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Ich habe BabyBB’s ersten Schuh verloren. Wie im Märchen von Aschenputtel fehlt ihm nun ein Schuh und ich befürchte, ich habe ihn aus Versehen zusammen mit aussortierter Kleidung in den Altkleidercontainer geworfen. Weil die vier Sachen in der gleichen Tasche lagen, wie Baby’s Schuhe. Auf dem Container steht leider keine Telefonnummer… somit wird von Baby’s erstem Schuhpaar bis in alle Ewigkeit nur ein Schuh übrig bleiben. Ich hab mich geärgert und ärgere mich noch heute ein wenig. Gemildert wurde das nur durch eine Tatsache, die mir dann in den Sinn kam: In drei Monaten wäre er spätestens aller Voraussagen nach sowieso rausgewachsen. Das tröstet mich zwar nur ein bisschen, schließlich hätten sie drei Monate lang noch gepasst und die ersten Schuhe sind ja auch nicht gerade die günstigsten aber nun gut. Dafür hat er jetzt übergangsweise coole Nike Airs in Roermond bekommen, in denen er ein bisschen draußen spielen kann, viel läuft er da ja nicht drin und bald kaufe ich ihm wieder richtiges Anfänger-Schuhwerk.
Aber hier soll es gar nicht um Schuhe gehen. Sondern um den Fakt, dass so ein kleiner Mensch unaufhaltsam wächst, sich weiterentwickelt, größer und selbständiger wird. Brauchte er am Anfang dieses und jenes, heute dies und das, so braucht er morgen schon wieder etwas ganz anderes. Und ständig sind wir Eltern gefragt. Was ist das Richtige? Was passt zum Babyboy und was zu uns? Was braucht man wirklich, was ist nur ChiChi? Kaufe ich etwas Hochwertiges oder reicht auch „das Normale“.
Zu Beginn des Mamilebens habe ich dafür Website konsultiert, Foren und Blogs gelesen, andere Mamis befragt, Verkäufer befragt… und war mir zum Schluss immer noch nicht ganz sicher. In Sachen Babyschale zum Beispiel. In Sachen Matratze – noch nie habe ich so ein Aufhebens um eine Matratze gemacht. In Sachen Schlafsack, Bettausstattung, Ernährung… irgendwann hat das glücklicherweise aufgehört. Online schaue ich zwar immer noch, aber eher zur Inspiration. Viel mehr verlasse ich mich jetzt auf mein Bauchgefühl und den Mama-Instinkt, wenn ich Sachen kaufe.
Ha, das dachte ich. Bis Tag X kam. Tag X war nämlich der Tag, an dem die Babyschale für den großen kleinen Racker zu klein wurde. Und es Zeit war, über den nächsten Schritt nachzudenken. Einen Kindersitz fürs Auto. Geht man in den Babymarkt, kauft einen und fertig die Sache? Pustekuchen! Und somit folgten viele Überlegungen, was wohl die richtige Entscheidung sei.
Denn Kindersitz ist nicht gleich Kindersitz, Befestigungssystem ist nicht gleich Befestigungssystem und vor allem, plöztlich in Fahrtrichtung zu sitzen ist nicht gleich noch weiter rückwärtsgerichtet zu fahren. Und schon steht man vor der Grundsatzfrage schlechthin. Folge ich der deutschen Empfehlung und lasse ich mein Kind ab dem 15. Monate nach vorne guckend fahren oder mache ich es wie die Schweden und mein Baby fährt bis zum 4. Lebensjahr gegen die Fahrtrichtung? Wenn man surft, dann wird einem schnell Angst und Bange. Denn ja, die Muskeln sind noch nicht kräftig genug, um einen Aufprall wirklich zu halten – rückwärtsgerichtet wird der Kopf in die Sitz gedrückt, nach vorne sitzend ins „Nichts“. Da bekommt man gleich Bilder vor Augen.
Somit habe ich mich vielfach informiert. Ich könnte einen Reboarder kaufen – doch das hiesse BabyBB würde hinten sitzen und nach hinten gucken und das eingeschlossener als in der Schale, so dass er sich nicht mit dem Kopf umdrehen und mal zu uns nach vorne gucken könnte. Und das war schon in der Babyschale kaum möglich. Somit haben wir unsere Isofix Station immer auf dem Vordersitz montiert gehabt. Hinten und rückwärts fahren endete schnell in einer Schreierei. Stress für den Fahrer und da ich ja auch immer wieder alleine mit dem Babyboy unterwegs bin – für mich und somit Aufmerksamkeit nach hinten gerichtet, die somit dem Straßenverkehr fehlt.
Welche Befestigungsart? Isofix ist einer Befestigung nur mit Gurt immer vorzuziehen, denn so ist der Sitz fest mit der Karrosserie verankert. Noch sicherer ist das mit dem Top Teather System. Das bedeutet, dass der Sitz mit einem Gurt noch im Kofferraum verankert wird. In Australien haben wir das schon beim ausgeliehenem Sitz gehabt. Zum Anschnallen gibt’s das Fünfpunkt-Gurtsystem, Fangkörper und und und… Fangkörper, das finde ich, sieht ein bisschen nach Platzangst aus und somit habe ich mich gar nicht damit befasst sondern mit dem Fünfpunkt-Gurt angefreundet. Und nach der Eingrenzung auf wenige Modelle, wurde es dann final der neue Advansafix II SICT von Britax-Roemer. Denn nicht nur auf die aktuelle Situation bezogen, sondern auch langfristig schien er mir die richtige Wahl.
Der lässt sich bis 12 Jahre verwenden – bis 36 kg. Bis zu 25 kg sogar noch mit dem integrierten 5-Punkt-Gurtsystem. Erst danach wird das Kind mit dem normalen Anschnallgurt angeschnallt. Dazu passend ist die Rückenlehne für jedes Alter verstellbar, wie auch die Kopfstütze und die Schultergurte. Auch den Sitz kann man in eine leichte Liegeposition bringen, so dass der Babyboy immer leicht nach hinten sitzt, was ich für die Sicherheit gefühlt besser finde.
Der Sitz wird mit Isofix, TopTeather und dem normalen Auto-Anschnallgurt befestigt. Ebenso gibt es einen individuell auf der Seite der Tür zu integrierenden Seitenaufprallschutz. Und dann sieht er auch noch gut aus und passt super ins Auto. Da der Liebste und ich beide ein Auto haben, war ich gespannt, wie schnell man ihn von dem einen ins andere Auto packen kann – auch das geht schnell, wenn man einmal weiß, wie man ihn dann befestigt.
Und BabyBB? Ist der glücklichste Hintensitzer. So entspannte Autofahrten hatten wir nie. Auch nicht mit der Babyschale auf dem Vordersitz. Er guckt nach vorne raus, liest Bücher, klatscht zu Rolf Zuckowski oder schläft. Und wenn er kurz eine Runde Mami haben möchte, dann gibt’s eine Fußmassage, an die Füße komme ich ohne großes Rumdrehen 🙂
Ich hatte ja etwas Sorge, er alleine hinten – aber super! Auch einsteigen macht er ohne Mucks… das wäre die einzige Anmerkung. Ein bockiges BabyBB wäre vielleicht etwas schwer anzuschnallen, weil man den Gurt nur wirklich gut anlegen kann, wenn das Baby angelehnt im Sitz sitzt. Ging bislang immer gut 🙂 Ich hoffe, dass ich die richtige Wahl getroffen habe – bislang fühlt es sich auf jeden Fall für uns alle so an!
* Danke an Britax-Roemer, dass ich einen Sitz meiner Wahl testen durfte
Den haben wir uns zuerst auch angesehen. Nach unendlich langem Test-Bericht-Lesen ist es dann doch ein Reboarder geworden. Top! Aber du hast recht: es ist eine Wissenschaft für sich. Gute Fahrt dem kleinen Mann 😊
Hallo Claudia,
ach ja – das ist einfach nicht leicht! Ich hing ja auch in all diesen Berichten und hoffe natürlich, dass ich für uns die richtige Wahl getroffen habe.
Euch auch gute Fahrt 🙂
Liebe Grüße
Jana
Schade, dass du dich obwohl du dich informiert hast, dass das vorwärtsfahren in dem Alter nicht sicher für Kinder ist, für einen vorwärtsgerichteten Sitz entschieden hast. https://www.youtube.com/watch?v=0LenWV5HQRc Wie kam es zu der Entscheidung? Gegen das Problem, dass er dich nicht sehen kann, hätte auch ein an die Kopfstütze der Rückbank gehängter Spiegel geholfen. So haben wir das auch gelöst. Unser Sohn guckt in seinen Spiegel, wir gucken in den Rückspiegel und schon haben wir Sichtkontakt. 🙂 Was mir in deinem Bericht noch aufgefallen ist und komisch vorkommt, dass der Sitz angeblich mit Isofix UND Anschnallgurt UND Topteater gesichert wird. Wird er nicht nur mit Isofix ODER Gurt + Topteather befestigt?