerjungfrau links liegend verlassend, läuft man eine Zeit am Wasser vorbei – auch hier ist Gastronomie, leider hatten wir keine Zeit mehr. Von der Meerjungfrau liefen wir noch eine ganze Weile zur Metrostation Kongsgaden – und auch auf dem Weg dorthin passierten wir wahre Prachtstraßen (erinnert mich ein bisschen an Wien), auch wieder mit Cafés, Shops & allerlei anderem Verlockendem.
Rundetaarn
Eine Sehenswürdigkeit direkt in der City ist der Rundetaarn, der Runde Turm. Ein 35 Meter hoher Turm mit einer grandiosen Aussicht. Und schön ist auch (hatte jedoch bei unserem Besuch geschlossen) ein Kiosk ganz da oben. Besonders ist, dass man den Turm nicht über eine Treppe besteigt, sondern über eine schneckenförmig bis ganz oben angelegte „Rampe“. Der Turm kostet ca 5 € Eintritt und ein Tipp: seid so früh wie möglich da. Wir waren sogar die ersten und hatten deshalb viel Platz auch für Fotos. Später sahen wir den Turm von unten und oben ziemlich viele Menschen.
Freistadt Christiania
Unweit der City liegt auch die Freistadt Christiania, die wir teilweise mit großen Augen besucht haben 😉 Sie wurde 1971 gegründet & sie ist ein kollektiv geführtes Dorf mitten in Kopenhagen. Viele Häuser sind selbst gebaut, es gibt eine Reihe Bio-Restaurants sowie Workshops, Galerien und Musik-Events, die ein buntes kulturelles Erlebnis bieten.
Das Gebiet wurde schnell als Pusher Street bekannt, wo man ohne Probleme Hasch, aber keine harten Drogen kaufen konnte. Es riecht überall nach Gras, man kann Joints kaufen… irgendwie habe ich mich wie in einem US Drogen-Gangster Film gefühlt. Tatsächlich nicht meine Gegend, aber über eine halbe Million Touristen zieht es jedes Jahr dorthin.
Die Gegend kann aber laut Internet auch ziemlich rau und auch riskant sein. Die Polizei geht davon aus, dass die Gegend um die Pusher Street von organisierten kriminellen Banden kontrolliert wird. Die Bewohner haben deshalb selbst Sicherheitsregeln aufgestellt, und sie raten den Besuchern, diese auf jeden Fall einzuhalten. Man soll nicht fotografieren, laufen oder telefonieren, insbesondere nicht in und im Bereich um die Pusher Street. Am Haupteingang steht ein Schild mit den Regeln. Deshalb gibts auch kein Foto 😉
Den Rückweg am Sonntagmittag traten wir vom Hotel mit der Metro an. 20 Minuten später waren wir mit 1x umsteigen unkompliziert am Flughafen. Was für ein schönes Mädelswochenende in Kopenhagen.