Als der Liebste meinte: „Jetzt musst du aber mal endlich wieder mit Deinen Mädels wegfahren“ öffnete ich gedanklich eine Flasche Prosecco. Denn der letzte Mädels-Trip – also so richtig mit wegfahren, übernachten, eine neue Stadt kennenlernen – ging nach Wien und das war sogar noch vor meiner Schwangerschaft. Nicht, dass ich nicht schon tolle Mädels-Auszeiten gehabt habe, London zum Beispiel oder das Wellness Wochenende im Sauerland… aber so wie früher, zwei Nächte, Party, Shopping & Sight-Seeing! YEAH!
Mit der frohen Botschaft im Gepäck ging’s zum nächsten Mädels-Date und siehe da, es wurden vier im Bunde und sogar ein Termin wurde gefunden! Aber wohin sollte es gehen. Meist ist es der Termin, der uns Kopfzerbrechen bereitet, dieses Mal jedoch die Stadt. Es sollte eine Stadt sein, in der wir noch nicht waren. Und daran haperte es schon. Madrid, Zürich, Barcelona, Lissabon, London, Paris, Wien, Berlin,… alles Orte die demnach nicht in Frage kamen. Und dann stellten wir fest, dass wir nur in Westeuropa unterwegs gewesen waren. Warschau, Danzig, Budapest, Prag… und tatsächlich. Es wurde Prag. Nachdem ich einige Blogs durchstöbert hatte, konnte ich mich auch damit anfreunden. Denn in der Endausscheidung stand es Palma gegen Prag.
Und es war toll! Mit dem Auto fuhren wir gen Südosten – 6 Stunden dauerte die Fahrt gerade mal und war ja so um einiges günstiger, als wenn wir alle geflogen wären plus wir waren flexibel in den Zeiten, hatten eine eigene Bordverpflegung deluxe – O-Ton: Auch eine Vollsperrung macht uns nichts aus, verhungern werden wir auf keinen Fall – und genug Platz für Gepäck. Je weiter wir gen Süden fuhren, desto leerer wurden auch die Straßen. Noch schnell eine 10-Tages-Maut-Plakette gekauft und ab die Post über die Grenze nach Tschechien.
Unser erster Stop: Check-In im Hotel. Wir hatten ein wirklich günstiges Hotel gebucht. 60 Euro für zwei Nächte je Person inklusive Frühstück! Und zwar im Barcelo Praha. Das liegt außerhalb, ist aber 7 Minuten von der Metro entfernt und 5 Stationen später ist man in der City. Von außen sieht’s ein bisschen in die Jahre gekommen aus, aber die Zimmer waren top. Würde es weiter im Zentrum liegen würde ich es auf jeden Fall empfehlen, so muss man schauen, ob die Lage etwas für einen ist.
Ein schnelles Fresh-up, mit Prosecco angestoßen, NicNacs gegessen (diese Süchtigmacher) & schon ging’s gen Bahn. Und gleich ein Tipp – ihr braucht zum Ticketkauf Bargeld und das nur in Münzen. Also vorher Geld abholen (wir haben das im Hotel am Automaten getan) und irgendetwas kaufen, denn niemand wollte uns so Geld wechseln. Also haben wir alle für 15 Tschechische Kronen (55 Cent) Kaugummi gekauft und mit 1000 Tschechischen Kronen (37 €) bezahlt. Für den Abend haben wir uns eine einfache Fahrt gezogen, abgestempelt und sind dann 5 Stationen bis zur Station Muzeum gefahren.
Und schon waren wir mittendrin in der Prager City. Auf der Suche nach einem schönen Ort zum Abendessen und dem ein oder anderen Drink. Aber nicht ohne einen ersten Milchkaffee (2,50 €) zu trinken. Den fanden wir bei Paul zusammen mit super-leckeren Pain au Chocolat (50 Cent) im Mini-Format. Wobei, dort hätte man alles essen können! Übrigens all meine Hot-Spot Adressen gibt’s am Ende.
Am ersten Abend liefen wir ein bisschen planlos durch die City… aber das ist bei Prag gar nicht schlimm. Soviele tolle Häuser und Gebäude. Ein bisschen wie Wien oder Paris – wo man nach jeder Straßenecke wieder tolle neue Kulissen entdeckt. Eine bunte Stadt. Fotomotiv an Fotomotiv. Wir haben gleich mal Wiki befragt: Im Krieg wurde kaum etwas zerstört, so dass deshalb soviele tolle alte Fassaden erhalten geblieben sind. Und Kirchen und die Burg und und und. Wir liefen zum Rathausplatz wo wir exakt – aber ungewollt – zur richtigen Zeit ankamen. Denn vor der Rathausuhr stand eine riesige Menschentraube mit gezückten Handys und Kameras: Es war Zeit für den Auftritt der Rathausuhr.
Doch wir hatten Hunger. Vor allen Dingen auch ausgelöst durch diese ultra-crazy Trdelnik Dinger an jeder Ecke. Gefüllte, gebackene Teighörnchen… oder so ähnlich kann man sie bezeichnen. Aber das wäre der Tod unseres Abendessens gewesen, deshalb nahmen wir uns vor, noch bis zum nächsten nur davon zu träumen.
Der Weg führt uns weiter. Einmal auf die Karlsbrücke, die bekannteste Brücke der Stadt, und dann wurde es wirklich Zeit zum Essen. Wir landeten im Monarch, weil es von außen so einladend aussah. Von innen auch. Ein Spanier mit Tapas, Weinen und Co. Lecker, tolles Ambiente, tolle Gäste und Drinks.
Die zweite Runde Drinks wollten wir jedoch wo anders einnehmen und konsultierten unseren aus Instagram & von Blogs zusammengestellten Mini-Guide – jedoch konnten wir uns irgendwie für keine Bar entscheiden und landeten dann im Taxi gen Hotel. Das sollte übrigens 500 Kronen kosten, im Hotel hatten wir jedoch gelesen, dass es 350 kosten würde! Pech für den Fahrer, Glück für uns! & Gute Nacht!
Frühstück gab’s am nächsten Morgen im Hotel. Und das schon um 9.00 Uhr – schließlich wollten wir ja was von der Stadt sehen. Das Frühstück war okay – für den nächsten Morgen war jedoch sowieso schon ein Frühstück außerhalb geplant, denn schließlich hatten wir da manch ein Frühstückscafé ins Auge gefasst.
Leider mit Schirm ausgestattet – ja Prag präsentierte sich mit 10´°C, etwas Grau und immer wieder mal leicht regnend – ging es dann mit der Bahn zur Haltestelle I.P. Pavlova und von dort aus liefen wir gen Moldau. Mit dem Ziel: Bauernmarkt. Von dem hatten wir Gutes gelesen und von dem werdet ihr jetzt auch nur Gutes lesen. Denn der ist einen Besuch wert. Nicht so ein Ramsch-Markt oder Gemüse-Markt sondern eher ein Food-Market.
Überall Stände mit Selbstgebackenem, Kaffee mit Latte Art, Mittagessen, Spezialitäten zum mit nach Hause nehmen und die Besucher: lässig! Also wirklich ein Samstagmorgen Place to Be. Natürlich klar, dass wir uns Kaffee kauften. Das Frühstück war noch zu nah, sonst hätten wir uns auch noch Kuchen gekauft. Bestimmt. Jetzt kommt eine Bilderflut.
Gleich um die Ecke ist übrigens auch ein schönes Café, wer lieber im Warmen sitzen will. Puro Gelato.
Von dort aus ging es dann über eine eiserne Brücke auf die andere Seite der Moldau, denn der Aussichtsturm Petřín war unser nächstes Ziel. Das ist ein Mini Eiffelturm auf einem Berg. Der Weg vom Bauernmarkt dorthin dauert schon seine Zeit, aber am meisten machen Städte doch einfach Spaß, wenn man sie zu Fuß durchquert.
So kamen wir auch am Café Savoy vorbei – ein Café mit langer Tradition – in dem wir einen Tisch zum Frühstück reservieren wollten. Doch Pustekuchen. Ausgebucht! Sehr schade, denn es wurde mehrfach empfohlen. Vielleicht schafft ihr es ja 😉 Getröstet wurden wir jedoch schnell – mit einem romantischen Blick auf Kirschblüten und dem wohl besten Kokos-Eis (oder Salzkaramell-Eis) der Stadt im Angelato. So lecker! Zusätzlich gönnte ich mir noch eine bunte Waffel!
Wenn schon denn schon… immerhin warteten mehrere hundert Meter Aufstieg auf uns. Man kann auch mit einer Bahn hochfahren – aber dann hätten wir den schönen Ausblick nicht gehabt. Der Ausblick von der Hälfte des Berges ist nämlich viel schöner als der von oben. Oben sieht man nämlich nichts als Bäume. Außer man steigt auf den Turm.
Wir stiegen wieder runter – mit Kurs auf das Kloster Strahov. Ein schöner Ort mit Ausblick und tollem Innenhof. Schön, für eine kleine Pause & ein Café gibt’s dort auch.
Von dort aus ging es ins Tal Richtung Karlsbrücke durch all die malerischen Straßen und Gässchen. Trotz der Touri-Beliebtheit fanden sich auch hier wieder schöne individuelle Cafés aber unsere Mission hieß Mittagessen. Und wie dem dann so ist: Wir konnten uns nicht entscheiden und landeten am Schluss dann dort, wo wir wohl nicht wieder hingehen würden. Übrigens, typisch tschechisch haben wir nicht gegessen – für mich als Veggie sowieso nicht so verlockend – und auch die anderen Mädels hatten nicht so ein Verlangen danach.
Nach dem Essen sollte unser nächstes Ziel „John Lennon Wall“ heißen. Eine Wand mit Geschichte, voller Liebe und Frieden. Eigentlich nur eine Wand voller Graffitis, aber dennoch ein Besucher-Magnet. Wir machten ein wildes Foto-Shooting davor… kennt uns ja keiner 😉
Übrigens, auf dem Weg dorthin liefen wir an einem Ort vorbei von dem wir dachten: Oh Mann, hätten wir mal ein paar Meter mit dem Mittagessen gewartet… oder: DIESER Carrot Cake! Aussprechen kann ich den Ort nicht aber so heisst er: Cukrkávalimonáda. Damit ihr Bescheid wisst 😉
Danach stellten wir fest, dass wir noch einen Ort vergessen hatten. Die Prager Burg. Sowas. Also noch einmal ein Stück des Weges zurück, die 100 Treppen nach oben genommen und eine Runde Aussicht getankt.
Wir steuerten die Karlsbrücke an – leider im Regen… aber die mussten wir sowieso nehmen, um auf die andere Seite zu gelangen, wo endlich diese Monster-Trdelnik auf uns warteten. Wir hatten uns für eine Runde bei „Good Food“ entschieden, weil man dort auch sitzen konnte. Einmal herzhaft, zweimal Apfelstrudel und Sahne, einmal Erdbeeren und Sahne. Fazit: Lecker, muss man gegessen haben – das nächste Mal jedoch nur mit Nutella oder Eis. Das war einfach zu mächtig! 😉
Zurück durch die City ging’s ins Hotel. Nicht ohne noch ein paar Shops mitzunehmen. Also, in Prag gibt’s alles: Wer Angst hat, dass er in Sachen Shopping nicht auf seine Kosten kommt, keine Sorge 😉 Von Prada, Burberry über Gucci (wo wir nicht waren ;)) bis zu H&M, Marks & Spencer, Zara, Mango (und der ist sehr schön), Bershka, ach… einfach alles. Das, was man so auch kennt jedoch.
Ein Fresh-up im Hotel und fast wären wir dort geblieben, so müde waren wir von dem langen Tag. Aber das geht ja schließlich nicht. Abendessen gab’s auf libanesisch in der Nähe der Haltestelle Muzeum. Und zwar im Restaurant El Emir. Wir bestellten uns einen bunten Mix an Dips, Brot und Vorspeisen. Vom Ambiente her okay, das Essen war lecker. Nicht unbedingt ein Lifestyle-Ort aber warum nicht mal libanesisch essen gehen.
Am nächsten Morgen hiess es schon Koffer packen & auschecken. Ohne Frühstück, denn dafür hatten wir uns den Bakeshop ausgesucht und wurden reichlich belohnt. Seht selbst:
Die Auswahl ist riesig. Wir bestellten Milchkaffee und Cappuccino, Croissant und Marmelade, gefüllte Croissants und Omelette mit Champignons und Tomate. Und einen unverschämten Strawberry-Cheesecake.
Durch das jüdische Viertel gingen wir noch einmal Richtung Karlsbrücke. Einmal noch ohne Regen ein letztes Foto machen. Ein wahrer Touri-Hotspot, wie Montmatre in Paris mit vielen Malern, Schmuckerverkäufern und noch mehr Menschen (auf dem ersten Foto seht ihr nicht die Brücke – sondern eine davor).
Zurück durch die Innenstadt ging es wieder zur Metro. Nicht ohne unsere letzten Geldstücke bei Paul in Mini-Croissants, Olivenstangen und Pain au Chocolat zu investieren. Ja, auch auf der Rückfahrt hätte uns eine Vollsperrung essenstechnisch nichts anhaben können. Doch die hatten wir nicht und 6:30 h später waren wir wieder in Bonn. Mit dabei: Viele tolle Erinnerungen & Vorfreude auf ein nächstes Mal mit den Mädels!
PAUL Václavské náměstí
Václavské náměstí 42,
110 00 – Praha 1
MONARCH
Na Perštýně 15
110 00 Praha
Bauernmarkt Náplavka
Rašínovo nábřeží
Praha 2
Puro Gelato
Na Hrobci 410/1
128 00 Praha 2
Café Savoy
Vítězná 5
150 00 Praha 5
Angelato
Újezd 24
110 00 Praha
Cukrkávalimonáda
Lázeňská 7
110 00 Praha 1
El Emir
Nám. Republiky 1
110 00 Praha 1
Bakeshop
Kozí 918/1
110 00 Praha