Nächster Stop: Rockhampton, Bundaberg oder Gladstone… diese Frage hatten wir uns ja in Noosa gestellt und mit dem Mann an der Rezeption unseres Motels kurz besprochen – und dann beschlossen, dass es Gladstone werden sollte. Im Nachhinein betrachtet, hätten wir uns eher für Rockhampton – für Beef bekannt – oder Bundabarg – für Rum und Bier bekannt – entscheiden sollen – wenigstens Städte, die mit einer Form von Genuss zu tun haben… aber irgendwie wurde es dann Gladstone, auch am Meer, jedoch samt Industriehafen.. und 29.000 Einwohnern. Also eher ein Arbeiterstädtchen – jedoch auf unserer Route zwischen Rockhampton und Bundaberg gelegen, also perfekt, um noch ein Stück weiter gen Norden Richtung nächstem längeren Stop (Airlie Beach) zu fahren.. jedoch nicht zu weit für eine einzelne Strecke.
Gegen 16.00 Uhr fuhren wir in Noosa los, nachdem wir noch im WLAN ein günstiges Motel in Gladstone gebucht hatten – wieder mit der Info, dass wir kein WLAN haben würden und deshalb Infos bitte telefonisch oder per SMS bräuchten. Und günstig, denn wir wussten, dort würden wir auf jeden Fall nur schlafen und schon wieder auschecken. 430 km lagen vor uns, das Navi zeigte 5 Stunden an.. da sieht man mal die Straßenverhältnisse in km & Stunden aufgeschlüsselt. Wir hielten noch schnell an einem kleinen Supermarkt an, um etwas Proviant zu kaufen, tankten & los ging die Fahrt.
Nach einiger Zeit fuhren wir in den schönsten Sonnenuntergang ever. Alles war in ein orange-gold-pinkes Licht eingetaucht. Irgendwann waren Bäume und Berge nur noch Schatten im Farbenmeer & ich kam mir vor, wie in einer Amarula Werbung. Hier ein ungefährer Eindruck… live viel schöner 🙂
Und ja, die Strecke zog sich ganz schön… aber wir hielten mal an einer Tankstelle an, kaufen Iced Latte, sangen BabyBB Lieder, ich aktivierte sämtliche Gegenstände im Auto als Spielzeug (Landkarten, Flaschen, Taschengriffe,…) und dann fuhren wir gegen 21 Uhr mit einem schon länger schlafenden Baby ins dunkle Gladstone ein. Dunkel, niemand auf der Straße, irgendwie auch schon alle Lichter in den Häusern aus… aber das kannten wir ja schon. Unser Motel lag an der Hauptstraße – auch da alles dunkel. Guter Dinge ging ich zur verschlossenen Rezeption, suchte alles ab. Nix. Kein Umschlag, kein Hinweis… nichts! Nicht wirklich, oder? Ich ging zurück ins Auto und berichtete. Wohl oder übel mussten wir unser Roaming anschalten und schauen, ob eine Nachricht angekommen war. Ja, war sie. Unser Motel wurde wieder storniert, weil die Rezeption ab 18 Uhr nicht mehr besetzt sei. Oh Mann! Von der Unterkunfts-Recherche zuvor wussten wir jedoch, dass hier auch ein Mercure sei, mit Preisen um die 100 Euro pro Nacht. Das suchten wir und fanden es in dem ja nicht allzu großen Ort ziemlich schnell.
Und landeten in einer spooky Szenerie 🙂 Mega-laut in der Lobby, eine komische Band spielte und Menschen, wie man sie aus amerikanischen Filmen kennt, die auf dem Land spielen 🙂 tanzten, saßen an der Bar oder im Casino an Spielautomaten, denn das gehörte auch zum Hotel. Ich habs leider nur am nächsten Morgen fotografiert & da sah es dann ganz normal aus 🙂
Ich ging durch zur Rezeption.. und ich muss sagen, das Bild, dass ich zu der Uhrzeit nach der langen Fahrt abgab, passte irgendwie in die Szene. Mit Fruchtbrei bekleckertes Shirt, Haare wild auf dem Kopf zusammen und auf dem Arm ein BabyBB mit fruchtbreibekleckertem Shirt und kurzer Hose. Passte aber zur Frau hinter der Rezeption… denn die war als einzige in allen Hotels, Motels und Co nicht freundlich. Uns blieb jedoch auch nix anders übrig, als zu buchen – erstens wollten wir endlich ankommen, zweitens noch weiter suchen? No way!
Als wir dann das Zimmer betraten, bereuten wir glücklicherweise nix. Groß, geräumig, schön… zur Feier des Tages teilten wir uns dazu noch roadtrip-mäßig eine Flasche Bier aus der Minibar, das Baby schlief in seinem eigenen Kingsize Bett und wir planten vor dem Schlafengehen die weitere Route und buchten Hotels für die nächsten 4 Nächte.
Das hier war übrigens der Blick aus unserem Zimmer… sieht irgendwie amerikanisch aus, oder?
Am nächsten Morgen checkten wir aus (complimentary um 12.00 statt um 10.00 Uhr) und fragten noch schnell an der Rezeption, wo man hier frühstücken gehen könne, was man unbedingt noch in Gladstone sehen sollte…? Viel fiel ihm nicht ein 🙂 er schickte uns auf die Hauptstraße. Und während er uns das erzählte, saßen im dunklen Teppichboden-Casino wieder oder immer noch Menschen vor blinkenden Geräten… crazy, aber das Hotel schien das Highlight in Gladstone zu sein… Ein kleiner Vergnügungspark mit Sportclubzugehörigkeit oder so ähnlich…
Dennoch, schnell weg hier 🙂 Wir landeten auf der Hauptstraße & sahen Gladstone bei Tag. Ja, um die Hauptstraße herum ein Industrieort, das war richtig.
Aber tolles Wetter, ein bisschen Meerblick und Palmen. Es fühlte sich dennoch nach Urlaub an. Wir parkten und schauten, was es dort so gab. Kneipen, geschlossene Shops und einen „The Coffee Club“ – der sah gar nicht so schlecht aus… und wir sollten ihn auf unserer Reise noch mehrmals besuchen, denn der Coffeeshop stellte sich als Kette heraus. Wir hatten dort ein leckeres Frühstück und somit hat auch Gladstone positive Erinnerungen hinterlassen. Zuerst gab’s für BabyBB Reisflocken mit Quetschtüte aus einem Coffee Club 2 Go Becher (praktisch ;))
Dann gab’s für uns leckeres Crunchy Granola, ein Smoothie, für den Liebsten gab’s was Deftiges und so ein Vanilla-Ice-Shake-Dings – bezahlt haben wir für das Frühstück 42,60 AUD (28 Euro), damit ihr mal ein Gespür bekommt.. günstig ist Australien was Essen angeht ganz und gar nicht.
Aber der Ort sollte noch eine weitere schöne positive Erinnerung hinterlassen – unten am Wasser gab es eine tolle Freizeiteinrichtung… vor allem für die Kleinen. Wasserspiele, Schaukeln, Rutschen… alles sehr sauber und mit Blick aufs Meer. BabyBB konnte zum ersten Mal auf australischem Boden schaukeln, wir die Gladstoner Sonne noch genießen…
…. bevor es dann gegen 14.30 für uns zurück ins Auto ging. Same Procedure as every time. Noch schnell Proviant einkaufen & dann ab auf den Bruce Highway gen Norden. ROADTRIP!