Das letzte Jahr war ein Rush. Baby, Haus, Hochzeit, plötzlich Mama von zwei Kids, viel erlebt, viel gesehen. Leben im Moment. Tage vergingen und den nächsten Tag beachtete ich erst dann, wenn er da war. Morgens auf dem Kalender schaute ich, was der Tag mit mir vorhatte. Manchmal wurde mir das zum Verhängnis. Da vergessen, eine Geburtstagskarte zu schicken, da kein Geschenk eingekauft und die Einladung war an einem Sonntag. Hier mal was doppelt gebucht. Nie böse gemeint, nie mein Anspruch, aber bei der Flut an ToDos kein Wunder.
Keine Zeit für Zukunftsgedanken
Es gab viele Dinge, die ich absagen musste, die ich nicht machen konnte, auch wenn ich es mir gewünscht hätte. Es gab Dinge, über die ich nicht einmal nachdachte, weil nicht machbar oder weil schlicht und einfach keine Zeit dafür gewesen wäre, überhaupt darüber nachzudenken. Lange Zeit fingen meine Tage zwischen 6 & 7 an und endeten nachts, irgendwann um Mitternacht herum, direkt im Bett. Bis dahin keine Ruhepause, keine wirkliche Auszeit. Der Fernseher war die letzten Monate kaum an. Wir hatten 4 Monate lang ein gratis SKY Abo in der Schublade, welches wir noch nicht einmal aktiviert hatten. Netflix? Wann sollte denn dafür noch Zeit sein? Der Mittagsschlaf der MiniMiss so unberechenbar. Wie oft habe ich mir gewünscht, dass sie einfach mal 1 1/2 Stunden schläft. Zeit für ein Mittagessen in Ruhe, mit einem Magazin, danach Zeit für einen Kaffee und dann für Aufgaben, die sich einfach ohne Kind einfacher bewältigen lassen. Aber es ist, wie es ist und somit waren die letzten 12 Monate eine Dauerschleife an Bespaßung, Versorgen, Füttern, Bespielen, Trösten, Beobachten, Aufpassen… von 2 Kids. Das eine mehr, das andere weniger.
Und nun… da sitze ich hier und habe einen Spruch gelesen.
“The only person you are destined to become is the person you decide to be.” – Ralph Waldo Emerson.
Aber wer will ich denn sein? Anfang des Jahres, da habe ich mit dem Liebsten zusammen ein Vision Board kreiert. Eine Collage erstellt mit dem, was ich mir wünsche. Lange Zeit lag sie in einem Umzugskarton. Vor einigen Tagen habe ich sie da wieder rausgeholt und mir angeschaut.
Ich glaube ja daran, wenn man sich die Geschichte seines Lebens aufschreibt, dann wird sie wahr. Es sind schon so viele Dinge passiert, die ich mir gewünscht habe. Die ich visualisiert habe. Die ich niedergeschrieben habe. Gar nicht so, dass ich es aufgeschrieben habe und es am nächsten Tag passiert ist. Sondern eher, dass ich aufgeschriebenes nach Jahren wiedergefunden habe und es so war, wie es da stand.
Aber was ist mein Ziel? Ich bräuchte Zeit für mich. Zeit zum Nachdenken, zum Klarwerden. Zeit, den Alltag neu zu strukturieren. Denn natürlich kann ich die Tage so „leben“ wie sie eben kommen. Aber wenn da noch mehr sein könnte, warum das nicht mitnehmen.
Wie ich meine Aufgabe erfahre? Ich weiß es noch nicht. Ich habe so mach ein Buch gefunden, welches sagt, dass es einem hilft, zu wissen, was man will.
Aber nichts passiert ohne Grund. Vielleicht ist es gerade genau das, was ich will? Oder es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt, zu wissen was ich will?
Vielleicht sollte ich statt dem nächsten Blogpost für Euch, mal meine Geschichte für mich aufschreiben. Ziele, Wünsche, Träume. Und wer weiß, wenn ich es in 10 Jahren finde – vielleicht sage ich dann: verrückt, genauso ist es gekommen!