Es waren einmal eine Mama und ihr Baby. Das Baby war süß, gedeihte gut und erfreute sich an Unternehmungen. Die Mama war leidenschaftliche Bloggerin. Tagein, tagaus unternahmen die beiden viele Dinge, die sich gut kombinieren ließen. In Cafés konnte das Baby krabbeln, Brötchen lutschen und im Hochstuhl sitzen, auf Erlebnisbauernhöfen toben, Tiere anschauen und wieder am Brötchen lutschen. Und überall konnte die Mama Fotos machen, neue Ideen für ihre Posts sammeln.
Eines Tages landete im Postfach der Mama eine Einladung zu einem 5-Gänge-Menü im Restaurant Oliveto, das zum Hotel Königshof gehört. Wie toll, die Mama freute sich. Losgehen sollte es um 19.00 Uhr. Das müsste klappen. Der Papa wird Zuhause sein, das Baby fast im Bett. Beschwingt und voller Vorfreude auf das Essen und die anderen Blogger sagte sie zu.
Doch ein Wölkchen zog am fernen Horizont aus. Da der Papa an diesem Tag einen Termin weiter weg haben würde, würde er nicht um 18.30 Zuhause sein können. Eine Lösung fand sich schnell – er würde das Baby einfach gegen 19 Uhr direkt im Restaurant abholen.
Die Mama machte sich mit Sack und Pack und Baby auf den Weg, nahm neben dem Kinderwagen auch den MaxiCosi direkt mit ins Restaurant, um eine schnelle Übergabe zu ermöglichen und freute sich, dass es nun losging.
Und nun erzähle ich wieder in der Ich-Form 😉
Das Abendessen fand in einem tollen Separée im Oliveto statt. Mit Panoramblick auf den Rhein, großer Tafel in der Mitte, toll gedeckt. Neben mir war noch ein bunter Mix aus Food- & Lifestylebloggern da, vor Kopf saß Karin von „Bonn geht Essen“, die das Treffen zusammen mit dem Königshof „eingetütet“ hatte. Auch das Sales-Team verbrachte den Abend mit uns.
Es sollte an dem Abend jedoch nicht nur ums Essen gehen, sondern auch darum, verschiedenste Mineralwasser kennenzulernen. Hö? Wie kennenlernen? Mit Soledad Sichert war eine versierte Wasser Sommelière vor Ort, die uns in die Welt der Mineralwasser entführte. Wenn man bewusst probiert und sich darauf konzentriert, gibt’s da tatsächlich viele Unterschiede zu schmecken und einiges über Wasser zu lernen.
Somit war der Begrüßungsdrink natürlich: Wasser 😉
BabyBB saß vergnügt im Kinderwagen, schaute sich das Geschehen an, lachte mit (er imitiert tatsächlich Lachen… wie er darauf mal gekommen ist?) und war ein angenehmer Begleiter wie immer. Entspannt, aber in Gedanken saß ich schon ein bisschen auf heißen Kohlen… ab dem Moment, als wir uns hinsetzen und es der Atmosphäre entsprechend ruhig wurde, wir begrüßt wurden und es mit der Wasserkunde losging. Ich reichte Spielzeug für Spielzeug in den Kinderwagen, dazu mein IPhone, Schlüssel… ah nee, zu laut, wieder raus… Brot von der Vorspeise, die Flasche.. und schaffte es, das Baby bis auf freudiges Quietschen bei Laune und leise zu halten.
Das erste Wasser passend zum Menü, welches auch dem Thema Wasser angepasst war (meines wich etwas ab, da ich als einzige vegetarisch aß), wurde serviert. Salzgras und Olivengurken. Beides hatte ich noch nie auf meinem Teller gehabt und so war ich gespannt. Doch bevor es ans Essen ging, kam der Koch höchstpersönlich und erzählte etwas zum Essen, seiner Idee, der Zubereitung.. wirklich toll. Das machte er vor jedem Gang.
Ich piekste in das Essen… und das Drama nahm seinen Lauf. So lange still und beschäftigt… wurde BabyBB langsam ungehalten. Schließlich war inzwischen schon seine Schlafenszeit angebrochen – es war irgendwas vor 20.00 Uhr. Und der Liebste weit und breit nicht aufzufinden. Ich unterbrach die Vorspeise, schnappte das Baby, verließ den Raum und telefonierte. Hiobsbotschaft. Es war länger geworden und eine noch 1 1/2 stündige Autofahrt lag vor ihm. NEEEEEIN!!!!!
Ich ging zurück und verkündete die Nachricht in der Runde.
„Was macht sie jetzt wohl“, dachten sich bestimmt einige, oder? 😉 Ja, das fragte ich mich auch. Abbrechen & gehen? Ersten unhöflich, zweitens schade. Da BabyBB bei uns oft für sein unkompliziertes Schlafen unterwegs bekannt ist, gab ich uns noch eine Chance. Ich ließ den ersten Gang ersten Gang sein, bat aber darum, ihn stehen zu lassen und machte mich ab gen Flur. Und dort schob ich den Kinderwagen mit BabyBB in Liegeposition auf und ab. Gab Milch, linzte unter das Verdeckt… Augen offen *hmpf… und schob und schob… 20 Minuten später war es wahr geworden. Die Augen waren zugefallen – ich konnte es wagen und ging zurück zum Tisch. Aß noch ein bisschen von der Vorspeise zu der ich sagen muss: interessant, aber nicht ganz auf dem Weg zum Lieblingsessen.
Den Thron des Lieblingsessenkönigreiches nahm der nächste Gang ein. Eine Tomatensuppe, so aromatisch, wie ich wahrscheinlich noch nie eine gegessen habe. Lecker!!! Auch das passende Wasser gab’s und ich konnte in Ruhe essen. BabyBB stand schlafend am Rand… aber natürlich zuckte ich bei jeder Bewegung im Kinderwagen mit.. denn jetzt aufwachen hieß für uns: gehen. Ihn dann noch einmal zum Schlafen zu bewegen ohne viel Weinerei… 🙁
Weil die Suppe so lecker ist, habe ich sogar das Rezept für Euch bekommen (und für mich natürlich ;))
3 kg Rispentomaten Top
2 Schalotten
2 Knoblauch
150 gr Staudensellerie
100 gr geröstetes Bauernbrot (Baguette geht auch)
100 ml Olivenöl
100 gr Süßrahmbutter
150 ml Sprudelwasser (Tipp: Es geht auch Prosecco)
150 gr Steinpilze
Salz, Zucker, Pfeffer, frische Lorbeer, frischer Rosmarin oder Thymian
Abrieb von einer unbehandelten Zitrone
2/3 der Tomaten in Grobe Stücke schneiden und mit etwas Salz und Zucker würzen, dann 30 Minuten ziehen lassen. Im Anschluss entweder durch einen Entsafter geben oder kurz mixen und durch ein feines Sieb oder Tuch seien. Den so gewonnenen Tomatensaft kühl stellen. Den geschälten Staudensellerie, die restliche Tomaten und die Schalotten in haselnussgroße Würfel schneiden. Den Knoblauch mit der Messerspitze oder dem Handballen grob zerreiben. Alle vorbereiteten Zutaten in einem Topf mit etwas Olivenöl andünsten und im Anschluss mit dem Tomatenfond und dem Sprudelwasser aufgießen. Circa 5 Minuten leicht köcheln lassen, dann die Kräuter aus dem Topf nehmen und mit der Butter und dem Olivenöl ein bis zwei Minuten mixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Steinpilze putzen und in der Pfanne mit dem gleichen Olivenöl leicht anbraten.
Wir schafften es auch noch, das Zwischengericht zu „überstehen“ und ich bat nur: Bitte bis zum Dessert! Bitte schlaf bis zum Dessert, dann zu gehen wäre für mich okay. Zum Zwischengang gab es für mich Ravioli… und danach war ich fast schon satt *ups – aber die Aufregung, die Gänge davor… abends esse ich einfach nicht soviel. Aber sie waren lecker und wurden deshalb natürlich aufgegessen, abgerundet mit dem passenden Wasser.
Dann kam der Hauptgang und in Gedanken kapitulierte ich schon. Risotto – wo sollte ich das noch unterbringen? 🙂 Aber es sah so schön aus, mit frittierten Kartoffelchips und Risotto mag ich einfach gerne und deshalb schaffte ich tatsächlich noch die halbe Portion. Und immer noch schlief die andere halbe Portion im Kinderwagen. Einmal gab es ein geträumtes *kwäh aus dem Wagen und kurzzeitig dachte ich, ich muss abbrechen…. aber es klappte noch immer. Ich schaffte es sogar, auf Instagram ein bisschen vom Abend zu berichten… und auch die anderen Gäste waren fleißig:
Der Liebste hatte inzwischen auch Bonn erreicht, aber ich gab ihm das Zeichen, direkt nach Hause zu fahren – so kurz vor Schluss hätte sich das Abholen ja wirklich kaum noch gelohnt.
Ich wagte es tatsächlich sogar, zu den Waschräumen zu gehen, schließlich waren ein paar Mamis mit im Raum. Ich kam zurück… das Baby schlief. Wir unterhielten uns gut und ich wurde etwas entspannter, denn tatsächlich waren wir beim fünften Gang, dem Dessert angekommen. Und auch, wenn das Risotto nicht mehr ganz passte, für Dessert ist immer noch ein Platz da. Und vor allen Dingen für diese schicke:
Und als hätte es der Babyboy „gerochen“ just in diesem Moment regte er sich, fing an sich ein bisschen zu beschweren und ich wusste, nun ist der Abend vorüber. Mein Dessert aß ich, während ich den Wagen schuckelte und stand dann auf. Doch Solded wollte mir noch unbedingt zwei ganz besondere Mineralwasser zeigen, die es außerhalb der passenden zum Essen gab. Wir versuchten unser Glück – während ich schob, erzählte sie mir etwas, während ich Fotos machte, schob sie den Wagen. Geschafft!
Es war ein toller leckerer Abend mit vielen neuen Geschmackserlebnissen, netten Gesprächen, meiner ersten Wasserverkostung und einem BabyBB, dass bis zum Dessert gegen 22.30 durchgehalten hat. Danke Babyboy! & Gute Nacht!
Alle MissBonn(e)Bonn(e) Tipps direkt auf Deiner Facebook Wall 🙂
& noch mehr Food & Drinks Tipps by MissBB gibt’s hier.
So unterschiedlich kann man deine Situation wahrnehmen. Als ahnungslose nicht-Mutter schaute ich öfter zu dir rüber und dachte „Ach, locker, wie sie das macht“ 🙂
Gut, du mußtest raus, damit er einschläft, was ich souverän fand. Dann schlief er und dann konnte der Abend auch für dich angenehm werden. Dass man da immer ein Ohr und Auge am Kinderwagen hat, ist ja klar. Mit der Erfahrung wird man da immer relaxter.
Ich fand das Menü in Abstimmung zum Wasser ganz toll und bereichernd. Danke für deine Teilnahme.
Hallo Karin,
🙂 so ist es wahrscheinlich meistens. Die Mami schwitzt & der Rest denkt: Ja, ist halt ein Baby, das kann schon einmal weinen.
Aber ist ja auch gut gegangen & ich hätte mir das leckere Essen einfach nicht entgehen lassen wollen!
Viele Grüße
Jana
Mensch, ich kann das sooo gut nachvollziehen, diese Angespanntheit und Aufregung… „wann wird das Baby wieder aufwachen und krieg ich es wieder zum Schlafen?“ Verrückt eigentlich, schließlich ist ja an einem wachen und mitunter auch quengeligem Baby an sich nichts Schlimmes. Die meisten sind dann doch entspannter als gedacht, aber wir Mamas machen und ja nur wieder verrückt 😉
Kann es echt nachvollziehen.
Das Essen sieht aber super lecker aus, das hätte ich mir auch nicht entgehen lassen wollen und meine Kleine mit hingeschleppt ;))
Lieben Gruß – und komm gut in die neue Woche 🙂
Anni von mamileben.net
Hallo Anni,
jaaa – eigentlich ist es nur ein quengelndes Baby… aber das kann einfach ganz schön stressen. Ich denke aber auch, dass es die Mama mehr stresst, als den Rest! Mich hat ein quengelndes Baby auch vor meinem Sohn nie aufgeregt. Ist halt so 🙂
Liebe Grüße
Jana
Hihi, ich lese so gern bei dir, das erinnert mich immer an meine Kindheit. Im Königshof war ich oft, ein Käffchen mit Blick auf den Rhein – herrlich. Klingt nach einem spannenden Abend, die Karin ist so eine Liebe und sich mit verschiedenem Wasser auseinander setzen ist auf jeden Fall mal etwas anderes. Dass du trotz Baby noch was vom Essen mitbekommen hast… Ich bewundere dich eh, dass du den kleinen Fratz überall mit hin nimmst. Mit meiner Schrei-Leni wäre das im ersten Jahr nicht gegangen. Dafür entschädigt sie mich nun und ist ein wahrer Sonnenschein 🙂
Liebe Grüße,
Daniela
Oh, das freut mich 🙂 Wie lieb von Dir!
Im ersten Jahr ging das mit meinem Sohn echt gut… so langsam wird es abends aber doch anstrengend. Er ist dann einfach müde, einschlafen zu langweilig… er quengelt zwar meist nicht wirklich, aber ich merke einfach, dass es ihm zuviel ist. Aber nun gut, je älter, desto mehr Tag & Nacht findet ja auch statt & nachts schläft man nun einmal 🙂
Liebe Grüße!!!
Jana