Was, ist es heute wirklich schon vier Wochen her, dass wir unsere kleine Tochter zum ersten Mal bewundern durften? Dass wir ihren ersten zarten Schrei mit Freudentränen begießen durften? Und gleichzeitig frage ich mich, gehört die kleine Maus erst seit vier Wochen zu uns? Sie ist doch schon so mittendrin, statt nur dabei.
Vier Wochen lang darf ich nun schon ein Leben als Zweifachmama führen, dürfen der Liebste und ich plötzlich von Sohn und Tochter sprechen, hat der Babyboy eine kleine Schwester. Vier Wochen lang. Und seit vier Wochen darf ich viele erste Male feiern. So, wie ich es damals mit dem Babyboy getan habe. Das erste Mal stillen. Die erste Pampers, die ich zugeklebt habe. Die erste Nacht im Krankenhaus. Und die erste Nacht Zuhause. Der erste Ausflug zusammen. Das erste Mal im Kinderwagen, Autokindersitz und in der Trage. Das erste Mal Baden. Sogar schon das erste Lächeln. Den ersten neuen Laut. Den ersten Kuss auf ihr Köpflein, dem inzwischen 10.000e gefolgt sind.
Konnte ich mir mich einen Tag vor der Geburt bei all diesen ersten Mal nicht vorstellen, so war es vom Zeitpunkt des ersten Kennenlernens sooo normal, dies alles wieder zu tun. Wahnsinn, wie die Hormone das machen.
Und jetzt?
Was ich definitiv nicht unterschreiben kann ist der Satz „Ein Kind ist kein Kind“. Auf jeden Fall noch nicht. Denn wir haben hier *DANKE* ein kleines Anfänger-Babymädchen bekommen. Die letzten vier Wochen gab es noch keine durchgemachte Nacht, keine Schreianfälle… selbst beim Aufwachen in der Nacht oder auch am Morgen macht sie nur ihre Geräusche, statt loszuweinen. Wahnsinn! Mehrmals habe ich meine Hebamme gefragt, ob das normal ist, denn vom Babyboy, der auch schon ziemlich gechillt war, kannte ich das gar nicht. Nachts mehrmals wach, am Weinen, am nicht Weiterschlafen, so dass der Liebste und ich viele Nächte getrennt voneinander verbrachten, weil er ja nicht viel machen konnte, wo ich voll stillte.
Und nun haben wir nur aufgrund des Babyboys die ein oder andere Nacht getrennt verbracht, weil er sich gewünscht hatte, nicht alleine zu schlafen. Und den Gefallen wollten wir ihm in seinem neuen Großer Bruder Status natürlich erfüllen. Klar kann er nachts immer zu uns kommen, aber er wollte im eigenen Bett mit dem Papi übernachten.
Mit der MiniMiss leben wir schönstes Familienbett. Sie schläft tatsächlich im Babybay neben mir, manchmal auch auf mir, wenn sie es braucht (der Babyboy war ja kaum im Babybay). Zwischen Mitternacht und 8.00 Uhr morgens will sie aktuell nur einmal gestillt werden… *hach… Ich würde sagen, es könnte immer so sein. Sie ist happy, wenn sie im Tuch oder in der Trage ist, aber genauso schläft sie einfach alleine (!!! was es alles gibt, auch das kannte ich bislang nicht) im Stubenwagen, im Babybay, in der Wippe oder, oder… ein. Einfach so.
Manchmal denke ich schon, sie hat zu wenig Mama und packe sie beim ersten Laut ins Tuch, damit sie nah bei mir ist.
Und auch die ersten MiniMiss Termine haben wir schon absolviert. Die U1 und U2 noch im Krankenhaus, die U3 steht an, wir waren schon bei der Osteopathin, weil ich einfach der Meinung bin, dass es nicht schaden kann, so ein kleines Menschlein einmal untersuchen zu lassen, wir werden wieder zur Heilpraktikerin gehen, einen Termin für den Kinderpass haben wir und deshalb werden wir in den nächsten Tagen Passfotos machen lassen.
Und wie geht’s mir als Mama? Als Zweifachmama?
Nach der Geburt des Babyboys war ich erst einmal in einer „Und jetzt?“ Phase? Ich hatte das vor kurzem schon einmal geschrieben, aber der Wechsel von freiheitsliebende Nicht-Mama zu Mama war schon hart. Und das eingrooven in meine neue Rolle dauerte. Bei mir… aber auch beim Liebsten. Und deshalb hatten wir auch lange überlegt, ob wir noch ein Geschwisterkind wollen, weil es letztendlich so perfekt mit dem schon „großen“ Babyboy war. Wollten wir diesen Zustand aufgeben, und nochmal von ganz vorne anfangen? Ich hatte wirklich Sorge vor dem Nochmal-Mama-werden. Wie würde es sich anfühlen? Und dann geisterten auch noch so Sätze wie: Ein Kind ist kein Kind…. in mir rum.
ABER Ich muss sagen, mir geht’s gut. Was sicherlich daran liegt, dass die Miss so pflegeleicht ist. Aber auch so… ich war ja bei ihrer Geburt schon Mama und deshalb war die Umstellung nicht mehr so krass, wie damals bei Matteo. Dazu kommt, dass ich einfach wusste, worauf ich mich einlasse. Wir hatten schon die ersten Cluster-Feeding Abende – heisst, die Miss will einfach mal zwei Stunden lang nur gestillt werden (trinkt dabei natürlich nicht dauerhaft). Beim Babyboy bin ich innerlich durchgedreht – bei der Miss weiß ich: Das geht vorbei, soll sie die Nähe bekommen, die sie braucht.
War mein erster Ausflug mit dem Babyboy damals mit Sorgen gespickt, so mache ich mir heute dazu überhaupt keine Gedanken. Denn erstens muss ich nun mal raus 😉 und zweitens weiß ich, dass es auch nicht schlimm ist, wenn die Miss unterwegs plötzlich weint (dafür habe ich dann die Trage dabei) oder Durst hat. Dafür stille ich dann einfach. Beim Babyboy hatte ich die erste Zeit immer abgepumpte Milch dabei. Heute stille ich dezent überall 😉 Hotspots in den letzten Tagen. auf der Verkaufsfläche von Sostrene Grene auf einem Stuhl in der Ecke (sorry… aber ich hätte sonst meinen Einkauf abbrechen und gehen müssen und die Zeit war rar) oder auch bei Thalia in der Leseecke… (bessere Wahl in der City) Nie provozierend, sondern stets dezent mit einem Swaddle Tuch.
Was mich jedoch herausfordert ist es, beiden Kids gerecht werden zu wollen. Kuschel-Zeit, Still-Zeit und Co mit der Miss und all die Kuschel-Spiel-Aufmerksamkeitszeit mit dem Babyboy. Denn er wird nur zu gerne entertained, kannte er es als einziges Kind in der gesamten Familie ja noch nicht anders… Aber das ist nun nicht mehr so einfach und neben Zeit fehlt mir manchmal auch einfach die Lust, bei all den neuen Aufgaben und Herausforderungen, die dazu gekommen sind. Und somit muss ich in der letzten Zeit oft nein sagen, was mir dann leidtut, auch wenn ich weiß, dass ich nicht als rund-um-die-Uhr-Entertainer im Einsatz sein muss. Aber ich hoffe, dass ich weiterhin gut die Waage halte und sich bald auch beim Babyboy eine neue Zufriedenheit einpendelt.
Und nun, stoße ich virtuell mit einem Prosecco auf die vier Wochen an und bereite nun den Tisch für heute Abend vor, denn noch immer kündigen sich viele Gäste an, die die Miss noch kennenlernen wollen.