Film ab.
(werbung) Der Realität entfliehen? Dafür muss ich mich kurz „outen“. Denn bis vor 2 Monaten waren wir noch nicht drin, im „Inner Circle“. Und wir hatten es bis dato auch nicht vermisst. Nun fragt ihr Euch vielleicht: Was denn? Ich löse es auf: Netflix! Und ja, zwar konnten wir nicht mitreden, beim Serien-Talk, aber eine Mehr-Auswahl im TV hatte uns bislang nicht gefehlt. Denn wir schau(t)en eigentlich recht wenig Fernsehen und wenn, dann läuft der Fernseher am Abend oft nebenbei. Außer wir schauen gezielt einen Film. Oder mal Nachrichten. Sonst gehörte es meist einfach dazu, dass am Abend der Fernseher an ist, während dazu noch andere Dinge stattfinden.
Aber dann kamen ja Corona, #stayathome und Co und es hieß: mehr Zeit Zuhause zu verbringen. Und was soll ich sagen: In dieser Zeit haben wir Prime & Co leergeschaut. Und waren dazu selten begeistert vom klassisch linearen TV-Programm. Auch die ganzen Dinge wie Bachelor, DSDS & Co., die ich früher gerne geschaut habe, lockten mich meist nicht mehr aufs Sofa, um seicht der Realität zu entfliehen. Letztendlich verbrachten wir am Ende fast mehr Zeit damit, Trailer zu schauen (kürzlich habe ich gehört, dass man im Schnitt 45 Minuten Trailer schaut, bis man sich für einen Film entscheidet – ja, dem stimme ich für uns zu… OMG), um dabei festzustellen, auf welchen Film wir uns nicht einlassen wollten oder um sagen zu müssen: Jetzt ist es auch schon zu spät, um einen Film zu starten, bezogen auf die „auf dem Sofa Einschlafgefahr“.
Mit der Fernbedienung der Realität entfliehen
Und aus dieser Misere heraus, drückte ich den Netflix Abo Knopf. Im Hinterkopf der Wunsch: der Realität zu entfliehen. Der Wunsch nach einem Einkuscheln in eine kleine feine Wohlfühl-Blase Zuhause, bei all dem, was da gerade in der Welt abgeht.
Aber dann kam eine kleine Stimme wieder hoch: Die „Unter Uns“ Stimme. Diese Serie habe ich früher jeden Tag geschaut. Jeden Tag. Als ich um die Zeit noch Zeit hatte und Zuhause war. Im Studium oder auch im ersten Job, der um 17:00 Uhr in den Feierabend entließ.
Und mit dieser Stimme im Ohr, wagte ich mich an die erste Serie. Emily in Paris. Und was soll ich sagen. Ich war fast schon ein bisschen „traurig“, als ich alle Folgen geschaut hatte. Emily in Paris war wie ein Eintauchen in eine rosarote Welt. Einfach nur Zuschauen und mit dabei sein. Egal, wie der Plot sein mag. Ob oberflächlich oder albern… egal, Hauptsache schöne Bilder, ein bisschen Romantik, mal was zu lachen. Ein bisschen weichgespült. Ich freute mich regelrecht auf mein Date mit Emily – sogar einmal an einem Sonntagnachmittag… im Leben schaue ich da sonst kein TV. Kuschelsachen – auf diesem Bild trage ich meinen gemütlichen Oversized Hoodie von Cecil an, von wo ich kürzlich ein tolles Paket erhalten habe, denn die haben viele tolle Kuschelsachen, Milchkaffee & Co in Reichweite und abschalten. Anschalten um abzuschalten.
Es folgten TV-Dates mit Kitzbühel… Dates mit Harvey Specter (Suits) und zusammen mit dem Liebsten auch in New Amsterdam. Ich schaute Inventing Anna und schaue noch Maid. Das ist zwar weniger weichgespült und wenn ich denke, die Handlung wird so, dass sie mich stresst, schalte ich ab bis zum nächsten Tag, aber trotzdem hat mich die Serie gecatched. Ich habe Georgina Rodriguez begleitet und den Tinder Swindler.
Und plötzlich ist nach sehr stressigen Tagen oder Tagen, wo zuviel Negatives im Raum liegt, die Sehnsucht nach einem Eintauchen in eine der Serie mein kleines Feierabend-Bonbon.