Up in the air – alleine fliegen mit Baby

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„Ist das sein erster Flug“, fragt mich die nette Dame, die neben uns sitzt? Hihi, wenn die wüsste, denke ich nur und verneine.

Ja, BabyBB hat schon ein bisschen von der Welt gesehen und ist schon bis nach Australien, später dann zweimal nach Mallorca geflogen. Und ich muss wirklich sagen, der entspannteste Flug war der nach Australien. Der Babyboy war 10 Monate alt und konnte noch nicht krabbeln. Lange auf der Stelle zu sitzen oder zu liegen (im Baby Bassinett) war für ihn normaler Alltag. Mit Krabbelkünsten ausgestattet ging’s dann später nach Mallorca und… was soll ich sagen: Puh, das war anstrengend. Ich stillte nicht mehr, irgendwann war die Milchflasche leer und der kleine Passagier fand es wirklich langweilig: „Warum soll ich denn sitzen, wenn ich krabbeln kann?“ Für den nächsten Mallorca Flug hatten wir uns dann besser vorbereitet und dementsprechend ruhiger verlief auch der Flug.

Und nun stand ein weiterer Flug an. Eine Stunde up in the air. BabyBB im Sturm- und Drang-Alter. ALLEINE. MIT MIR! Und ungefähr 100 kg Gepäck! Jaaaa, für uns zwei ging es von Düsseldorf nach Sylt. Samt Kinderwagen, großem Koffer, Reisetasche, Autokindersitz, großer Handtasche, Strandtasche gefüllt mit Sachen, die ich im Handgepäck brauchen würde und eben BabyBB. Ein logistisches Meisterwerk. Und perfekte Planung.

Alleine fliegen mit Baby

Was brauche ich im Handgepäck? Wie kommen wir zum Flughafen? Wie bewegen wir zwei uns so bepackt am Flughafen? Wo gibt man eigentlich den Kindersitz ab? Und wie mache ich das eigentlich auf der Strecke vom Flieger zum Gepäckband, denn die muss ich ja ohne Kinderwagen zurücklegen (in Sylt nicht so relevant, weil der Flughafen mini-mini ist, aber in Düsseldorf schon) wo man ja meist erst den Kinderwagen wiederbekommt. Handgepäck und Baby tragen? Puh, vielleicht machbar, aber ganz schön anstrengend. Deshalb bin ich zum Beispiel auf Mallorca immer für diese kleinen Wägelchen dankbar, die direkt nach dem Check-In zu haben sind, wenn man denn Glück hat.

Für mein Handgepäck hieß das in Sachen Babyboy Snacks, eine Flasche Milch, Wechselklamotten (die sollte ich tatsächlich brauchen), Pampers-Kit und ein Buch einzupacken. Das war schnell gepackt, glücklicherweise darf man für Kids ja Flüssigkeiten mitnehmen.

Zum Flughafen wurden wir von der Oma gebracht. Die uns direkt an den Gepäckwagen rausließ und nur sorgenvoll schaute, ob ich das wirklich handeln würde? Bei dem Bild kein Wunder. In der einen Hand der randvoll bepackte Gepäckwagen, obendrauf noch der Kindersitz kurz vorm Runterrutschen, in der anderen Hand den Kinderwagen samt Baby. „Die Karawane zieht weiter…“. Eingecheckt hatte ich schon am Tag zuvor, um uns unbedingt einen Fensterplatz zu sichern und somit hieß es dann nur noch Baggage Drop Off. Da ich durch den Australienflug soviele Meilen gesammelt hatte, hab ich bei der Airline auch noch Priority Check-In und somit waren wir eine Minute später schon einmal den Koffer und die Reisetasche los.

Mamablog Fliegen mit Baby Flughafen Sylt babyzen yoyo kinderwagen (1)

Aber, den Kindersitz hieß es beim Schwergepäck abzugeben. Das war ungefähr 200 Meter entfernt… „Die Karawane zieht weiter…“ Dort war glücklicherweise nicht viel los. Wir winkten dem Kindersitz auf dem Kofferband zu – kurz fragte ich mich, ob ich ihn nicht hätten in irgendwas einpacken müssen – und dann stellten wir den großen Gepäckwagen ab und unsere Karawane bestand nur noch aus Kinderwagen, Handtasche, Badetasche, BabyBB & mir. Eine Erleichterung und ab zum Sicherheitscheck. Wir hatten zwar noch Zeit, aber mir war es wohler, alle „Musts“ sofort zu erledigen und lieber hinter der Kontrolle gemütlich weitermachen zu können. Alles aufs Band, den Kinderwagen zusammenklappen, das Baby alleine durch den Check vorlaufen lassen, ich hinterher, einmal Schuhe aus und wieder alles einpacken. Da hilft es übrigens sehr, wenn man einen Kinderwagen hat, den man ganz einfach zusammenklappen kann und wenn man nicht viel dranhängen oder drinliegen hat.

Nach der Sicherheitskontrolle spazierten wir dann zu unserem Gate. Mitten durch die komplette Borussia Mönchengladbach Mannschaft hindurch. Die saßen nämlich an einem Gate und ich musst erst kurz schalten: Hö? Nur Männer? Alle so formell angezogen? Bis ich das Vereinslogo entdeckte… wäre BabyBB ein paar Jahre älter, hätten wir sicherlich mal anhalten müssen, um „Linksfuß-Tor-Abseits-Gespräche zu führen ;))

Eine halbe Stunde saßen wir dann noch am Gate. Erst war der Babyboy vom Flugzeug-Treiben draußen vor dem Fenster fasziniert, dann musste ich ihn mit einer Brezel bestechen, bei mir zu bleiben. Buch fand er langweilig. Zum Schluss waren es meine Handy-Fotoalben, die wir uns anschauten. Denn ja, alleine mit Baby fliegen birgt nicht nur eine Gepäck Herausforderung, auch wenn man das alles los ist, bleibt es spannend. Am Gate kann ich ja nicht ständig dem Mister auf seinen ausgedehnten „Flughafen-Touren“ hinterherlaufen und dabei mein Gepäck immer wieder unbeaufsichtigt lassen. Das ist schon einfacher, wenn zwei Erwachsene mit Baby fliegen. Einer beim Gepäck, einer beim auf Erkundungstour gehenden Baby. Außerdem überlegte ich, ob ich noch einmal alles zusammenpacken sollte, um noch einmal die Waschräume aufzusuchen? Oder ihn nochmal zu wickeln? Ach, ich tat es einfach nicht (was mir zum Verhängnis wurde) – zuviel Aufwand ;).

Dann hieß es, Boarding geht los. Ich klappte den Kinderwagen zusammen… und gab ihn nicht ab! HA! 🙂 Denn ich hatte ein ganz neues Gefährt an meiner Seite. Den Master of „Alleine fliegen“ oder den Master of „Kein Platz? Egal, ich passe dennoch mit rein“ Kinderwagen. Und zwar den YOYO Buggy* von Babyzen. Das ist ein Buggy mit vielen Features, die man gar nicht erwarten würde, wenn man ihn in seiner Handgepäckstasche verstaut sieht. Stabiles verstellbares Sonnenverdeck, stufenlos verstellbare Rückelehne bis zur Schlafposition, gepolsteter Sitz, wirklich großer Korb und dazu auch noch wirklich schick. Mit zwei Handgriffen hat man ihn dann zusammengeklappt, dann wird er in die Tasche gepackt und mit einem integrierten Trageriemen kann man ihn sich umhängen. Mega! Und ja, er passt einfach oben in die Ablage. Davon hätte ich gerne mal ein Bild gemacht, aber alleine mit Baby am Fenster sitzend… das Meisterwerk ist mir nicht gelungen.

So konnte ich ihn auch problemlos mit in den Bus nehmen. Und BabyBB. Und zwei Taschen. Ja, jedes voll bepackte Anstehen ist anstrengend, weil ablegen ist bei all den Sachen schwierig – einmal gegriffen, hält man lieber aus, als sich nochmal zu bücken 😉 und somit war ich froh, als ich nach eine Frage um einen Platz im Bus doch einen Platz bekam… nach einer Frage an andere Passagiere, möchte ich betonen. Mit Baby auf dem Arm. Und das war kein Bus voller Senioren! 😉

Im Flieger kam dann das Sortieren. Was brauche ich unbedingt am Platz, denn mir war fast klar, dass ich die nächsten 1 1/2 Stunden bis zur Ankunft eher nicht mehr aufstehen würde. Zu umständlich. Alles in der Tasche unter dem Sitz verstaut, setzten wir uns – BabyBB auf meinem Schoß mit Kindergurt angeschnallt – und schauten dem Treiben draußen zu. Doch dann sah er  plötzlich die seine geliebte Milchflasche aus der Tasche gucken und wollte soooo unbedingt die Flasche. Die wollte ich ihm doch erst zum Start geben. Aber nach kurzem Abwägen: Schreiendes Baby oder eben die Milch jetzt zu geben – fiel die Entscheidung auf Milch jetzt. Wir wollten es uns ja nicht gleich mit allen verscherzen. Dann ging’s auch endlich los und tatsächlich bekam BabyBB den Umstand des Starts mit, sah von der Milch auf und schaute aus dem Fenster. Die nächste Stunde verbrachten wir mit Buch anschauen, Brezel essen, Milch trinken, aus dem Fenster nach den Wolken schauen und last but not least Fotos auf dem Handy anschauen.

Aber man ist da echt gefangen, in seiner Ecke am Fenster mit Kind auf dem Schoß. Da ist man ja sonst auch schon ohne Kind irgendwie „eingesperrt“, aber mit Kind erst Recht. Dennoch der beste Platz mit Kind wegen Fenster und Tobefreiheit zur Fensterseite hin. Auf die Toilette gehen? Sehr umständlich, zuerst muss man sich aus seiner Ecke befreien und dann muss man das Kind ja auch noch mitnehmen. Mit seinen 2 Jahren. Auf Langstreckenflügen sicherlich nicht umgehbar, aber was für ein Umstand für eine Stunde Flug. Also blieben wir sitzen. Kind wickeln? Auch so ein Umstand.. dafür muss man dann ja erst noch oben an das Gepäckfach, um alles herauszuholen. Entspannen und was trinken? Ich trinke im Flieger am liebsten einen Kaffee mit zwei Milch und einen O-Saft. Aber zwei Getränke mit Kind? Keine Chance. Eine Hand muss freibleiben. Die Getränke auf den Tisch stellen? Da werden sie nicht lange stehenbleiben. Also gab’s nur einen Kaffee. Auf die eine Hand 😉 Kleiner Tipp: sitzt mal eine alleinreisende Mami neben Euch, bietet ihr doch einfach mal an, ihre Getränke auf Euren Tisch zu stellen 😉

Trotz der „kein Getränke auf den Tisch Maßnahme“, wurde meine Hose dennoch nass… oja… der Ernstfall trat ein. Nach den Mengen die BabyBB getrunken hatte und der Tatsache, dass ich die Pampers vorher nicht getauscht hatte… *räusper. Die Mamis wissen Bescheid. Da das 20 Minuten vor Landung passierte… wurde es dann einfach ertragen. BabyBB aber nicht mehr direkt auf meinem Schoß sitzend.. eher dazwischen 😉 Mit einem weiteren Erwachsenen fliegend hätte ich den Schaden – immerhin am Baby – noch beseitigt, aber was soll man tun 🙂 (außerdem hatte ich für mich keine zweite Hose im Handgepäck;))))

Dennoch war der Flug ruhig und entspannt. Wir landeten auf Sylt – als einzige Maschine und waren fünf Minuten nach Landung schon am Gepäckband. Super! 🙂 Das Kind saß im Buggy, den ich ja schon direkt nach dem Aussteigen wieder aufklappen konnte und ich sammelte unser Gepäck wieder zusammen.

Draußen angekommen, wurde dann noch am Auto alles wieder trockengelegt. Und nach der Flug-Aufregung hieß es dann fünf Tage lang entspannen, durch die Gegend spazieren, am Strand liegen und hier und da genießen (ein Bericht über mein Lieblings-Sylt folgt noch)

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Gleiches Spiel zum Rückflug. Gepäckbeladen ging’s gen Flughafen. Hier mal ein Bild von mir mit meinem Handgepäcks-Buggy:

Mamablog Fliegen mit Baby Flughafen Sylt babyzen yoyo kinderwagen (1)

Der Rückflug war sehr entspannt, da er sehr früh war. Und schon kurz nach dem Start schlief der Babyboy ein. In Düsseldorf gelandet klappte ich sofort nach dem Aussteigen zur Verwunderung anderer Eltern (ich hab’s genau gesehen ;)) den Kinderwagen auf und so fuhr ich mit dem Babyboy gemütlich die 10 Minuten durch’s Terminal zum Gepäckband, während die anderen ihre Kids den Weg tragen mussten. Vorteil 1. Vorteil 2: am Gepäckband musste ich nicht ständig ein durch die Gegend flitzendes Baby beobachten, sondern wusste ihn sicher im Buggy, um so unser ganzes Gepäck wieder zu verladen. Mein Fazit: Alleine fliegen mit Baby ist schon eine andere Nummer aber mit der richtigen Planung auf jeden Fall machbar 🙂

Mamablog Fliegen mit Baby Flughafen Sylt babyzen yoyo kinderwagen (1)

*Der Babyzen Buggy wurde mir für den Test zur Verfügung gestellt

Noch mehr zum Thema fliegen mit Baby? Unser Flug nach Australien.

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