Der „Sommer“ 2021 ist fast vorbei und damit auch der 2. Corona-Sommer und ich bin Pandemie verwirrt. Nach der Schockstarre im letzten Jahr, einer nach und nach eintretenden neuen Normalität und einem gar nicht mehr so ganz Durchblicken, was jetzt wo ab welcher Inzidenz wie gilt, tingelt man so durch die Wochen, durch die Monate.
Die Nachrichten zu Corona schocken nicht mehr so sehr, wie am Anfang, schlimmere Berichte aus aller Welt von anderen Ereignissen haben Corona in Sachen Fassungslosigkeit abgelöst. Aber vielleicht ist man auch einfach Corona-abgestumpft?
Denn wenn man noch glaubte: „Das geht schon wieder weg“, dann hört man jetzt viel eher: „Mit Corona werden wir leben müssen.“ Leider.
Der Mix aus Geimpften und Ungeimpften, Leugnern und Vorsichtigen, Jung und Alt, gut und weniger gut informierten, all die Stimmen, die da laut werden, all das lässt uns doch irgendwie so inbetween sein. Oder wisst ihr, was gerade richtig und was falsch ist?
Pandemie verwirrt – was geht denn jetzt?
Zuhause einschließen und Kontakte meiden? #stayathome hat man schon lange nicht mehr so wirklich gehört. Und ganz ehrlich… die #stayathome Akkus sind auch so ziemlich aufgebraucht.
Und das Gegenteil: Raus, das Leben genießen, Augen zu und durch, weil jeder Tag doch der letzte sein könnte? Der letzte, egal, ob „mit“ oder „an“ oder „ohne“ Corona? Ist das richtig? Den Blick wieder auf die eigene Seelengesundheit lenken, das eigene Glück. Oder doch besser ausschließlich weiterhin mit der solidarischen Brille unterwegs sein?
Und die Kinder? Ja, die Kinder… ich lese viel, doch manchmal mag ich am liebsten gar nichts mehr lesen. Denn je mehr ich lese, desto besorgter werde ich… und eine Lösung erschließt sich mir auch nicht. Die Kids nur Zuhause lassen – das ist doch inzwischen einfach keine Option mehr, oder etwa doch? Was, was wenn doch ein schwerer Verlauf eintritt – sagen wir dann: hätten wir die Kids mal 1 ½ Jahre, zwei, fünf… Jahre Zuhause gelassen? Kann man das wirklich aufwiegen? Gesundheit ist alles – seelische jedoch auch. Aber für die eine die andere aufs Spiel setzen? Gedanklich wahrlich eine Sackgasse.
Und die Teens? Ich verstehe auch die Jugend, die sich nach Jugend sehnt. Nach all dem, was greifbar ist und sich dennoch aktuell in einer verbotenen Grauzone befindet. Die nur zu süß ruft und lockt und betritt sie der erste, fühlt es sich gar nicht mehr so verboten an und es wird einfach gefolgt. In jedem von uns brennt doch das Verlangen nach „back 2 normal“ und nicht „back 2 new normal“. Möge sich der Erste freisprechen.
Und ich? Ich bin auch stuck in between. In between all der Entscheidungen, die täglich getroffen werden müssen. Stuck in between dem Warten auf eines der vielen Testergebnisse, die wir in den letzten Wochen und Monaten gemacht haben. Stuck in between: Mit Maske, oder ohne. Mit zwei Personen oder 50. Urlaub, ja oder nein? Ums Eck oder doch weiter weg? Quarantäne oder nicht. Übervorsichtig oder gelassen. Ängstlich oder vertrauend.
Das macht manchmal Kopfschmerzen, das erschwert den Alltag. Und macht auch mal traurig. Und dann denke ich: ich kann es sowieso nicht ändern und versuche einfach, mich drauf einzulassen, was ich ändern kann: meine Stimmung! Klappt manchmal, nicht immer. Und versuche, so stuck in between situationsabhängig immer die für mich, für uns richtige Entscheidung zu treffen. Darauf vertrauend, dass sie einfach mit bestem Wissen und Gewissen zum aktuellen Zeitpunkt getroffen wurde.
Stuck in between. Wie lange wohl noch? Manchmal hilft da einfach nur ein Drink gegen das Pandemie verwirrt sein.. oder 2. Cheers! Auf dass es gut wird!